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1773 - Entscheidung auf Borrengold

Titel: 1773 - Entscheidung auf Borrengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückgekehrt, um Gomasch Endredde zu befragen, schoß es der Fürstin durch den Sinn. Gomasch Endredde wird die Galaktiker vernichten oder sie zu sich holen, bevor es zum Schlimmsten kommt.
    Ihre Hoffnung schwand, je näher der Kampflärm kam. Obwohl viele Gardesoldaten tapfer aushielten, drangen die Galaktiker unaufhaltsam voran. Eine Zeitlang versiegte der Nachrichtenfluß, dann tröpfelte er wieder spärlich.
    Was Rani zu hören bekam, war erschreckend und deprimierend zugleich. Die Angreifer waren unverwundbar. Sogar konzentriertes Feuer aus Thermostrahlern überstanden sie scheinbar unversehrt. Nur die leider in zu geringer Zahl vorhandenen energetischen Sperren konnten sie vorübergehend aufhalten.
    „Was sollen wir tun? Was können wir noch tun?" wandte Rani sich an ihre sydorrischen Begleiter.
    Clossan senkte die Augenlider, deutliches Eingeständnis seiner Hilflosigkeit. Die Fürstin konnte es ihm nicht einmal verübeln.
    „Wir haben nicht genügend Waffen", bemerkte Mylass.
    „Fragt die Angreifer nach den Gründen für ihr Handeln", wandte Fenerod ein.
    „Gomasch Endredde wird uns beistehen", versicherte Clossan. „In der größten Not wird er ein Zeichen setzen."
    All ihre Zweifel, ihre Furcht und die Unsicherheit, die sie zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte, drängten sich wieder in den Vordergrund. Rani von Buragar raffte ihren Schmuck zusammen und reichte den Beratern die Schatullen.
    „Wir räumen die Gemächer, bevor es zu spät ist", sagte sie.
    „Du sprichst, als hätten wir den Kampf schon verloren", bemerkte Clossan, „aber zugleich sorgst du dich um deinen Reichtum. Glaubst du, dich freikaufen zu können?"
    Seine Worte klangen scharf, schärfer, als je ein Sydorrier in ihrem Beisein geredet hatte. Rani schrieb den ungewohnten Ton der ebenso ungewohnten Situation zu. Auf gewisse Weise beruhigte es sie sogar, daß selbst die besonnenen Sydorrier Gefühlsregungen zeigten. Beinahe hätte sie Deligas Morde an Karon von Omgenoch und Zirrin vergessen. Kein Hamamesch hätte sich eine solche Handlungsweise einer Sydorrierin je vorstellen können.
    Schroffer als beabsichtigt antwortete sie: „Wir werden im Oktodrom Zuflucht finden. Halt uns nicht auf."
    Sie wurde nicht schlau aus den Galaktikern. Einerseits hatte sie, unter unangenehmen Umständen, Männer wie Harror und Nyman kennengelernt, die wohl ihr Leben gegeben hätten, um an Imprint-Waren zu gelangen, andererseits hatten Galaktiker zugunsten von Hamamesch eingegriffen und ihre eigenen Leute bekämpft.
    Adebis von Perm wartete mit einigen Höflingen am Rand der Parkzone auf sie. Er wirkte nicht mehr ganz so eingefallen wie eine knappe Tix vorher, aber Rani wußte, daß sein Zustand sich aus unerklärlichen Gründen oft veränderte. Es gab Zeiten, in denen Adebis völlig gesund zu sein schien.
    „Schade um das schöne Fest", murmelte er betroffen. „Ich hatte große Hoffnungen."
    „Wir werden das Versäumte nachholen", versprach die Fürstin.
    Adebis blickte sie ungläubig an. Die Muskeln in seinem Gesicht zuckten heftig. Dann wandte er den Kopf, blickte suchend in die Runde.
    Auch Rani hatte den schwachen Lufthauch gespürt, ihn aber ignoriert. Erst Adebis' Reaktion ließ sie aufmerken.
    Fünf Schritte entfernt bogen sich die Äste eines blühenden Strauches - und schnellten in die Ausgangslage zurück. Im selben Augenblick, wie aus dem Nichts erschienen, standen zwei Galaktiker vor ihnen.
    „Esker Harror?" stieß die Fürstin irritiert hervor, biß sich aber sofort auf die Zunge. Das waren nicht die beiden Galaktiker, deren Geisel sie gewesen war, sie trugen nur ähnliche Anzüge.
    „Oh", sagte einer von ihnen. Rani interpretierte den Laut als Ausdruck von Überraschung, war sich aber nicht klar, ob des Namens wegen oder weil einer von Adebis' Begleitern die Waffe hochriß.
    Der Galaktiker schoß schneller. Lautlos brach Adebis' Mann zusammen.
    „Er ist nicht tot, nur für eine Zeitlang gelähmt. Ich bin Julian Tifflor, und wenn ich mich nicht irre, habe ich das Vergnügen mit mindestens einem Handelsfürsten."
    Sie verstanden es, sich unsichtbar zu machen. Und sie besaßen eine provozierende Höflichkeit.
    „Mein Name ist Rani von Buragar", sagte die Fürstin. Was hätte sie sonst tun sollen? Sie wußte, wann Widerstand zwecklos war.
    „Auch an einem Adebis von Perm geht niemand achtlos vorbei", murrte ihr Nachbar.
    Der Galaktiker sagte etwas; es klang wie „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen". Aber keiner verstand,

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