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1763 - Würfel des Todes

Titel: 1763 - Würfel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwand. „Sie würden auch abgeschossen, sobald sie den Südpol verließen."
    „Genauso sehe ich es auch", pflichtete ihm Reginald Bull bei. „Also lassen wir sie vorerst dort und sehen uns hier um. Vielleicht sind sie uns später noch von Nutzen."
    Er blickte Indra prüfend an. Draußen regnete es. Nur ein trübes Dämmerlicht herrschte, obwohl es Tag war. Die Gesichter der Raumfahrer leuchteten leicht von dem Innenlicht ihrer geschlossenen Helme.
    „Du kannst in der GRIBBON bleiben", sagte Bully zu ihr. „Wir anderen versuchen, in das Akonenschiff einzudringen. Wir sind bisher nicht angegriffen oder angefunkt worden. Vielleicht sind die ..."
    „Danke", wehrte die Kolonistin ab, die Augenlider stark verfärbt. Bull empfand Bewunderung dafür, wie sie gegen ihre Angst kämpfte, die ihre Wurzeln tief in ihre Seele geschlagen hatte. Im SERUN war Indra gegen jeden Tropfen Wasser und jedes Grad Klimaschwankung sicher, er war eine isolierte Welt für sich. Aber das Problem bei der Angst war, daß sie sich nicht mit solchen logischen Einsichten abtöten ließ.
    Indra Priatar Jonos wußte, daß ihr im SERUN nichts, aber auch gar nichts geschehen konnte.
    Doch das, was sie beherrschte und quälte, ließ solche Sicherheiten nicht gelten.
    Für Indra war es, als ginge sie tatsächlich ohne Schutz hinaus in den warmen, nieselnden Regen und den Dampf, der aus dem Ozean stieg.
    „Als ich den Einsatz akzeptierte", sagte die tapfere Frau, „habe ich geahnt, was auf mich zukommen könnte. Ich hätte es nicht getan, wenn ich vorgehabt hätte, euch zur Last zu fallen."
    Sie gab ein heiseres Lachen von sich. „Die CIMARRON hat soeben den Rafferspruch gesendet, daß sie sich verabredungsgemäß in den Ortungsschatten einer Nachbarsonne zurückgezogen habe. Worauf warten wir jetzt also noch?"
     
    *
     
    „Leer", sagte Bully. „Dieses Schiff scheint vollkommen verlassen zu sein. Oder die Besatzung liegt in einem Dornröschenschlaf, denn sonst hätten sie auf unser Eindringen reagieren müssen."
    „Abwarten", riet Dino Gonkers. Er ging momentan an der Spitze der Gruppe, mit seinen gut und gern 1,90 Metern und den breiten Schultern ein regelrechter Brechertyp. Gonkers war dafür bekannt, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, wenn ihm anders nichts weiterhalf - deswegen ja auch sein Spitzname. Manchmal konnte er nur dadurch gestoppt werden, daß man ihm einige unschöne Worte an den Kopf warf, oder eine deftige Beleidigung. Für den Erfolg, und vor allem die eigene Unversehrtheit, konnte dann allerdings niemand garantieren.
    Reginald Bull verließ sich allerdings nicht auf eine eventuelle abschreckende Wirkung des dunkelhaarigen Technikers auf mögliche im Hinterhalt lauernde Gegner; er hatte robotische Suchsysteme vorausgeschickt, die vor jeder als solche erkannten Gefahr warnen würden.
    Noch hatten sie nicht angesprochen.
    Die Schritte der Galaktiker und ihre eigenen, leise gesprochenen Worte waren die einzigen Geräusche. Dieses Schiff schien in jeder Hinsicht wie tot zu sein. Von nirgendwoher kamen Betriebsgeräusche, nicht einmal von Reservesystemen.
    Die Stille war unheimlich. Kurz dachte Bully daran, von sich aus die Akonen anzufunken. Es hätte vielleicht Klarheit gebracht, vielleicht aber auch die einzigartige Chance zerstört, sich hier so lange wie möglich ungestört umzusehen.
    „Ich schlage vor", kam es von Belavere, als sie sich von ihren Gravo-Paks in einem Lift etliche Decks hatten hinauftragen lassen und in einem Bereich wiederfanden, wo sich eine Wohnunterkunft an die andere reihte, „wir sehen uns in den Kabinen um."
    „Danach dürften wir schlauer sein", stimmte Fink Petticul zu. „Oder glaubt jemand im Ernst, daß die Akonen sich allesamt an einen bestimmten Ort ihres Schiffes zurückgezogen hätten, um uns zuerst in Sicherheit zu wiegen und dann von dort aus zu überraschen und überfallen?"
    „Unsinn", sagte Bully. „In Ordnung, wir dringen in die Kabinen ein. Es sieht übrigens so aus, als stünden die meisten davon offen."
    Es war so.
    Mindestens jede zweite Tür war geöffnet, und die anderen fuhren bereitwillig auf, wenn ihr Schloß vom Pikosyn der SERUNS in Sekundenbruchteilschnelle „durchleuchtet" worden war und der SERUN den entsprechenden Impuls abstrahlte.
    „Leer."
    Kurz nacheinander kam die knappe Meldung von allen Mitgliedern des Trupps. Und sie wiederholte sich, je mehr Kabinen die Männer und Frauen betraten.
    „Leer!"
    „Leer, bis auf diese verdammten Würfel!"
    Als

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