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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichen dann einen kleinen Platz, auf dem wir den Wagen abstellen.«
    »Wie du willst.«
    Alles lief nach Plan. Es gab keine Störung. Sie erreichten das Gebiet, und der Motor verstummte mit einem letzten Röcheln.
    »Okay!«, sagte Carmen und lächelte.
    »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir steigen aus.«
    »Du auch?«
    »Ja, Blacky. Ich werde mit dir gehen...«
    »Bis zu ihr?«
    »Nein, das nicht, aber ich möchte dich nicht schutzlos lassen.«
    Er überlegte. Noch konnte er sich weigern und wieder verschwinden. Aber er schaffte es nicht. Ein Blick in das Gesicht seiner Begleiterin, und er schmolz dahin wie Schnee in der Sonne.
    »Alles klar?«, fragte sie.
    Er nickte. Eine Antwort zu geben, das schaffte er nicht. Zu dick war der Kloß in seinem Hals. Schweigend ging das ungleiche Paar bis zum hinteren Eingang des Anbaus. Zwar brannte dort eine schwache Notbeleuchtung, aber man musste schon sehr genau hinschauen, um die Tür zu erkennen.
    Das machte den beiden kein Problem. Sie blieben vor der Tür im schwachen Licht stehen, schauten sich an, und Carmen überreichte ihrem Begleiter den Schlüssel.
    »Damit schaffst du es.«
    »Ja.«
    »Und tu dir selbst einen Gefallen. Bewege dich locker. Wenn du auf Personal triffst, dann tu so, als wärst du ein Besucher, der sich verirrt hat.«
    »Um diese Zeit.«
    Sie winkte ab. »Das hier ist eine besondere Klinik, da nimmt man es nicht so genau, wann jemand kommt, um einen Patienten zu besuchen. Das ist der Vorteil. Alles klar?«
    Nein, es war für ihn nicht alles klar. Er hätte gern gewusst, warum diese Purdy Prentiss sterben sollte. Das zu fragen traute er sich jedoch nicht.
    Dafür schob er den Schlüssel in das einfache Schloss. Wenig später war die Tür offen, und er hatte freie Bahn...
    ***
    Es gibt Dinge im Leben, die Suko besonders hasste. Dazu gehörte das Warten und Beobachten. Aber er wusste auch, dass es oft genug keine andere Möglichkeit gab, und so nahm er auch diesen Job hin.
    Suko hatte seinen Wagen so geparkt, dass er selbst zwar auffiel, weil er recht allein stand, er aber von seinem Parkplatz einen guten Blick hatte, sodass er sah, was in der Umgebung alles ablief.
    Viel war es nicht. Es passte sich eben der Uhrzeit an. Die Parkplätze waren nicht leer, aber dünn besetzt, und es fuhren zudem mehr Autos weg als ankamen. Auch das war um diese Uhrzeit und bei diesem Wetter nicht verwunderlich.
    Warten. Sich locker machen. Fatalistisch werden. Nicht intensiv über den Job grübeln. Dafür an schöne Dinge denken, aber nicht einschlafen.
    Da sich nichts Besonderes tat, beschloss Suko, seine Partnerin anzurufen. Sie wusste zwar, dass er weg war, aber nicht, was ihn aus dem Haus getrieben hatte.
    Das wollte er ändern, denn er wusste, das Shao sich Sorgen machte, es aber nicht so zeigte. Das gehörte zu ihrem Volk. Immer gern lächeln, aber nicht preisgeben, wie es im Inneren aussieht.
    Suko rief an. Der Ruf ging durch, und Shao war zu Hause, denn sie hob recht schnell ab.
    »Ich bin es nur.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Und wo hat dich der Weg hingeführt?«
    »Zum Krankenhaus.«
    »Was?«, rief Shao. »Bis du verletzt worden und soll...«
    Suko musste laut lachen, und so hörte Shao auf, Fragen zu stellen.
    »Also, ich will es dir sagen und erkläre dir, dass es ein langweiliger Job ist, hier im Wagen zu sitzen und auf die Mauern einer Klinik zu starren.«
    »Ein Krankenhaus? Wirklich?«
    »Das hatte ich dir schon gesagt.«
    »Und wen oder was beobachtest du?«
    Suko sagte es ihr.
    »Ist John auch dabei?«
    Suko lachte. »Und wie. Nur ist er in der Klinik, aber wir sitzen beide im Trockenen, wenn du das meinst.«
    »Nein, nein, das meine ich gar nicht. Ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht.«
    »Mir würde es besser gehen, wenn du bei mir wärst und...«
    »Oh«, dehnte Shao, »das ist ein Ding. Soll ich denn wirklich kommen?«
    »Das überlasse ich dir«, scherzte Suko.
    »Nein, ich bleibe, wo ich bin. Ich muss nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, was draußen abläuft. Nein, ich lasse dich weiterhin allein.«
    »Schade.«
    »Lügner«, hauchte Shao ins Telefon, und damit war für sie das Gespräch beendet.
    Suko lächelte, als er sein Handy wieder verschwinden ließ. Er hatte während des Gesprächs mit seiner Partnerin die Umgebung nicht aus den Augen gelassen. Getan hatte sich dort nichts. Es war kein Auto gekommen und auch keins weggefahren.
    Das änderte sich nun.
    Zuerst sah Suko im Innenspiegel nur die beiden hellen Punkte, die

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