1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle
hatte.
»Danke, aber damit wollte ich gerade beginnen.«
»Super.«
Sarita schaute uns an. Sie schien darauf zu warten, dass ich etwas sagte, und ich enttäuschte sie nicht.
»Aber Sie heißen nicht Torres mit Nachnamen – oder?«
»Nein, das nicht.«
»Wie dann?«
»Morales.«
»Schön, ich bin John. John Sinclair, mein Begleiter und ich würden uns gern mit Romana Torres unterhalten. Sie ist doch da?«
Sarita überlegte. »Warum sollte sie hier sein?«
»Damit wir mit ihr sprechen können. So einfach ist das. Oder sehen Sie das anders?«
»Ich bin hier. Ich bin für Sie da. Wenn Sie Fragen haben, dann stellen Sie sie bitte mir.«
»Ich weiß nicht, ob Sie uns helfen können. Es geht um sehr persönliche Dinge.«
»Und weiter?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, so geht das nicht. Sagen Sie ihrer Chefin Bescheid, dass wir gekommen sind, um mit ihr zu reden. Es sind auch nur ein paar Fragen. Wenn sie sich weigert, müssten wir sie vorladen, und das ist ja wohl nicht in ihrem Sinn.«
»Nein, nein, aber was ist mit vorladen? Wie kommen Sie dazu?«
»Wir sind Polizisten«, erklärte ich.
Die Frau sah aus, als hielte sie den Atem an, und das für eine ganze Zeit. Ob sie ein schlechtes Gewissen hatte, das war ihr nicht anzusehen, aber erfreut gab sie sich auch nicht. Eine gewisse Unsicherheit lag auf ihren Zügen. Schließlich atmete sie aus, was sehr deutlich zu hören war.
Dann sagte sie: »Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich lebe hier legal und...«
»Es geht nicht um Sie«, sagte Suko, »sondern um Ihre Chefin Romana Torres. Sie muss hier sein, denn wir haben ihre Stimme gehört. Das war nicht die Ihre.«
»Ich weiß.«
»Wunderbar, dass Sie Bescheid wissen.« Suko atmete auf. »Dann können Sie uns möglicherweise auch einige Fragen beantworten, die für uns wichtig sind.«
»Ich sage nichts.«
Zwingen konnten wir sie nicht. Es musste noch andere Wege geben, und das versuchte ich.
»Wir möchten mit Romana Torres nur reden, das ist alles. Wir wollen sie auch nicht verhaften. Das Reden ist wichtiger.«
»Ja, das sagen Sie. Aber Romana will nicht mit Ihnen sprechen. Nein, ganz und gar nicht. Sie will Sie auch nicht sehen.«
»Weshalb denn?«
»Das weiß ich nicht.«
»Aber sie kennt uns nicht.«
»Doch. Sie hat euch gesehen, als ihr das Haus betreten habt. Es gibt eine Kamera, die alles aufnimmt. Auch ihr seid aufgenommen worden, und Romana wusste sofort Bescheid.«
»Was hat sie denn gesagt?«, fragte Suko.
»Dass sie euch nicht mag. Sie hat eure Aura gespürt und nicht für gut gehalten.«
»So ist das.« Suko lächelte. »Aber wir sind doch nicht in ihrer Nähe gewesen.«
»Trotzdem hat sie es gespürt und mir gesagt, dass ich euch wieder wegschicken soll. Außerdem ist sie alt, sehr alt. Ihr Augenlicht hat auch stark nachgelassen.«
»Das mag ja alles sein, aber wir wollen ihr nichts Böses. Sie muss uns nur ein paar Fragen beantworten.«
»Sie will es nicht!«
Die Bemerkung hatte ziemlich endgültig geklungen. Und Sarita war zudem eine Frau, die sich daran hielt, was sie sagte. Dass wir uns die Frau anschauen würden, war klar. Da ging es nur noch um den Weg dorthin.
Den sollte uns Sarita weisen, ohne dass sie es groß merkte. »Dann kommen Sie gut mit Ihrer Chefin aus, denke ich mir.«
»Ja, das ist richtig.«
»Und Sie arbeiten schon länger für Romana.«
»Auch.«
»Das ist schön. Dann können Sie uns sicherlich mehr über die Drillinge sagen.«
Sarita zuckte leicht zusammen. »Drillinge?«, fragte sie.
Ich lächelte und strahlte sie an. »Ja, Sie haben richtig gehört. Es geht um die Kinder Ihrer Chefin. Bitte, wir würden gern mehr darüber wissen. Und Sie können uns sicherlich helfen.«
»Warum sollte ich das?«
»Es ist besser, wenn man sich mit der Polizei gut stellt. Wir wollen nichts von Ihnen. Reden Sie endlich. Und warum will uns die Frau nicht sprechen?«
»Sie ist schon alt.«
»Das können wir uns denken«, sagte Suko. »Aber es ist kein Kriterium, dass sie nicht mit uns reden will. Das hat doch sicherlich andere Gründe.«
»Ich kenne sie nicht.«
»Aber es gibt die Drillinge!«, sagte Suko.
Sie nickte.
»Na, das ist doch wunderbar.«
»Aber sie will nicht mit euch reden!« Sie kreischte die Antwort hervor.
»Woher wissen Sie das?« Ich blieb wieder am Ball.
»Sie hat es mir gesagt.«
»Und weiter?«
»Sie hat gespürt, dass ein Feind unterwegs zu ihr ist. Deshalb will sie auch nicht mit euch sprechen. Sie weiß genau, wer
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