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1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schellen.«
    »Nicht schlecht, Dad.«
    »Danke.«
    Beide grinsten sich an und setzten sich in Bewegung. Gestört wurden sie nicht. Da um diese Zeit auch keine Messe begann, kamen auch keine Besucher in die Kirche. Sie gingen über einen schmalen Weg und sahen weiter vor sich eine Grundstücksmauer, vor der winterkahle Büsche wuchsen.
    Auch jetzt bekamen sie kein Auto zu Gesicht. Johnny war schneller als sein Vater und lief auf die Haustür des Hauses zu, dessen Fassade ein schmutziges Grau zeigte. An einigen Stellen waren grünliche Einschlüsse zu sehen, die zudem leicht feucht schimmerten. Auch Risse entdeckte Johnny im Mauerwerk.
    Vor der Tür lag eine Matte. Johnny stellte sich darauf und drückte einen Klingelknopf. Er hörte, dass im Haus die Glocke anschlug, aber mehr auch nicht. Niemand kam, um die Tür zu öffnen, und auch beim zweiten Versuch hatte Johnny Pech.
    Er drehte sich um und schaute seinem Vater ins Gesicht. »Dein Freund Higgins ist nicht zu Hause. Was sollen wir machen?«
    »Wir verschwinden nicht.«
    »Willst du warten?«
    »Ja.«
    »Und dann?« Die Frage hatte schon ein wenig enttäuscht geklungen.
    Bill schüttelte den Kopf. »Wir warten, aber wir werden uns auch die Zeit vertreiben.«
    »Und wie?«
    Der Reporter deutete über seine Schulter. »Ich sehe mir gern Kirchen an. Solltest du auch mal versuchen.«
    »Bitte.« Johnny lachte. »Ich habe nichts gegen Kirchen, wirklich nicht. Meinst du denn, dass du Higgins dort finden wirst?«
    »Daran glaube ich zwar nicht, aber es könnte sein, dass wir jemanden finden, der uns mehr über ihn sagen kann. Zu einer Kirche gehört immer ein Pfarrer.«
    »Falls er da ist.«
    »Das versteht sich.«
    Bis zur Kirche hatten sie es nicht weit, es störte sie auch niemand. Vor der Eingangstür blieben sie erst mal stehen und schauten sich um. Bill versuchte es und nickte zufrieden, als er die Tür nach innen drücken konnte.
    Vater und Sohn schoben sich in die Kirche hinein und auch in eine Kühle, die anders war als die winterliche Kälte draußen. Sie kam ihnen klamm vor und auch feucht. In den Wänden rechts und links befanden sich die Fenster. Sie waren mehr lang als breit. Viel Licht ließen sie nicht hindurch.
    »Was meinst du, Dad?«
    Bill war einige Schritte in die Kirche hineingegangen und hatte sich umgedreht, weil er hoch zur Orgel schaute.
    »Was willst du denn wissen?«
    »Wie du das hier siehst?«
    Der Reporter hob die Schultern. Dann sagte er: »Schon ein wenig seltsam.«
    »Wie denn?«
    »Wie soll ich dir das erklären? Eigentlich finde ich immer eine Beziehung zu einer Kirche, wenn ich sie betrete. Man kann auch sagen, dass ich sie mag. Aber hier ist es seltsam. Wir stehen zwar in einer Kirche, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es tatsächlich der Fall ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Etwas fehlt, Johnny, doch ich kann dir nicht genau sagen, was es ist.«
    »Vielleicht das Flair?«
    »Ja, das kann sein, ich habe mehr den Eindruck, als wäre die Kirche hier von jemandem verlassen worden. Oder einfach nur entweiht.«
    »Würde das denn passen?«, fragte Johnny.
    »Das kann ich dir nicht sagen, ich kenne den Pfarrer nicht und auch Clark Higgins nicht gut genug.«
    »Dann können wir ja gehen.« Viel Lust hatte Johnny nicht mehr, aber er kannte seinen Vater, der ihm an Lebenserfahrung einiges voraus hatte.
    »Wir könnten gehen, Johnny, aber wir tun es nicht. Wir schauen uns zunächst mal in der Kirche hier um. Kann ja sein, dass wir den Grund dafür finden, dass sie uns so komisch vorkommt.«
    Johnny hob die Schultern an und ließ sie wieder fallen. »Du bist der Chef.«
    »Da wollen wir erst mal abwarten.« Bill hatte genug gesagt. Er drehte sich um und machte sich auf den Weg zum Altar. Sehr weit musste er nicht gehen. Es gab auch keine zwei Sitzreihen mit einem Mittelgang dazwischen. Die Bänke standen kompakt zusammen, und ihr Holz war dunkel gebeizt.
    Der Altar war schlicht. Eine Platte aus grauem Stein, mehr nicht. Es hatte auch niemand eine Decke darüber gelegt. Vor dem Altar hielt der Reporter an. Er runzelte die Stirn. Hinter sich hörte er die Schritte seines Sohnes, die verstummten, als Johnny neben seinem Vater stehen blieb und ihn von der Seite anschaute. »Und? Hast du was herausgefunden?«
    »Nein, nur das Gefühl ist geblieben, das kann ich dir versichern.« Bill runzelte die Stirn. »Irgendwas gefällt mir hier nicht, aber ich weiß nicht, was es ist.«
    »Kann ich dir sagen.«
    »Und?«
    »Ich habe kein Kreuz gesehen. Und

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