Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu geben.
    Mittlerweile war die Sonne untergegangen. Ganz dunkel wurde es aber nicht, denn viele der Pilger hielten Fackeln in den Händen, die Licht spendeten.
    Im Tempel, dessen Räume nur mäßig erhellt wurden und in dem es nirgendwo ein direktes Licht zu geben schien, wies Radan-Mech seinen Gästen die Unterkünfte zu. Sie lagen für die vier Gruppen weit auseinander.
    „Damit sind wir nicht einverstanden", protestierte Michael, der sich damit zum Sprecher aller machte.
    Er stand direkt neben einer Glasvitrine, in der sich die mannshohe Puppe eines schlicht gekleideten Sandin-Kriegers befand. An einem roten Gürtel trug der Mann einen Degen. Die Waffe hatte eine lange, gerade, dreikantige Klinge und blitzte im Licht einer Fackel. Mit geradezu magischer Kraft zog sie die Blicke des Unsterblichen an.
    „Wir bestehen darauf, daß wir alle in einem Trakt untergebracht werden", beharrte Mike.
    Radan-Mech gab sich ahnungslos.
    „Was gibt es an den Unterkünften auszusetzen?" fragte er. „Sie entsprechen dem höchsten Komfort, den wir auf dieser Welt bieten können. Vielleicht ist er nicht hoch im Vergleich zu dem, was ein Galaktiker gewohnt ist, aber mehr können wir nun mal nicht bieten."
    „Darum geht es nicht", sagte der Terraner. „Wir wollen nicht getrennt werden, und deshalb werden wir alle in einem Trakt wohnen, so daß wir ständig Kontakt miteinander halten können."
    Radan-Mech spielte den Verlegenen. Er gab vor, es sei unmöglich, alle in einem Trakt unterzubringen, weil nicht genügend bewohnbare Räumlichkeiten vorhanden seien. Er fand eine Reihe weiterer Ausreden, doch Michael ließ sich nicht beirren. Er bestand darauf, die Räumlichkeiten zu besichtigen, und dann zog er zusammen mit Coram-Till, Assyn-Stey und Caston-Pragama, der sich in seinem Exoskelett nur mühsam bewegen konnte, von Raum zu Raum, um die Unterkünfte zu begutachten. Sie fanden Räumlichkeiten vor, die allen Ansprüchen genügten, und danach gab der Oberpriester seinen Widerstand auf.
    Ächzend ließ sich Capra in einen Sessel sinken. Der Marsch durch den Wohntrakt des Tempels hatte ihn sichtlich angestrengt. Doch er war zufrieden.
    „Wir haben Einigkeit bewiesen", stellte er fest, „und das ist schon ein gewaltiger Schritt vorwärts für uns Crypers."
    Michael lüftete seinen Dreispitz, deutete eine Verneigung an und verließ den Raum.
     
    5.
     
    „Ich soll dir eine Nachricht überbringen", sagte Connemar Djouston in seiner langsamen Art. Er kam spät am Abend. Michael hatte gerade vor, sich zur Nachtruhe zu begeben.
    „Kann Er mir eine Jacke besorgen?" fragte der Unsterbliche. „Nach der Art, wie sie im 18.
    Jahrhundert am Hofe Frankreichs getragen wurde?"
    Der Kommunikationstechniker blickte ihn verblüfft und irritiert an. Er brauchte fast zwei Minuten, bis er etwas hervorbrachte. Michael war derweil damit beschäftigt, sein Nachtlager herzurichten.
    „Wie bitte?"
    Mike wandte sich ihm zu.
    „Er möge es vergessen", sagte er. „Es ist nicht so wichtig. Was für eine Nachricht hat Er für mich?"
    Connemar Djouston schluckte. Es fiel ihm offenbar schwer, von einem Thema auf das andere umzuschalten.
    „Ammor-Res möchte dich sprechen", berichtete er.
    „Jetzt? Mitten in der Nacht?"
    „Es ist wichtig", betonte der Antizipator. „Er hat es mich durch einen Boten wissen lassen. Da er derjenige ist, der zu diesem Treffen eingeladen hat, möchte er die Akzente setzen."
    Michael überlegte nicht lange.
    „Ich komme", versprach er. „In zwei Minuten bin ich soweit. Warte Er solange draußen!"
    Connemar Djouston. war schon auf dem Weg zur Tür, bevor er diese Antwort gegeben hatte, doch Michael fiel es nicht auf. Er war mit seinen Gedanken bei Ammor-Res, dem hitzköpfigen Anführer der Corri-Crypers. Dieser strebte unverhohlen nach dem Kommando über alle Crypers und würde einer Vereinigung aller Rebellengruppen nur zustimmen, wenn sie unter seiner Führung vollzogen wurde.
    Als er wenig später auf den Gang trat, wo der Bote des Corri-Crypers zusammen mit Connemar Djouston auf ihn wartete, trug er wieder seinen Dreispitz und das Halstuch.
    „Gehen wir", befahl Michael und wandte sich an Connemar Djouston. „Er begleite mich!"
    Als sie einige Schritte weit gegangen waren, räusperte der Kommunikationstechniker sich.
    „Entschuldige die Frage, Mike", begann er, „aber bist du wirklich vollkommen in Ordnung?"
    „Er braucht sich keine Sorgen zu machen." Rhodan zupfte das Halstuch zurecht. „Konzentrieren wir uns

Weitere Kostenlose Bücher