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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wie es genau in den Wohnungen aussieht, weiß ich auch nicht. Ich denke schon, dass mein Beispiel auch in den Wohnungen Schule macht.«
    »Ganz bestimmt«, sagte ich, »dem muss man ja nacheifern.«
    Der Hausmeister schaute mich skeptisch an. Jedenfalls wusste er nicht, ob er mich ernst nehmen sollte oder nicht. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn wir hatten mittlerweile die entsprechende Etage erreicht. Der Lift stoppte und wir stiegen aus.
    Es gab einen Flur, der zu einer großen Wohnungstür führte. Davor lag eine Matte, um die ein Wischlappen gewickelt war. Auch dieser Mieter hielt sich an die Sauberkeit.
    »Wir sind da, meine Herren.«
    »Das hatten wir uns gedacht.« Suko lächelte. »Und jetzt würden wir gern die Wohnung sehen.«
    »Dürfen Sie das?«
    »Ja.«
    »Haben Sie...«
    Suko ließ ihn nicht aussprechen. »Nein, wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, aber wir müssen davon ausgehen, dass Gefahr im Verzug ist, und so werden Sie uns den Gefallen tun und uns die Tür aufschließen. Wir möchten sie ungern eintreten.«
    Sukos Rede hatte gewirkt. Oscar Pury schnaufte und griff in seine rechte Kitteltasche. Er holte dort einen Gegenstand hervor, der tatsächlich ein Schlüssel war, und der passte zum Schloss der Tür, vor der wir standen.
    »Schließen Sie bitte auf!«
    Oscar gehorchte. Es lief alles glatt ab. Wenige Sekunden später konnten wir die Tür aufdrücken und auch Oscar wollte sich in die Wohnung schieben, aber wir hielten ihn zurück.
    »Danke für Ihre Hilfe. Aber was jetzt folgt, das ist einzig und allein unsere Sache.«
    »Aber ich...«
    »Bitte!«, sagte Suko nur und drückte ihn zurück.
    Ich hatte bereits einen Fuß in die Wohnung gesetzt. In ihr hatte sich ein neutraler Geruch ausgebreitet, es roch eigentlich nach gar nichts. Für mich ein Zeichen, dass diese Wohnung von einem Neutrum bewohnt wurde.
    Suko hatte die Tür geschlossen. Er blieb neben mir stehen. Sein Gesicht zeigte einen skeptischen Ausdruck.
    »Hast du was?«
    »Ich weiß nicht. Die Wohnung ist wohl leer...«
    Wenn er so sprach, dann steckte etwas mehr dahinter. Ich kannte ihn und sagte: »Aber was...«
    »Wenn ich das wüsste. Ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden, verstehst du?«
    »Einer sieht alles.«
    »Genau. Deshalb können wir uns darauf gefasst machen, ihn hier vorzufinden.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Bisher hatten wir uns nicht von der Stelle gerührt. Das änderten wir jetzt. Von der Diele aus gingen mehrere Türen ab, die zu den verschiedenen Zimmern führten. Suko drückte die erste auf. Unser Blick fiel in eine tolle Küche. Es gab auch eine Tür, hinter der die Toilette für die Gäste lag, und dann war es Suko, der den Weg zum wichtigen Teil der Wohnung öffnete.
    Es war das Wohnzimmer mit seinem breiten, bis zum Boden reichenden Fenster, das einen wunderbaren Blick zuließ, sogar bis zum Hyde Park, einer der grünen Lungen Londons.
    Nur sah der Park um diese Zeit nicht grün aus, aber das machte nichts.
    Es gab auch eine Einrichtung. Sie bestand aus hellen und aus dunklen Hölzern, aber es gab auch einen Farbklecks in diesem Raum. Ein mit rotem Stoff überzogener Sessel, auf den wir schauten. Wir sahen nicht, ob er besetzt war, aber er stand so, dass ein sitzender Mensch durch das Fenster schauen und den Blick nach draußen genießen konnte.
    Uns überkam ein komisches Gefühl, das uns irgendwie zum Schweigen brachte. Wir schauten uns an und verständigten uns mit Blicken.
    Für uns beide war der Sessel wichtig. Auf ihn gingen wir zu. Bevor wir ihn erreichten, trennten wir uns. Suko trat an die rechte Seite, ich an die linke. So hatten wir das Möbelstück in die Zange genommen und würden gleichzeitig sehen können, ob es besetzt war.
    Es gab in diesem Fall noch immer eine unbekannte Größe. Das war dieser Mentalist. Bisher hatten wir nur von ihm gehört. Jetzt wurde es Zeit, dass wir ihn auch mal zu Gesicht bekamen.
    Im Fenster zeigte sich kein Spiegelbild und auch kein Umriss. Alles war normal, und das wollte mir irgendwie nicht in den Kopf. Wir hörten auch kein Atmen, kein Seufzen oder andere Geräusche, die von einem Menschen stammten.
    Es waren nur noch zwei Schritte, dann hatte ich den Sessel erreicht. Ich drehte mich um, sodass ich auf das Sitzmöbel schaute, und sah dort tatsächlich einen Mann sitzen.
    Das musste der geheimnisvolle Mentalist sein!
    ***
    »Du sagst ja nichts...«
    Jane hatte sich soeben den Schweiß von der Stirn gewischt.
    »Was soll ich denn sagen?«
    »Nun

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