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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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starrten ins Leere.
    »Dann wird sie hier in England als Auftragskillerin jobben«, meinte Glenda.
    Das war zu befürchten. Aber was hatte sie mit diesem Mentalisten zu tun? Dem Auge, das wie aus dem Nichts kam und eine große Macht über Menschen besaß, wenn es das wollte.
    Darauf wussten wir keine Antwort. Aber wenn sich beide gefunden hatten, war es möglich, dass sie sich nach der Flucht aus Russland hier noch verstärkt hatte.
    »Was bleibt?«, fragte ich.
    »Der Zufall oder Sir James«, meinte Suko.
    »Sicher.«
    »Ich koche uns mal einen Kaffee«, sagte Glenda und verschwand im Nebenraum.
    Suko und ich blieben allein zurück. Wir saßen uns gegenüber, schauten uns an und waren alles andere als glücklich. Dieser Fall lief bisher zum größten Teil an uns vorbei.
    Mit dem Kaffee kam auch Sir James. Wie immer war ihm nicht anzusehen, ob er eine gute oder schlechte Nachricht für uns hatte. Ich stellte erst mal die heiße Tasse auf den Schreibtisch, bevor ich mich setzte. Auch Sir James nahm Platz.
    Er nickte uns zu, ehe er sagte: »Ich habe mich mit gewissen Leuten über das Thema unterhalten.«
    »Und?«
    »Diese Olga ist leider eine feste Größe. Man kennt sie auch hier, aber man kann sie nicht festnehmen, weil ihr nichts zu beweisen ist. Da ist kein schwarzer Fleck auf ihrer Weste.«
    Das war nicht eben erhebend. »Was weiß man überhaupt von ihr, Sir?«, fragte Glenda.
    Der Superintendent krauste die Stirn. »Nur das Normale.«
    »Meinen Sie damit den Wohnort?«
    Er nickte Glenda zu. »Nicht schlecht gefragt, Glenda. Sie kennen tatsächlich ihren Wohnort. Sie lebt in einer Dachwohnung oder einem Penthouse mit Blick auf den Hyde Park. Die genaue Anschrift habe ich auch ermitteln können. Mit mehr kann ich Ihnen nicht dienen.«
    »Immerhin etwas«, sagte ich, schaute Suko an und fragte: »Ist diese Wohnung unser nächstes Ziel?«
    »Das sollte es sein.«
    »Dann nichts wie hin.«
    Wir standen beide auf, beobachtet von Glenda und unserem Chef. Sie sagten beide nichts, doch in ihren Augen stand schon die Sorge zu lesen, die sie unseretwegen hatten.
    Für mich stand fest, wenn wir die Killerin hatten, dann war auch der Weg zu Jane Collins nicht mehr weit...
    ***
    »Fahr in die nächste Straße und dann bis zu dem flachen Bau an deren Ende.«
    »Und dann?«, fragte Jane.
    »Abwarten.«
    Die nächste Abbiegung erschien. Jane setzte den rechten Blinker und rollte in die Gasse hinein. Sie gehörte zu einem öffentlichen Gelände, das heißt, es stand ein Schulgebäude in der Nähe, es gab eine Turnhalle einen kleinen Tennisplatz und auch ein Fußballfeld. Das alles lag hinter dem hohen Gitter an der rechten Seite, durch das Jane schaute.
    Olga saß neben ihr und hielt den Blick nach vorn gerichtet. Sie sah aus wie jemand, der etwas sucht. Vielleicht an der linken Seite der Straße, denn da wuchsen mehrstöckige Häuser hoch, zum Teil mit breiten Balkonen, die nach Süden hin lagen.
    Am Ende der Straße gab es tatsächlich diesen Flachbau, den man als Bungalow bezeichnen konnte.
    »Ich kann dort nicht mehr weiterfahren«, sagte Jane. »Nur zur Information.«
    »Das weiß ich. Deshalb darfst du dort auch halten. Direkt neben dem Eingang.«
    »Wie schön. Und dann?«
    »Werden wir aussteigen.«
    »Was noch?«
    »Lass dich überraschen.«
    Dagegen hatte sie im Prinzip nichts, in diesem Fall aber wollte sie schon wissen, was sie erwartete. Als sie sich losschnallte, fiel ihr ein großes Fenster auf, das mit bunten Tieren und Pflanzen beklebt war.
    Jane sagte nichts, aber ihr Herz schlug schneller. Dass dieses Fenster typisch für einen Kindergarten war und mit einer Killerin in dessen Nähe zu sein, das gefiel ihr gar nicht. Zwar hörte sie kein Kindergeschrei, aber sicher sein, dass der Bau verlassen war, das konnte sie auch nicht.
    Als Olga sie antippte, zuckte sie zusammen.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Willst du mir nicht endlich die Wahrheit sagen?«
    »Ähm – welche Wahrheit?«
    »Wer du wirklich bist.«
    Jane lachte, und es hörte sich sogar echt an. »Das weißt du doch. Ich bin Jane Collins, nicht mehr und nicht weniger. Und ich verdiene mein Geld als Privatdetektivin. Was soll ich denn noch sagen?«
    Die Killerin hielt wieder ihren Revolver in der Hand, dessen Mündung auf Jane zeigte.
    »Die ganze Wahrheit.«
    »Das ist sie.«
    »Nein, ich spüre noch mehr. In dir steckt mehr, als du zugeben willst. Du kannst mir nichts vormachen. Ich spüre es genau. Also? Was genau steckt in dir?«
    Jane ließ sich

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