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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Füßen. Sie waren unendlich tief und schienen ins Innere der Erde zu führen. Sie lagen unter den Steinen oder Fliesen, und Glenda hörte eine innere Stimme, die sie davor warnte, weiterzugehen.
    Auch direkt vor ihr gab es einen solchen Schacht. Er war nicht sehr breit, aber er sah gefährlich aus. Jenseits von ihm hatte sich der Boden nicht verändert. Da war es sogar möglich, völlig normal zu laufen.
    Sie musste dorthin.
    Was tun?
    Einen Schritt nach vorn zu gehen war ihr nicht möglich. Sie wollte nicht in den Schacht hineinfallen, und deshalb blieb ihr nur der Sprung.
    Viel Anlauf konnte sie nicht nehmen, denn auch hinter ihr hatte sich der Boden verändert. An einigen Stellen sah er schwarz aus, an anderen war er wieder normal. Es war der Augenblick gekommen, an dem sie ihren Ausflug bereute.
    Sie spürte ihren schneller gewordenen Herzschlag, atmete tief durch, konzentrierte sich auf den Sprung und hoffte, dass sie es schaffte. Dann stieß sie sich ab – und erreichte genau die Stelle, auf die sie fixiert gewesen war.
    In den Knien knickte sie etwas ein, stellte sich sofort danach wieder normal hin und suchte nach dem weiteren Weg, der sie bis an die Tür brachte.
    Er war da, nur nicht direkt vor ihr. Er wurde immer schmaler, und ihre Fußspitzen berührten fast den Rand eines quer laufenden Spalts, der recht breit war. Natürlich war er auch finster. Wenn sie den Kopf senkte, konnte sie hineinschauen, sah aber nur die Schwärze und nichts, was sich dort bewegt hätte.
    Zum ersten Mal trat ihr der Schweiß aus den Poren. Sie maß den Spalt ab. Zu breit war er nicht, das hatte sie schon beim ersten Hinschauen gesehen. Sie würde ihn mit einem Sprung überwinden können und...
    Ihr Herz schlug plötzlich schneller, weil sie etwas entdeckt hatte. Es hing mit dem Spalt zusammen, denn er hatte an Breite zugenommen. Glenda wusste, dass es jetzt höchste Eisenbahn war, etwas zu unternehmen. Sie musste springen, bevor sich die Lücke noch mehr verbreiterte.
    Nur war es ihr erneut nicht möglich, einen Anlauf zu nehmen. Also alle Kräfte sammeln und die Lücke überspringen.
    Einfach war es nicht, denn die Beleuchtung passte ihr nicht. So war es beinahe unmöglich, auf die andere Seite zu sehen. Sie erkannte sie nur als einen hellen Streifen.
    Egal, was sie auch sah, sie musste den Sprung wagen. Glenda ging leicht in die Knie. Sie federte durch und holte noch mal Kraft.
    In den Knien federn, dann den Absprung. Mit dem rechten Fuß hatte sie sich abgestützt, und eine Sekunde später flog sie durch die Luft.
    War es zu schaffen?
    Sie wusste es nicht. Sie schaute auch nicht nach unten. Sie wollte einfach nichts sehen und wartete darauf, dass sie die andere Seite erreichte.
    Das passierte. Plötzlich spürte sie den Widerstand unter ihren flachen Sohlen, und sie hätte vor Freunde fast aufgeschrien, als alles anders kam.
    Unter ihren Füßen gab der Boden nach!
    Glenda erlebte innerhalb kürzester Zeit ein Gefühlskarussell. Sie war auf der Höhe und jetzt jagte sie in die Tiefe. Zuerst rutschten die Beine weg, dann sollte der Oberkörper folgen, auch das passierte, aber sie wollte nicht in eine unauslotbare Tiefe fallen, warf ihre Arme vor und krallte sich an einem Rand fest, der sich vor ihr befand.
    Ein heftiger Ruck jagte durch ihre Arme bis hoch zu den Schultern. Glenda war alles andere als dick, sie hatte aber auch keine Model-Figur, und sie merkte ihr Gewicht schon, das an ihr zerrte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann sie es nicht mehr schaffte, sich zu halten. Schon jetzt taten ihr die Finger weh, die sie gekrümmt lassen musste, um Halt zu finden.
    Den gab es plötzlich nicht mehr. Ohne es richtig zu merken, hatte sie ihre Hände gestreckt, und so gab es kein Halten mehr für sie, und sie fiel in die Tiefe...
    ***
    Große Sorgen um Glenda Perkins machte ich mir eigentlich nicht, denn sie war eine Person, die sich zur Wehr setzen konnte. Mich wunderte nur, dass ich nichts von ihr sah und auch nichts von ihr hörte. Das war schon ungewöhnlich.
    Ich war auf der Suche nach ihr und wusste auch, wo ich nachschauen wollte. Da gab es die beiden Häuser. In einem von ihnen konnte Glenda verschwunden sein, gesehen aber hatte ich sie nicht.
    Ich schaute mich auch in meiner Umgebung um. Noch befand ich mich auf dem ehemaligen Friedhof. Ich sah die Grabsteine, aber ich sah keine Toten unter der Erde liegen, was mich schon wunderte. Hier wäre es fast normal gewesen und nicht in einem Pub oder an einer

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