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1777 - Blond, charmant und untot

1777 - Blond, charmant und untot

Titel: 1777 - Blond, charmant und untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte: »Nicht, dass ich dich nicht sehen will, Thelma, ich wollte nur noch einiges an diesem Abend in Ordnung bringen.«
    »Kann ich verstehen. Der Abend hat erst angefangen. Weißt du was? Ich rufe dich später noch mal an. Ich will dich jetzt nicht unter Druck setzen.«
    »Danke, das ist gut.«
    »Bis später dann.«
    Recht nachdenklich blieb Purdy Prentiss vor dem Fenster stehen. Sie hatte sich für den Abend im Haus etwas vorgenommen, aber das konnte auch warten, wenn sie ehrlich gegen sich selbst war. Sie kannte Thelma Blake zwar noch nicht lange, aber sie musste zugeben, dass die wenigen Treffen mit ihr immer viel Spaß gemacht hatten. Außerdem besaßen sie so etwas wie eine gemeinsame Vergangenheit. Beide hatten mal als andere Personen in Atlantis gelebt. Da gab es immer wieder Themen, über die man sprechen konnte, denn ihr erstes Leben auf dem Kontinent war schon recht wild gewesen.
    Auf der anderen Seite wusste Purdy Prentiss wenig über die Thelma Blake in der heutigen Zeit. Ihr war nicht mal bekannt, wo sie wohnte. Dieses Thema war Thelma immer geschickt umgangen, und da hätte eine Frau wie Purdy eigentlich misstrauisch werden müssen. Das war sie bisher nicht, aber sie dachte darüber nach.
    Klar, sie würde sich mit Thelma noch an diesem Abend treffen und ihr dann die entsprechenden Fragen stellen. Sie war gespannt darauf, wo sie lebte, denn angeblich hielt sie sich noch nicht so lange in London auf. Purdy wusste auch nicht, woher sie kam. Die normale Vergangenheit hatte Thelma ihr noch nicht offen gelegt.
    Purdy öffnete die Balkontür und trat nach draußen. Sie wollte wissen, wie weit die Temperatur gefallen war. Sich es in einem Biergarten bequem zu machen, dazu war es zu kalt, da musste man schon nach drinnen gehen, aber das konnte auch recht nett sein. Sie war da nach allen Richtungen hin offen.
    Es gab auch einige nette Lokale, die sie kannte. Aber auch Thelma würde welche kennen. Da war sie immer auf dem Laufenden, während sie bei anderen Themen Zurückhaltung zeigte.
    Purdy Prentiss ging in die Küche und trank dort einen Schluck Wasser. Sich einen kleinen Imbiss zu bereiten, das konnte sie jetzt vergessen. Wenn sie ausgingen, aßen sie auch irgendwo, zumeist Sushi, das würde heute sicherlich auch so sein.
    Am nächsten Tag konnte sie ausschlafen. Sich mal wieder richtig zu amüsieren, das war schon toll.
    Und wieder meldete sich das Telefon. Als Purdy abhob, da lächelte sie.
    »Ich bin es. Hast du dich entschieden?«
    »Ja, Thelma.«
    »Und wie?«
    »Ich gehe mit dir.«
    »He, das ist super«, jubelte Thelma, »und ich weiß auch schon, wohin wir gehen.«
    »Und wohin?«
    »Lass dich überraschen.«
    »Neiiinnn«, dehnte Purdy Prentiss, »sag bitte, was du dir ausgedacht hast. Es kommt darauf an, ob ich zu Hause noch etwas esse oder nicht.«
    »Brauchst du nicht. Sushi? Im Tokio?«
    »Dann ist es okay.«
    »Meine ich doch. Soll ich dich abholen?«
    »Ich würde gern fahren.«
    »Okay. Dann lasse ich meinen Wagen bei dir stehen.«
    »He, willst du dich betrinken?«
    »Man kann ja nie wissen.«
    Purdy musste lachen. »Da hast du recht, das kann man wirklich nicht wissen.«
    »Okay, bis dann.«
    »Gut.«
    Die Staatsanwältin war zufrieden. Sie würde zusammen mit ihrer neuen Bekannten einen schönen Abend verbringen, und sie wollte ihr dann wie nebenbei einige Fragen stellen. Nicht in einem Ton, wie sie ihn bei Gericht verwendete, sondern aus dem Gespräch heraus, und das hatte nicht mal unbedingt mit Ausfragen zu tun.
    Angezogen war sie schon. Sie brauchte nur noch den weichen Mantel überzustreifen. Thelma Blake hatte zwar keinen Zeitpunkt genannt, aber sie konnte sich vorstellen, dass sie nicht zu lange warten musste. Es war jetzt auch die Zeit, um etwas Sushi zu essen. Das tat der Linie gut und machte zudem satt.
    Purdy war schon darauf eingestellt, die Wohnung verlassen zu können, als sich wieder das Telefon meldete. Zunächst wollte sie nicht abheben, doch dann siegte ihr Pflichtgefühl. Es war zudem gut möglich, dass sich Thelma noch mal meldete, weil ihr etwas dazwischen gekommen war.
    Und so hob sie ab...
    ***
    Ich war froh, dass sich Purdy Prentiss meldete. Myxins Hinweis auf sie konnte eine heiße Spur sein, aber auch eine riskante. Dass Purdy Prentiss in diese Mordgeschichte mit hineingezogen wurde, das stieß mir bitter auf. Es war auch möglich, dass sich die Dinge ganz anders verhielten.
    »Je später der Tag, umso netter die Anrufer«, sagte ich.
    Sie stöhnte leise auf.

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