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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar Fermyyd verließen ihre Plätze und wandten sich in verschiedene Richtungen. Doch sie verließen den Raum nicht, sondern verteilten sich nur. Ehe Solg sich's versah, war er umringt. Wie Raubkatzen eine Beute kreisten sie ihn ein, und sie trugen schußbereite Waffen in den Händen.
    Danvar Solg entschied sich, kein Risiko einzugehen. Er schaltete den Individualschirm seines TRUVS ein und den Deflektor ab. Die Waffen der Fermyyd zuckten ein Stück empor. Sie zielten unmittelbar auf seine Brust.
    Du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht, sagte er sich. Du kennst die Daten, die Rhodan von Clarven über die Fermyyd erhalten hat. Mit ihren empfindlichen Schnurrhaaren sind sie in der Lage, die energetische Aura eines lebenden Körpers wahrzunehmen. Bisher hatte das nur deshalb keine Rolle gespielt, weil sich keiner der unsichtbaren Eindringlinge länger als nötig in der Nähe dieser Wesen aufgehalten hatte.
    Vielleicht lag es auch an energetischen Unterschieden zwischen terranischen und arkonidischen Deflektoren.
    Unsinn, schalt er sich. Wir haben Jahrzehntausende länger Erfahrung. Es kann nicht sein.
    „Wer bist du?" Einer der Fermyyd trat einen Schritt näher. Er verwendete das Hamsch als Sprache. Solg ließ den Helm seines TRUVS zurückklappen.
    „Ich heiße Danvar Solg und gehöre zum Volk der Arkoniden."
    „Dein Kopf ist ziemlich haarlos. Regelrecht nackt. Du bist einer der Gefolgsleute des Herrschers der Milchstraße?"
    „Ja, so ungefähr."
    Rhodan und Herrscher der Milchstraße, das hätte noch gefehlt. War er es nicht schon einmal gewesen, vor langer Zeit unter der Larenherrschaft?
    „Du. wirst sterben, hier auf der Stelle."
    „Irrtum. Mein Anzug ist eine wandelnde Festung. Ehe ihr schießt, erwischt es euch."
    Der TRUV machte die Drohung wahr und fräste zwischen fünf versetzt stehenden Fermyyd eine Rille in den Boden. Sie starrten dem rasend schnell wandernden Strahl hinterher.
    „Ich bin nicht gekommen, um zu kämpfen", fügte der Exopsychologe hinzu. „Wir sind nicht eure Feinde. Uns liegt nur an der Befreiung unserer beiden Gefährten."
    „Gomasch Endredde wird das nicht zulassen. Und wir auch nicht. Du verläßt dieses Gebäude nicht lebend."
     
    *
     
    Die Gegenwehr flaute bereits nach dem dritten Level ab, den sie erreichten. Die Kämpfer der Fermyyd verschwanden, und Rhodan gab grünes Licht und stürmte an der Spitze einer acht Mann starken Gruppe durch den immer enger werdenden Stollen. Er vergrößerte die Reichweite seines Helmfunks und gab den insgesamt zehn Gruppen Anweisungen. In dieser Situation hatte es keinen Sinn, die absolute Tarnung aufrechtzuerhalten. Mochten die Fermyyd ruhig ein paar Fragmente des Funkverkehrs auffangen.
    „Wir konzentrieren uns auf den Abstieg in die Tiefe", ordnete er an.
    Daß die Soldaten Ten-Or-Toos sich in Luft aufgelöst hatten, erweckte den Eindruck, als seien sie der Übermacht der unsichtbaren Eindringlinge gewichen. Rhodan wußte es besser. Er hatte die Fermyyd bereits als harte und gerissene Kämpfer kennengelernt, die sich selbst einem unsichtbaren Gegner gegenüber Respekt verschafften.
    „Sie wollen uns hier weglocken", sagte Verren Bengrab, einer der Waffenmeister aus den oberen Etagen der ATLANTIS. „Aber da sind sie bei uns an dem Falschen."
    „Natürlich", antwortete Perry. „Der Grund für ihr Verhalten ist klar ersichtlich. Wir haben es hier oben mit den Wohnetagen der Fremyyd zu tun. Da leben vor allem Mütter und Kinder. Die Feliden stellen damit unter Beweis, daß sie so etwas wie moralische Rücksichtnahme besitzen."
    „Wie menschlich." Täuschte Rhodan sich, oder klang Bengrabs Stimme ironisch? „Unser Ziel ist es, Atlan hier herauszuholen. Und das so schnell wie möglich."
    „Einverstanden, Verren. Aber mein Pikosyn sagt mir, daß es noch gut fünf Stunden sind, bis unser Kristallprinz sich herabläßt, auf seinem Ruhelager zu erscheinen."
    Mit diesem zwingenden Argument brachte er jeden Nörgler zum Schweigen. Bengrab sagte nichts mehr, und der Terraner setzte sich erneut in Bewegung.
    Zehn Level passierten sie ungehindert. Es sah aus, als vermochten die Fermyyd nicht, den Aufenthalt der Eindringlinge auch nur entfernt zu erahnen. Aber sie machten sich an dem Loch im Dach zu schaffen. Dieser Rückweg war damit versperrt.
    Für Perry Rhodan stellte das keine Beeinträchtigung seines Planes dar. Er hatte solche Aktionen der Fermyyd von Anfang an einbezogen. Keine Sekunde dachte er daran, beim Verlassen der Anlage denselben

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