1779 - Sie kam aus Atlantis
wie es so viele nicht getan haben. Sie konnte schalten und walten, was sie natürlich auch getan hat.«
»So wurde den Griechen die Medusa gebracht, nebst ihren Schwestern.«
»Ob das so gewesen ist, kann ich nicht bestätigen. Aber es könnte sich so abgespielt haben. Man hat bei den Griechen die Hinweise auf andere Mythologien gefunden. Einige haben dann über Atlantis geschrieben, allerdings verschlüsselt, aber die Griechen haben schon Bescheid gewusst.«
»Und die Medusa übernommen.«
»Ja, sie gaben ihr auch den Namen.«
»Und wie hieß sie früher? Etwa Adena?«
»Ja und nein. Adena gehörte zu ihnen.«
Ich wunderte mich. »Ach, es gibt mehrere von ihnen?«
»Ja. Nur haben wir sie nicht die Medusen genannt, bei uns hießen sie Schlangenfrauen, und ich weiß, dass Adena nicht die einzige gewesen ist. Aber sie hat sich in das Leben eingemischt, und das hast du zu spüren bekommen.«
»Und wie ich das habe. Wo steckt sie jetzt?«
Myxin hob die Schultern. »Sie hat sich zurückgezogen und einen ihrer Aufpasser hier hinterlassen.«
»Den Vogel?«
»Ja.«
Ich winkte ab. »Du hast ihn doch getötet, und der zweite geht auf unsere Rechnung.«
»Das war gut. Jetzt hat sie ein Problem, denn sie hat ihre Vögel immer vorgeschickt.«
»Wird sie denn zurückkommen?«, wollte ich wissen.
»Bestimmt.«
»Gut, und woher?«
»Aus Atlantis.«
Myxin hatte die Antwort irgendwie lächelnd gegeben. Er wusste ja mehr als ich, aber keiner von uns wusste wohl, wann sie sich zeigen würde.
Und danach fragte ich ihn. »Wann können wir sie denn hier wieder erwarten?«
»Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben«, erklärte Myxin leicht bedauernd.
»Es kann also dauern.«
»Sie wird es bestimmen.«
Ich war nicht begeistert, und Suko war es auch nicht, wie ich mit einem Blick von seinem Gesicht ablas.
Ich wollte aber nicht warten. Es musste eine Möglichkeit geben, dass wir gewannen, und so fragte ich: »Kann man Adena nicht herlocken?«
»Das weiß ich nicht. Sicher ist der Ort hier wichtig, sie wird ihn auch nicht aus den Augen lassen, aber wann sie kommt, ist ungewiss. Hier war etwas, das sie sich hat ansehen wollen. Etwas sehr Wichtiges, sonst hätte sie sich zurückgehalten.«
»Ein Wappen«, sagte Suko, »eines, das einen Medusenkopf mit Schlangen als Haaren zeigte.«
Myxin horchte auf. »Interessant«, sagte er dann und fragte: »Habt ihr das Wappen gesehen?«
Das bestätigten wir beide.
»Wie sah es aus?«
Suko sah mich an, ich blickte ihm in die Augen.
Es war nicht schwer, eine Beschreibung zu geben, aber nur eben im Ganzen, also den Kopf mit den Schlangen darauf.
Myxin gab sich damit nicht zufrieden. »Aber der Kopf hatte doch ein Gesicht – oder?«
»Ja, das hatte er«, sagte ich.
»Und kam euch das Gesicht bekannt vor? Hatte es Ähnlichkeit mit Adena?«
Wieder schauten Suko und ich uns an. Es war schwer, eine Antwort zu geben, was Suko dann tat.
»Nein, nicht unbedingt. Dieses Gesicht auf dem Wappen sah sehr alt aus. Adena ist eine jungen Frau, die allerdings sehr kräftig und männlich wirkte. Ich kann mir sie gut mit einem Schwert in der Hand vorstellen.«
»Da hast du nicht unrecht. Sie ist schon immer eine Kämpferin gewesen.«
»Du kennst sie besser?«
»Nein, aber ich weiß über sie Bescheid, über ihre Liebe zu den Schlangen. Sie war so etwas wie die Ursuppe, aus der Medusa geboren wurde. Und wenn du wissen willst, woher das Wappen stammt, dann musst du davon ausgehen, dass sie es geschaffen hat. Ein Wappen und ein Schild zugleich, das sie verschenkte. Möglicherweise hat sie einen Geliebten gehabt. Dann kam der Untergang. Alles ist verschwunden, auch das noch Existierende. Das Wappen war auch weg. Es kann, ebenso wie ich, auf dem Meeresgrund gelegen haben, und dort wurde es dann von Menschen gefunden, die zum griechischen Volk gehörten. Möglicherweise ist so auch die Legende der Medusa entstanden, denn Frauenköpfe mit Schlagen gab es bestimmt nicht viele.«
»Ich sehe schon etwas Licht am Ende des Tunnels«, gab ich zu. »Und dann ist das Wappen tatsächlich über die Zeit gebracht worden. Bis zum heutigen Tage. Wobei der Finder nicht gewusst hat, welche Brisanz in dem Wappen steckte.«
»Leider ist es verschwunden«, sagte Suko.
»Hat es jemand mitgenommen?«, fragte Myxin.
»Sag du es, John.«
»Wir haben keine Ahnung, Myxin. Wir wissen nicht, ob es zerstört wurde oder mit in eine andere Welt und andere Zeit genommen wurde. Du weißt, was ich damit
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