1765 - Der Imprint-Faktor
das wohl dem menschlichen Händeklatschen nahekam.
„Wir haben bewiesen, daß sich auf Roenderveen Verstand, Wissen und Kultur vereinen!" fügte Ta-Ruun-Varr stolz hinzu. „Beendet die Tests, dann werden wir mit der neuen Reihe beginnen."
„So hat die Menschheit wahrscheinlich empfunden, als die Elektrizität erfunden wurde", murmelte Alaska.
„Sie sind sehr stolz auf das, was sie hier auf Roenderveen errichtet haben", wisperte Gucky.
„Jeder von ihnen denkt alle paar Augenblicke daran, das ist mir schon auf dem Flug hierher aufgefallen. Hier befindet sich das Zentrum ihres gesamten Wissens, ihrer Entwicklungen und vor allem ihres sozialen Zusammenlebens. Auf uns mag das eher wie ein Kindergarten wirken."
„Mit unseren Verhältnissen verglichen, ist es ja auch so", meinte der ehemalige Maskenträger.
„Aber immerhin zeigen die Fermyyd so etwas wie Ehrgeiz, sogar in technischer Hinsicht. Sie mögen zwar von ihren Eigenschaften her nicht in der Lage sein, jemals solche Systeme wie Syntrons oder Überlichttriebwerke zu erfinden, aber immerhin bauen sie selbst etwas zusammen!
Ich denke, daß kein anderes Hirdobaan-Volk überhaupt diesen Ehrgeiz besitzt. Die Stelzmakalies wollen nur an vorhandenen Geräten herumspielen, sie besitzen die Fähigkeiten, fast alles wieder instandsetzen zu können. Aber selbst entwickeln? Nein! Die Hamamesch sind reine Händler, nur auf Geschäfte aus. Und die anderen Völker haben ihre Fähigkeiten entsprechend darauf ausgerichtet. Ich finde es bewundernswert, daß die Fermyyd überhaupt solche Interessen besitzen. Von ihrem Körperbau und ihrer aggressiven Art her würde man sie eher als rein kriegerische Rasse einstufen. Ihre Hände sind kaum dazu geeignet, sensible Geräte zu bedienen.
Deshalb treten sie auch als Ordnungshüter auf, weil sie dazu am besten geeignet sind. Ihre Kampfkraft ist unübertroffen. Doch das hier", er deutete auf das Labor, „setzt eine Sensibilität voraus, die ich ihnen niemals zugetraut hätte."
„Nur bringt uns das Bully keinen Schritt näher", sagte Gucky leise und sehr traurig.
Alaska strich behutsam über seinen Handrücken. „He, Kleiner, wirf nicht gleich die Flinte ins Korn", versuchte er zu trösten. „Wir haben hier gerade einen Quadratkilometer von etwa 71.000 besichtigt. Es wird hier noch eine Menge Dinge geben, die uns ein paar Fragen beantworten. Die anderen werden ebenfalls einiges in Erfahrung bringen."
„Ich weiß, daß ich zu ungeduldig bin. Aber ich habe mir einfach mehr erwartet. - Warte!" Gucky legte auf einmal den Zeigefinger an die Lippen und deutete auf Ta-Ruun-Varr. „Es kommt jemand mit einer wichtigen Nachricht zu ihr! Paß auf!"
Alaska sah, wie ein Fermyyd eilig in den Testraum kam.
„Du wirst gebraucht!" sagte er zu der Chefwissenschaftlerin. „Wir sind jetzt soweit, zu den entscheidenden Vorrichtungen vorzustoßen!"
„Habt ihr schon etwas in Erfahrung bringen können?" wollte Ta-Ruun-Varr wissen.
„Nein. Wir wollen nichts beschädigen, deshalb solltest du dich der weiteren Untersuchung annehmen."
Alaska sah Gucky an. „Die sollen etwas untersuchen? Was?"
Der Ilt esperte, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Das geht mir zu" wirr zu. Die Gedanken überschlagen sich. Aber wir sollten uns auf alle Fälle ansehen, was die Fermyyd derart in Aufregung versetzt."
Im Schutz ihrer Deflektorschilde folgten sie Ta-Ruun-Varr in gebührendem Abstand.
Sie wurden - von den Fermyyd unfreiwillig - über mehrere Verbindungsröhren zu einer ins Freie geöffneten gewaltigen Hangarhalle geführt, die sich auf mehrere Docks verteilte.
Sowohl Alaska als auch Gucky stockte unwillkürlich der Atem, als sie sahen, auf welche Docks Ta-Ruun-Varr zusteuerte und was sich darin befand.
Es waren zwei Schiffe, deren Bauart es in ganz Hirdobaan nicht gab.
Den Freunden aber war die Bauart dieser Schiffe nur allzu vertraut, ebenso wie sie die Namen auf den Außenhüllen erkannten.
NEETA. BERKIA.
Diese Schiffe, das war beiden anhand der Aufzeichnungen bekannt, hatte Stomal Zystaan mit sich geführt. Daß sie nun hier standen, lieferte den endgültigen Beweis, daß sie der Akonin nach dem Anflug auf Torresch abgenommen worden waren.
7.
CIMARRON Exakt 13.01 Stunden des Wartens vergingen.
Es wurde durch die Tatsache verschlimmert, daß kein anderer, im Lauf der Zeit verschwundener Imprint-Süchtiger wieder zurückkehrte.
Was war bei den sechs von der GRIBBON anders? Befanden sie sich möglicherweise auch an einem anderen
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