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1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warum er so reagierte. Als Polizist war er misstrauisch. Vor allen Dingen, wenn er allein unterwegs war, denn hier gab es niemanden, der ihn unterstützt hätte.
    So riss er die Kirchentür nicht auf, sondern drückte die Klinke, um sie dann langsam zu öffnen. Und so wollte er sich auch in die Kirche schieben.
    Zunächst ließ er die Tür nur einen Spaltbreit offen. Damit war ihm kaum gedient, denn viel sehen konnte er nicht.
    Aber er war nicht allein, denn er hörte Stimmen. Es waren die Stimmen von Männern. War es normal, dass Männer eine Kirche außerhalb der Messezeiten besuchten?
    Klar, denn oft genug schaute ein Pfarrer mit seinem Küster nach, ob etwas in der Kirche getan werden musste, das man dann gemeinsam durchzog.
    Das Misstrauen schwand bei Tanner, und lockerer als noch vor wenigen Sekunden zog er die Tür auf. Es gab kein großes Knarren oder Quietschen, hier waren die Angeln noch gut geölt.
    Er hielt die Tür fest, als er die Kirche betrat. Nach dem zweiten Schritt erst ließ er sie los, und sie bewegte sich langsam wieder auf das Schloss zu.
    Das sah er nicht.
    Er hatte nur Augen für das Bild, das sich ihm bot.
    Er schaute auf eine Kanzel und auch auf deren Treppe, über die eine fast nackte Frau ging, die ein Schwert in der Hand hielt. Ihr Ziel waren zwei Männer, die nur wenige Meter vor der Treppe standen und der schönen Frau entgegen schauten, als wären sie von ihr hypnotisiert worden.
    Das war für Tanner der eine Teil der Überraschung. Es gab noch einen zweiten.
    Zumindest einen der beiden Männer kannte er gut. Das war Bill Conolly, Sinclairs Freund.
    Den zweiten Mann kannte er nicht. Er war auch jünger als Bill, hatte aber mit ihm eine gewisse Ähnlichkeit. Das konnte eigentlich nur der Sohn sein.
    Und auf beide Conollys ging die Frau mit dem Schwert zu, ohne dass sie dabei zu hören war...
    ***
    Johnny sagte nichts. Bill hielt ebenfalls den Mund. Beide starrten die Person an, die da auf sie zukam.
    Ja, dieses Wesen war schön, daran gab es nichts zu rütteln.
    Bill und Johnny trugen beide ihre Waffen.
    Keiner dachte daran.
    Sie standen da, ohne sich zu bewegen. Sie hatten nur Blicke für die Frau, die gar nichts zu tun brauchte. Nur einfach weiter zu gehen und die beiden männlichen Wesen unter Kontrolle zu halten.
    Bill fand zuerst die Sprache wieder. »Wahnsinn! Welch eine Frau.«
    »Ja, sogar ein Engel.« Johnny lachte. »Eine Frau und ein Engel. Das ist das Höchste.«
    Beide sprachen aus, was sie dachten, denn Alma hatte sie in ihren Bann gezogen. Allein der lockende Blick ihrer Augen sorgte dafür, dass sie nicht an Widerstand dachten.
    Alma ließ sich Zeit. Es sah so aus, als wollte sie jede Sekunde genießen. Sie sah zwei Gestalten vor sich – Männer. Die hatte sie schon immer in ihren Bann gezogen. Allein durch Blicke war sie in der Lage, die beiden zu Wachs werden zu lassen.
    Die zweitletzte Stufe erreichte sie. Alma stoppte kurz, lächelte, bevor sie weiterging. Das Schwert hielt sie am Griff noch immer mit beiden Händen fest. Der Blick war nach vorn gerichtet. Sie schaute die Männer nicht nur an, sie sah auch an ihnen vorbei. Dabei fiel ihr im Hintergrund eine Bewegung auf. Sie entdeckte dort einen dritten Mann. Es war ihr egal.
    Bill und Johnny taten nichts, und das war schon unnatürlich. Normalerweise hätten sie gegen die Person angehen müssen, aber sie wirkten nicht mehr sicher, sondern wie Menschen, denen alles aus den Händen genommen worden war. Sie standen da und waren nichts anderes als Zuschauer oder Statisten.
    Das freute Alma.
    Wieder lächelte sie und das so breit wie möglich. Wie sie lächelten Siegerinnen, und als solche fühlte sie sich auch. Siegen, gewinnen, Zeichen setzen.
    Was wollten die beiden? Es stand fest, dass es keine Freunde waren. Deshalb kam das andere Extrem infrage. Sie waren Feinde, und Feinde musste man vernichten.
    ***
    Sie hatte ihre Waffe. Ein Schwert, das schon zahlreichen Mördern und Henkern in der Vergangenheit gute Dienste geleistet hatte und das auch jetzt noch funktionierte. Sie wollte Köpfe rollen sehen, alles andere interessierte sie nicht. Die Köpfe mussten rollen. Dann erst fühlte sie sich wohl.
    Sie hob das Schwert an. Nein, es war schon ein Hochschwingen, kein zuckendes Hochheben. Das Schwert machte die Bewegung mit. Vater und Sohn verfolgten sie ebenfalls. Sie hätten die richtigen Schlüsse daraus ziehen müssen, aber sie zeigten keine Reaktion. Sie ließen alles zu und sahen aus wie Menschen, die nur

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