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177 - Im Reich der Hydriten

177 - Im Reich der Hydriten

Titel: 177 - Im Reich der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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tiefer.
    Dabei nahm sie Fahrt auf und zog sich zusammen. Ihr Gewebe wurde so dicht, dass man die anderen Quallen kaum noch sehen konnte. Bionetische Leuchtzellen erfüllten den Innenraum mit warmem, grünlichen Licht.
    »Wir stehen als Kundschafter in den Diensten Quart’ols«, sagte Xop’tul. »Für unseren verehrten Lehrer sind wir in allen Meeren der Erde unterwegs, um Neuigkeiten in Erfahrung zu bringen und Botschaften zu übermitteln und einzuholen. Es ist kein Zufall, dass wir uns zurzeit in Orbargol aufhalten. Unser Lehrer hatte erst kürzlich hier zu tun.«
    »Ihr steht in Verbindung zu Quart’ol?«
    »Nun, nicht direkt«, sagte Xop’tul. »Allerdings wissen wir immer, wo er sich aufhält, können ihn also jederzeit aufsuchen.«
    »Wo hält er sich denn zurzeit auf?«
    »In dem Meer, das ihr ›Atlantik‹ nennt«, sagte Hog’tar.
    »Irgendwo in der Nähe der Küsten Britanas. Er versucht dort das Schicksal gewisser menschlicher Festlandsbewohner aufzuklären.«
    Fiebrige Erregung erfasste den Mann aus der Vergangenheit. »Dann weiß er also, ob meine Gefährten noch leben?«
    »Von einigen weiß er es, von anderen nicht«, sagte Xop’tul. »Genau können wir das nicht sagen, wir haben ihn nie danach gefragt.«
    Drax saß jetzt kerzengerade in seinem bionetischen Sesselgewebe. Von der Seite spürte er den musternden Blick des Waldmannes. »Hat Quart’ol je den Namen Aruula erwähnt?« Seine Stimme war heiser, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
    Hog’tar und Xop’tul sahen sich an, Matt stockte der Atem. »O ja«, sagte Hog’tar schließlich. »Erst kürzlich. Eine Menschenfrau mit diesem Namen bat darum, in einer unserer Transportquallen befördert zu werden.«
    Matt Drax lehnte sich zurück und sank tief in das Sesselgewebe ein. Unendliche Erleichterung erfüllte ihn.
    »Du siehst bleich aus, Erdmann«, sagte Vogler neben ihm. »Ist dir nicht gut?« Seine telepathischen Fähigkeiten waren nicht so ausgeprägt, dass er die Bedeutung der hydritischen Schnalz- und Knacklaute eins zu eins aus den Gedanken der Hydriten entnehmen konnte, er hatte also nur die Hälfte des Dialogs mitbekommen. »Hast du schlechte Nachrichten gehört?«
    »Im Gegenteil.« Matt seufzte tief und schluckte die Tränen der Erleichterung hinunter. »Ich habe gerade erfahren, dass die Frau, die ich liebe, noch lebt.« Vogler hob die rechte Braue und nickte langsam.
    Der Mann aus der Vergangenheit wandte sich an die Hydriten: »Wie geht es ihr? Wohin wurde sie gebracht?«
    »Wir kennen keine Einzelheiten«, gab Hog’tar zurück.
    »Frage besser Quart’ol. Sobald wir euch nach Orbargol gebracht haben, machen wir uns auf den Weg, um ihn zu holen.«
    »Das ist gut«, sagte Matt Drax. »Das ist sehr gut.« Er konnte sich kaum beruhigen, so aufgewühlt war er.
    Aruula lebte…! Sie war möglicherweise erst vor wenigen Wochen in dieser Region der Welt gewesen. Er schloss die Augen und dachte jedem Wort nach, dass er eben gehört hatte.
    Als er sie wieder öffnete, kamen ihm die Gewebswände des Qualleninnenraums fester vor als noch zu Beginn der Tauchfahrt. Vermutlich bewegte sich die Transportqualle in einigen hundert Metern Tiefe und hatte sich verhärtet, um dem Wasserdruck standhalten zu können.
    »Wie kommt es, dass wir dich auf dem Meer finden, Maddrax, wo man sich doch erzählt, du seiest ins Weltall geflogen und könntest nicht zurück?«, wandte Hog’tar sich an Drax.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte er.
    »Erzähle sie uns«, forderte Hog’tar ihn auf.
    »Wir flogen zu einer Raumstation, die seit den Tagen vor ›Christopher-Floyd‹ im Orbit kreist.« Drax griff in die Tasche seines Thermoanzugs und tastete nach dem Kristall, in dem Aikos Bewusstsein gespeichert war.
    »Naoki Tsuyoshi und ich. Von dort wollten wir Nebel im Gebiet des Kratersees erzeugen, um die Allianz im Kampf gegen die Daa’muren zu unterstützen. Vergeblich, wie sich zeigte, und als die Nuklearbomben explodierten und der globale elektromagnetische Impuls alle elektrischen Geräte auf der Erde unbrauchbar machte, konnten wir nicht mehr zurückfliegen. Wir nahmen Kurs auf den Mond. Naoki Tsuyoshi war ein Cyborg, wie ihr vielleicht wisst. Der EMP blockierte einige ihrer elektronischen Vitalfunktionen. Sie lag schon im Sterben, als wir auf dem Mond ankamen. Dort fanden wir eine Mondstation, und auf der Station trafen wir Kolonisten vom Mars…«
    Drax erzählte, wie man ihn zum Mars brachte, wie es ihm dort erging, und die Hydriten stellten

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