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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ausgetrickst, um sich unbemerkt an seine Fersen heften zu können. Wer hatte der Todeskralle verraten, daß Noel lebte und in New York war? Ich konnte nicht glauben, daß Zachariah allein darauf gekommen war.
    Irgend jemand hatte es ihm gesteckt!
    Mir fiel dazu nur ein Name ein: Professor Robert Carmichael!
    Noel war bei ihm gewesen, und gleich danach hatte sich Zachariah den CIA-Agenten geholt. Das war das eine Faktum, weshalb ich Carmichael verdächtigte. Hinzu kam, daß er von Zachariah bisher als einziger verschont blieb. Die Geschichte mit der telefonischen Morddrohung konnte erfunden sein. Vielleicht wollte Carmichael damit jeden möglicherweise keimenden Verdacht ersticken.
    Ich hatte auf einmal eine erkleckliche Anzahl von Fragen an Professor Robert Carmichael.
    ***
    »Professor Carmichael? Mein Name ist Tony Ballard. Ich hätte Sie gern gesprochen.« Ich stand vor der offenen Haustür und hatte den Harvard-Professor vor mir. Er trug einen bequemen Hausrock, sah mich befremdet an. Daran änderte sich auch nichts, als ich ihm eröffnete, ich wäre Privatdetektiv. Im Gegenteil, als ich ihm meinen Ausweis zeigte, verschloß sich seine Miene. Erst bei der Erwähnung des Namens Noel Bannister hellten sich seine Züge auf. Es hatte den Anschein, als wäre er an einer guten Beziehung zur CIA interessiert.
    Er sagte, Mr. Bannister sei ihm sehr sympathisch, und er fände es beruhigend, daß man sich um seine Sicherheit kümmere.
    »Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, daß die CIA nicht schläft, Mr. Ballard«, meinte er und führte mich in den düsteren Living-room. »Mich wundert allerdings, daß ein Brite für den amerikanischen Geheimdienst arbeitet.«
    »Ich arbeite nicht für die CIA, sondern mit ihr«, stellte ich richtig. »Es besteht zwischen der Agency und mir ein Übereinkommen auf internationaler Basis'.«
    »Dann müssen Sie ein außergewöhnlicher Mann sein«, sagte der Professor und musterte mich interessiert. »Ich schätze außergewöhnliche Männer sehr, Mr. Ballard.« Er strich sich mit dem Daumen über den gepflegten Oberlippenbart und bot mir Platz an.
    Wir setzten uns.
    Carmichael war die Ruhe in Person. Hatte er ein reines Gewissen? Er erweckte diesen Eindruck.
    »Nun, Mr. Ballard, was führt Sie zu mir?« erkundigte sich der Harvard-Professor und schlug die Beine übereinander. Der Sessel, in dem er saß, stand auf einem quadratischen Teppich, dessen Fransen wie Zinnsoldaten ausgerichtet waren.
    »Im Grunde dasselbe wie meinen Freund Noel Bannister«, antwortete ich.
    »Ich sagte Mr. Bannister bereits, daß ich nicht glaube, daß mir jemand nach dem Leben trachtet, Mr. Ballard. Zumindest halte ich es für sehr unwahrscheinlich. Vielleicht hat Ihnen Ihr Freund von diesem dummen Anruf erzählt, den ich keine Sekundé ernst nahm.«
    »Immerhin haben Sie Ihre Telefonnummer geändert«, sagte ich, »Um Ruhe zu haben. Ich bin für ein hohes politisches Amt vorgesehen. Auf diese Aufgabe möchte ich mich ungestört vorbereiten. Schließlich ist der Erwartungsdruck sehr hoch.«
    »Befürchten Sie, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein?«
    »Wenn es so wäre, hätte ich das Angebot nicht angenommen«, antwortete Robert Carmichael. »Äh, darf ich Ihnen etwas anbieten? Möchten Sie etwas trinken?«
    »Vielen Dank, nein, Professor«, gab ich zurück.
    »Wenn Sie rauchen wollen - ich habe nichts dagegen.«
    »Ich bin Nichtraucher, Sir.« Carmichael lachte. »Sie haben wohl überhaupt kein Laster, wie?«
    »Haben Sie eines?« fragte ich zurück. »Ja«, gab der Professor zu meinem Erstaunen zu. »Meine Arbeit. Es gibt für Leute meines Schlages eine neue Bezeichnung. Ich bin ein Workoholic -einer, der ohne Arbeit nicht sein kann, den sein Job süchtig gemacht hat. Ich giere geradezu nach Erfolg und Anerkennung.«
    »Interessant.«
    »Ich schätze, wir sind uns in dieser Hinsicht sehr ähnlich, oder irre ich mich?«
    »Oh, ich halte es für eine Weile sehr gut ohne Arbeit aus«, antwortete ich. »Ich hoffe, Sie sind jetzt nicht allzusehr von mir enttäuscht.«
    Dieser Carmichael war wirklich die Unschuld in Person. Meine Theorie geriet ins Wanken.
    Wieso hatte sich Zachariah hier noch nicht blicken lassen? Würde die Todeskralle noch kommen? Auch das war möglich. Vielleicht hatte der Teufel durch Zufall von Noel Bannisters Anwesenheit in dieser Stadt erfahren. Aber so recht wollte ich mich mit dieser Variante nicht anfreunden.
    »Dieser… Zachariah… So war doch sein Name, nicht wahr?« fragte

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