Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beiden Männer, die in die Kirche gegangen sind. Ich stehe hier, um sie mir zu holen und...«
    »Du wirst gar nichts tun!«, erklärte Alma aus dem Unsichtbaren hervor. »Du wirst jetzt nur auf mich hören. Hast du das richtig verstanden?«
    Die Antwort, die er geben musste, passte ihm zwar nicht, er gab sie trotzdem.
    »Ja, ich habe dich verstanden.«
    »Das ist gut, da bin ich froh.« Es folgte ein leises Lachen, danach spürte der Mann einen schwachen kühlen Windstoß, der ihn traf, und in seiner unmittelbaren Nähe schälte sich etwas Feinstoffliches hervor, das sich um die eigene Achse drehte und wie aus dem Nichts einen Körper entstehen ließ.
    »Hier bin ich«, flüsterte Alma.
    Higgins konnte nicht mehr atmen. Das war immer so, wenn sich seine Helferin zeigte. Sie sah einfach stark aus. Da gab es diesen Körper, der beinahe nackt war und den Eindruck machte, als wäre er von einem Weichzeichner geschaffen worden. Alma trug kein Oberteil. Das lange Haar kräuselte sich auf ihrem Rücken, zwei durchsichtige Strümpfe reichten von den Füßen bis hin zu den sehnig wirkenden Oberschenkeln. Strapse wurden nicht gebraucht, die Strümpfe hielten auch so.
    Ein kurzes Höschen trug sie ebenfalls, aber es erinnerte mehr an einen Gürtel.
    »Gefalle ich dir?«
    Higgins nickte. Sprechen konnte er zunächst nicht. Er fuhr mit der flachen Hand über seine Lippen und versenkte seinen Blick in das Gesicht des Engels, das wirklich dazu passte. Ja, sie hatte dieses Gesicht, das dem eines Engels glich. So weiche Züge, eine einzige Verführung für einen Mann.
    »Ja, ja«, flüsterte er, »jetzt fühle ich mich sicher.« Er lächelte sie breit an, als er leicht misstrauisch fragte: »Du wirst doch an meiner Seite bleiben?«
    Die Antwort erklang spontan. »Das werde ich. Da musst du dir keine Gedanken machen. Aber du solltest wirklich vorsichtig sein. Mit deinen Feinden ist nicht zu spaßen.«
    »Ich kenne sie, ich habe sie gesehen, ich werde sie gleich stellen können, denn sie befinden sich hier in der Kirche.«
    »Das wirst du nicht!«
    Die Worte waren so hart gesprochen worden, dass er den Mund hielt und zunächst mal abwartete, was noch folgte. Er fühlte sich ein wenig unsicher. So ganz hatte er den Engel nicht durchschaut. Er war stets für neue Überraschungen gut. Er war stärker, er wusste auch mehr, und der Kurator hütete sich davor, gegen seine Pläne etwas zu sagen.
    »Du weißt also, dass sich zwei Männer in der Kirche aufhalten?«, fragte Alma.
    »Ja. Vater und Sohn.«
    »Ist der Sohn schon älter?«
    »Ja, erwachsen.«
    Der Engel Alma lachte auf. »Dann wird er sich bestimmt darüber freuen, eine nackte Frau zu sehen.«
    Nach dieser Antwort hatte es Higgins die Sprache verschlagen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er schüttelte den Kopf, schaute auf die perfekt modellierten Brüste der Frau und flüsterte: »Was hast du denn genau vor?«
    »Eine Verführung könnte mir gefallen. Sind Engel nicht da, um zu verführen? Heißt es nicht, dass du verführerisch wie ein Engel bist? Ist es nicht so?«
    »Ja, ja, das ist schon richtig.«
    »Dann solltest du nichts dagegen haben.« Alma schob sich auf den Mann zu und lächelte dabei. Sie musste nichts mehr sagen. Higgins wusste auch so, was er zu tun hatte. Er übergab dem Engel sein Schwert, und das fiel ihm schwer. Am liebsten hätte er sich auf Alma gestürzt und sie geliebt, das aber traute er sich nicht. Er kannte auch die Macht, die so ein Engel hatte.
    Beide schauten sich in die Augen.
    Alma lächelte ihn dann an. »Ich weiß genau, was du denkst, Mensch. Deshalb sage ich dir, dass sich nicht alle Engel mit Menschen einlassen. Jetzt kannst du überlegen, wozu ich gehöre.«
    Er winkte ab. »Das will ich gar nicht.«
    »Okay, was dann?«
    »Ich muss den Weg frei haben. Ich will keine Verfolger auf meinen Spuren wissen.«
    »Das kann ich verstehen, und ich sage dir, dass ich dafür sorgen werde. Versprochen. Aber wir müssen auch klare Fronten haben, das darfst du nicht vergessen.«
    »Und was heißt das?«
    Alma lächelte breit. »Das wirst du alles noch erleben, heute ist der Tag der Abrechnung und auch der der Wende.«
    Damit hatte sie genug gesagt. Sie drehte sich um und huschte auf die Tür zu. Behutsam zog sie sie auf und konnte doch das Knarren nicht vermeiden...
    ***
    Die Conollys hatten zwar das Geräusch einer sich öffnenden Tür gehört, doch wo es genau passiert war, das hatten sie nicht herausfinden können. Zudem wiederholte sich der Laut auch

Weitere Kostenlose Bücher