1763 - Würfel des Todes
Seite nur aus „Wand" zu bestehen schien, während die rechte aus einer Aneinanderreihung von großen Türen zu noch größeren Forschungsräumen bestand.
Und aus einer von ihnen trat der Maahk.
*
Natürlich trug der Methanatmer einen Schutzanzug. Er hätte in der Atmosphäre an Bord und auf Torresch keine Minute überleben können. Der Maahk war mit etwa 2,40 Meter selbst für seinesgleichen ein Hüne, in den Schultern mochte er 1,70 Meter messen.
Die mächtige, gedrungene Gestalt des Andromeda-Bewohners mit ihren bis auf die Knie reichenden, biegsamen Armen und den im Vergleich dazu viel zu kurzen, doch dafür um so stämmigeren Säulenbeinen, blieb stehen, als sie die Eindringlinge sah.
In der rechten Hand trug sie einen der rötlichgelb schimmernden Würfel - mit einer Kantenlänge von zwölf Zentimetern.
„Langsam", warnte Bull seine Begleiter, die hinter ihm in den Korridor nachrücken wollten. Er hatte gerade drei Schritte getan und war stehengeblieben. „Nicht hinsehen!"
Die letzten Worte rief er laut, obwohl anzunehmen war, daß seine Gefährten gleichzeitig mit ihm das gespürt hatten, was diesen Würfel von den anderen, in den Kabinen liegenden unterschied.
Er sah genauso aus wie sie - aber er hatte etwas. In ihm war noch Leben oder wie immer man das bezeichnen wollte, was von einer Imprint-Ware auf diejenigen ausstrahlte, die sie anfaßten oder nur ansahen.
Bully wurde es heiß. Er wartete unwillkürlich darauf, daß nun etwas von ihm Besitz nehmen müsse, doch das war nicht der Fall. Er hörte auch nichts von den fünf Begleitern - wahrscheinlich war ihnen der Schreck genauso in die Glieder gefahren wie ihm.
Imprint!
Bully konnte weiterhin klar denken. Er verwandelte sich nicht in eine süchtige Marionette, aber er spürte durchaus die gewisse Anziehungskraft, die von dem Würfel ausging.
Da stimmte etwas nicht. Er wußte, wie die Imprint-Waren in der Galaxis gewirkt hatten.
Normalerweise gab es keine Chance ...
Er wagte einen zweiten Blick, ganz kurz nur. Dann einen dritten. Der Maahk stand mit dem Würfel noch genau an der Stelle wie vorhin, reg- und interesselos.
„Wie ist es mit euch?" fragte Reginald Bull die anderen. „Ihr habt es gespürt, oder? Diese verdammten kleinen Würfel sind nichts anderes als die Imprint-Waren, die den Akonen angekündigt worden waren! Diese Imprint-Waren sind also in dieser Form angekommen - nicht so schön verpackt wie die in den Basaren, aber um so wirkungsvoller."
„Ja", rief Dino Gonkers, „aber sie haben keine Macht über uns! Ich werde jedenfalls nicht danach verrückt! Und schön aussehen müssen die Waren schließlich auch nicht mehr - wer süchtig ist, würde auch imprintimprägniertes Stroh fressen."
„Ich empfinde es ebenso", kam es von Belavere Siems. „Ich verspüre eine gewisse Anziehungskraft, aber ich kann mich dagegen wehren. Es ist keinesfalls so, wie es uns von den bereits Süchtigen geschildert wurde."
Bully nahm die Hände herunter, die er schützend vor das Gesicht gelegt hatte. Jetzt konnte er den Maahk wieder ganz normal ansehen. Es stimmte, von dem Würfel ging eine Anziehung aus, doch er brauchte sich überhaupt nicht anzustrengen, um diese ignorieren zu können.
„Ist sich jeder von euch sicher, daß er genug entgegenzusetzen hat?" erkundigte sich Bully. Er rief alle fünf Namen auf und verlangte von jedem, daß sie den Würfel des Maahks lange und intensiv ansahen.
„Ich möchte hingehen und ihn ihm abnehmen", äußerte sich Indra Priatar Jonos. „Aber ich kann mich problemlos beherrschen. Vielleicht ist der größte Teil des Imprint-Zaubers schon in diesen Burschen gefahren, und der Rest der Würfelladung für uns ungefährlich."
Bully erschien diese mögliche Erklärung recht einleuchtend. Er appellierte an seine Gefährten, sich sofort bemerkbar zu machen, sobald sie das Gefühl hatten, vom Imprint-Zauber eingefangen zu werden, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Maahk.
„Er scheint unbewaffnet zu sein. Vielleicht ist er gekommen, um nach dem Rechten zu sehen.
Warten wir ab, wie er sich verhält."
„Keine Waffe", kam Fherlls Stimme mit trockenem Lachen aus den Helmkoms. „Das ist gut. Der Koloß zerdrückt uns ohnehin mit der freien Hand. Na ja, uns alle vielleicht nicht, aber bestimmt so einen wie Petticul."
„An mir würde er sie sich jedenfalls nicht schmutzig machen", konterte der Pilot. „Und sich nicht verletzen. Wer dich zerquetscht, Arkonidin, verätzt sich die Haut an
Weitere Kostenlose Bücher