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1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reginald Bull das hörte, hielt er gerade selbst einen der Gegenstände in der rechten Hand und betrachtete ihn. Sie waren bisher tatsächlich in jeder Kabine gefunden worden.
    Und jeder der Würfel besaß eine Kantenlänge von zwölf Zentimetern. Es gab keine Abweichung oder Ausnahme.
    „Was sollen die Dinger darstellen?" fragte Belavere, als sie sich nach der Durchsuchung von drei Passagierdecks wieder am Ausgangspunkt trafen. Die Roboteinheiten hatten immer noch nichts entdeckt. Das Schiff schien wahrhaftig vollkommen entvölkert zu sein.
    Bully hatte einen Verdacht, aber er hütete sich, ihn auszusprechen.
    „Ich weiß genausowenig wie ihr", sagte er statt dessen. „Zwölf Zentimeter große Würfel, in jeder verlassenen Kabine einer. Nach Schmuck- oder Kultgegenständen sehen sie ganz bestimmt nicht aus. Ob sie für die Akonen einen praktischen Nutzen besaßen, müssen wir zuerst herausfinden. Wir werden einen von ihnen untersuchen lassen - von einem der Roboter."
    Er rief über ein Signal eine der Roboteinheiten und gab ihr den entsprechenden Befehl. Die Menschen zogen sich zurück, als die Maschine mit der Arbeit begann. Von einer Bombe bis zum Auslöser noch unangenehmerer Überraschungen war alles möglich - ganz zu schweigen von dem, was Bully insgeheim vermutete.
    Die verlassene Flotte der Kschuschii... Auch dort hatte es, laut Gyrengos Bericht, solche Würfel gegeben.
    Der Terraner weigerte sich bislang, an die Konsequenz dieses Vergleiches zu glauben. Es wäre grauenhaft.
    Die Männer und Frauen hielten den Atem an. Reginald Bull warf zwischendurch immer wieder einen „Blick" in die Zentrale der Space-Jet, wo der Syntron des Beiboots alle Beobachtungen aufzeichnete und auf Abruf weitergab - in plötzlichen Gefahrensituationen auch ohne diesen.
    Als die nur zwanzig Zentimeter große, mit ihren vielen Antennen und Sensoren krabbenförmige Roboteinheit die Untersuchung des Würfels beendet hatte, gab sie ihre Überzeugung bekannt, daß diese Gegenstände weder von den Akonen noch von Arkoniden oder einem anderen galaktischen Volk stammen könnten. Die Zusammensetzung des Materials war völlig anders als bei allen bisher in der Galaxis bekannten und hergestellten. Außerdem konnte der - je nach Lichteinfall von Rot bis Gelb glimmende - Würfel mit allen der Einheit zur Verfügung stehenden Mitteln nicht geöffnet werden.
    „Na gut", brummte Bully. „Wir sollten uns jetzt die Laderäume ansehen."
    „Du weißt mehr, als du zugeben willst", ging ihn Belavere direkt an. „Was ist es?"
    „Vielleicht vermute ich etwas", blockte er ab. „Wir sehen uns noch im Laderaum dieses Schiffes um, dann werde ich wissen, ob ich mir etwas einbilde - und Gott lasse es so sein! - oder nicht."
    Sie ließen sich von den Paks ihrer Anzüge zu den entsprechenden Decks tragen, und wenig später sah Reginald Bull seine gräßlichen Ahnungen bestätigt.
    „Leer!"
    Bull konnte das Wort fast nicht mehr hören, aber kein anderes konnte den Zustand der Laderäume des gestohlenen Arkon-Schiffes besser beschreiben.
    Sämtliche Laderäume waren leer, auf den ersten Blick und hinsichtlich der offenstehenden Schotts wirkten sie wie ausgeräubert. Aber diese Möglichkeit kam Reginald Bull nie wirklich in den Sinn.
    Gyrengo und Teaser Kroom hatten berichtet, daß die Ankunft der heißersehnten Imprint-Waren für die Akonen unter Admiralin Stomal Zystaan unmittelbar bevorstehen sollte, bevor die beiden die Chance zur Flucht genutzt hatten.
    Bully nahm jetzt ganz einfach als gegeben an, daß diese Waren auch eingetroffen und von den Akonen entgegengenommen waren.
    „Unsere Waren gegen eure High-Tech!" So hatte es in der Galaxis geheißen, als die Hamamesch ihre Basare abbrachen und sich von heute auf morgen nach Hirdobaan zurückzogen.
    Die galaktische High-Tech, die sich in den Laderäumen dieses Schiffes befunden hatte, war restlos verschwunden.
    Die Besatzung des Schiffes war verschwunden; statt ihrer lagen die seltsamen Würfel da - in jeder Kabine einer.
    Für Reginald Bull gab es jetzt keinen Zweifel mehr.
    Und es fröstelte ihn innerlich, als er seinen Leuten jetzt endlich die Wahrheit sagen mußte.
    „Die Akonen hier haben ihren Imprint erhalten", erklärte er kurz und bündig. „Und sind verschwunden."
     
    *
     
    Die Anspannung der Raumfahrer wuchs, je mehr Sektoren des Raumschiffes sie betraten und leer vorfanden. Der kalte Hauch des Todes schien um sie zu sein. Doch Reginald Bull zögerte, den Befehl zum Rückzug zu geben.

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