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1765 - Der Imprint-Faktor

Titel: 1765 - Der Imprint-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übe dich gefälligst in Geduld!"
    In diesem Moment deutete Ralf Barjom aufgeregt vor sich: „Dort!"
    Sie näherten sich inzwischen der Südpolregion, und dort tauchte tatsächlich etwas auf, das sofort das Interesse aller weckte.
    Auf dem Holo zeigte sich ein riesiger, nicht so sehr hoher, aber in der Grundfläche weit ausladender Pyramidenbau, der im Zentrum eines gewaltigen, stern- und kreuzförmig miteinander verbundenen Gebäudekomplexes mit Fabriken, Werften und so weiterlag, der sich über eine Fläche von ziemlich genau 71.000 Quadratkilometern erstreckte. Diesen beeindruckenden Komplex steuerte der Reparaturfrachter an.
    Ralf Barjom wartete ab, bis der Stelzmakalies-Frachter auf Sinkflug ging und scherte dann kurz vor dem Ende des Gebirges, das sie gerade überflogen, aus.
    „Falls sie überhaupt ihre Ortung beachten, werden sie gar nicht wissen, was sie orten, so schnell sind wir verschwunden", behauptete er, während er in einer tiefen Schlucht zwischen zwei hohen Bergmassiven nach dem geeigneten Landeplatz suchte. „Aber ich wage es trotzdem nicht, näher heranzugehen."
    „Mit den SERUNS werden wir schnell dort sein", meinte Alaska, während er die Ausrüstung seines Anzugs überprüfte. „Wir bewegen uns im Schutz der Deflektorschirme. Jeder von euch hat die Aufgabe, soviel wie möglich über diesen Planeten in Erfahrung zu bringen. Gucky und ich werden ein Team bilden, ihr drei das andere Team. Wir werden gemeinsam zuerst den zentralen Pyramidenbau anfliegen und uns dann verteilen. Da ihre Ortungs- und Überwachungssysteme bekanntermaßen nicht besonders gut sind, haben wir eine gute Chance, unentdeckt zu bleiben. Trotzdem unterlassen wir jeden Funkkontakt, außer bei Gefahr."
    Er musterte Hagen Fejk nachdenklich, der am meisten Ausrüstung von allen mitschleppte. Um was genau es sich handelte, war nicht ersichtlich, da er alles in handlichen kleinen Behältern verstaut hatte.
    „Das brauchst du alles?" fragte Alaska.
    „Klar. Man muß auf alles gefaßt sein. Wichtiges Hanse-Gesetz."
    „So verfressen siehst du gar nicht aus", bemerkte Gucky.
    „Ist nur eine Notausrüstung, ganz ehrlich", rechtfertigte sich der Hanse-Spezialist.
    „Na schön", meinte Alaska achselzuckend. „Du mußt damit zurechtkommen."
    „Wann sollen wir uns wieder treffen?" wollte Hagen Fejk ablenkend wissen.
    „Das entscheiden wir, bevor wir uns trennen. Noch wissen wir ja nicht, was uns dort erwartet."
     
    *
     
    Aus den Gedanken der Fermyyd konnte Gucky schnell erkennen, daß es sich bei Roenderveen in erster Linie um ein technisches Forschungs- und Trainingszentrum handelte.
    Die zukünftigen Ferm-Kommandanten gingen hier durch eine harte Schule, die wirklich nur die Besten überstehen konnten.
    Schon die Vorauswahl stellte höchste Ansprüche: Bereits während des Heranwachsens in den Generationenschiffen, den sogenannten fliegenden Höhlen der Fermyyd, mußten die als rangnieder geltenden Sprößlinge ihre Eigenschaften und Fähigkeiten unter Beweis stellen.
    Nach einer sehr kurzen, spielerischen Zeit, in der die ganz kleinen Fermyyd zunächst nur ihre Geschicklichkeit und Körperbeherrschung erlernen mußten, wurden sie, sobald sie fest auf ihren vier Beinen stehen konnten und das Kinderfell verloren hatten, in die Gemeinschaft eingegliedert. Das bedeutete ständige Auseinandersetzungen und Rangkämpfe bis zu dem Tag, da die Entscheidung über die zukünftige Aufgabe fiel.
    Die Begabtesten unter ihnen durften schließlich nach Roenderveen, um hier zu Ferm-Kommandanten ausgebildet zu werden.
    Nachgiebigkeit war ein Fremdwort für die mächtigen, eleganten schwarzen Pantherwesen.
    Nach oben konnte nur, wer sich durchzusetzen vermochte. So hielt sich die Zahl der Fermyyd konstant bei nur wenigen Millionen, die durch ihre Langlebigkeit nur wenige Nachkommen aufzogen.
    Woher sie exakt kamen, wußten sie angeblich selbst nicht. Sie waren Nomaden des Weltraums, die in Hirdobaan schon vor langer Zeit so etwas wie eine Heimat gefunden hatten. Eine nüchterne Geschichtsschreibung gab es bei ihnen nicht, nur ausgeschmückte und von Generation zu Generation weitergegebene, mit der Zeit veränderte Legenden.
    Eine Legende hatte sich in ihrer Grundstruktur erhalten, nämlich die Veränderung des rein von Instinkten geleiteten Tieres zum Intelligenzwesen, das in der Lage war, die ihm übergebenen Regenbogenschiffe zu fliegen. Die Erleuchtung war ihnen von der Silbernen Gottheit zuteil geworden, die aus dem Zentrum des Universums

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