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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit einer Antwort Zeit. Es ging um das Erbe, das noch tief in ihrem Innern steckte. Dass sie auch nicht vertreiben konnte, denn dafür war es einfach zu stark, und es war ein Teil der Hölle. Der Teufel hatte es hinterlassen. Es stammte aus der Zeit, als Jane eine Hexe gewesen und der Hölle zugetan war.
    Da hatte sie auch die entsprechenden Kräfte gehabt. Das aber lag lange zurück. Das war Vergangenheit, und Jane Collins wollte nicht daran erinnert werden. Dass es trotzdem der Fall war, lag daran, dass nicht alles aus ihr verschwunden war, was sie an Hexenkräften gehabt hatte. So steckte noch ein Rest tief in ihrem Innern. Normalerweise nicht zu spüren, doch Menschen, die einem gewissen Kreis angehörten, bemerkten das schon.
    So war es auch bei dieser Olga. Sie hatte das Gespür für die negativen Dinge.
    »Was sollte denn in mir stecken?«, fragte sie.
    »Etwas, das ich mag.«
    »Und weiter?«
    Die Killerin verengte die Augen. »Ich kann es nicht genau definieren, sondern nur spüren. Es könnte sogar sein, dass du zu uns gehörst.«
    »Wie soll ich das denn verstehen?«
    »Das weißt du schon. Auf die andere Seite des Lebens. Auf die richtige, wie ich finde.«
    Jane zuckte mit den Schultern. Sie hatte sich etwas länger gewehrt, aber jetzt hatte sie begriffen. Wenn sie etwas erreichen wollte, musste sie sich öffnen, aber sie würde eine bestimmte Wahrheit erfinden, die auch von der anderen Seite akzeptiert wurde.
    »Nun gut, du hast mich überzeugt.«
    Olga grinste breit. »Gut, wirklich, ich hätte auch nicht viel länger gewartet.«
    »Ich war eine Hexe.«
    »Aha. Und weiter?«
    Jane zuckte mit den Schultern. »Ich war eine, wohlgemerkt.«
    »Ach – und jetzt?«
    »Ist alles vorbei. Oder fast alles.«
    Die Killerin hatte schon etwas sagen wollen, wartete allerdings, bis Jane die Antwort beendet hatte.
    »Was bedeutet das?«
    Jane lächelte, und ihre Augen funkelten dabei. »Ein wenig ist noch zurückgeblieben. Es steckt in meinem Innern.«
    »Ja«, flüsterte die Killerin gedehnt, »ja, ich glaube dir, denn das habe ich gespürt. Du bist nicht nur ein Mensch, du bist auch jemand, der etwas Besonderes in sich trägt. Etwas, dem auch ich verpflichtet bin.«
    »Ach, der Hölle?«
    »Ja, das ist so. Das muss so sein. Ich bin der Hölle verpflichtet. Das kann man so sagen, wenn man es sich einfach machen will.«
    »Und weiter?«
    »Manche lassen die Hölle außen vor und kommen direkt zum Thema. Sie sprechen dann vom Teufel.«
    »Ich weiß.«
    Olga lachte. »Ja, das war eine gute Antwort. Du musst ihn kennen. Wer die Hölle kennt, der kennt auch den Teufel, und es war mir immer ein Vergnügen, ihn zu sehen.«
    Jane staunte. »Du kennst ihn?«
    »Ja, er hat sich mir offenbart. Ich habe ihn gesehen, und es ist wunderbar gewesen. Er steht an meiner Seite. Ich kann mich voll und ganz auf ihn verlassen.« Ihre Augen glänzten.
    Jane hatte genau zugehört. »Du hast ihn gesehen?«
    »Ja.«
    »Und wie?«
    »Einer sieht alles.«
    »Ach, so ist das.« Jane nickte in Olgas Richtung. »Du meinst das Auge.«
    »Genau.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Oder was hast du gedacht?«
    Jane hob die Schultern an. »Man hat doch immer von einem Mentalisten gesprochen, den es gibt, der sogar auftritt, seine Künste zeigt und die Menschen beeindruckt.«
    »Du meinst Douglas Curtain?«
    »Wen sonst?«
    Olgas Blick bekam etwas Schwärmerisches. »Ja, er ist was Besonderes. Etwas ganz Besonderes. Wir haben ihn ausgesucht und zu dem gemacht, was er ist. Ein besonderes Produkt. Das Auge, das alles sieht und...«
    »Ist er nur Auge? Oder hat er auch einen Körper?«
    »Kann sein.«
    Das passte Jane nicht. »Was heißt das? Er tritt doch auf. Man kann ihn sich anschauen. Er ist nichts Geheimnisvolles mehr. Er zieht seine Show ab, und angeblich mögen die Menschen ihn.«
    »So sollte das auch sein.«
    »Schön. Und weiter?«
    Die Killerin nickte. »Wir – also er und ich – sind eine Gemeinschaft eingegangen. Die Hölle wollte es so. Der Teufel hat seinen Spaß gehabt, das ist es gewesen.«
    »Und wie geht es weiter? Warum sind wir hier? Ist das ein Zufall oder hat es einen besonderen Grund?«
    »Es ist kein Zufall.«
    »Aha.« Jane lächelte. »Und was ist es dann?«
    »Wir sind hier, um etwas zu erledigen, und das werden wir auch durchziehen.«
    »Kannst du genauer werden?«
    Olga schaute Jane starr an. Das ging über einige Sekunden so. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Ich weiß noch nicht, ob ich dir trauen kann, aber ich werde

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