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1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammengetroffen.
    Der zweite Mann trug eine zivile Kleidung. Er stellte sich als Harald Devine vor. Er war kleiner als wir und trug einen Anzug, der ihm wohl zu eng war. Er war hier der Chef und schaute uns durch die Gläser seiner Brille scharf an.
    Mit dieser Begrüßung hatte ich gerechnet und kam mir unter seinen Blicken vor wie jemand, der ein schlechtes Gewissen haben musste.
    »Da haben Sie uns was eingebrockt.«
    »Wieso wir?«, fragte Suko.
    »Ach ja. Mein Name ist Harold Devine. Ich trag hier die Verantwortung und möchte das, was ich erlebt habe...«
    »Können Sie nicht zur Sache kommen?«, unterbrach ich ihn, was nicht eben höflich war, aber auch wir hatten unsere Zeit nicht gestohlen.
    Devine hörte auf zu sprechen, starrte mich kurz an, dann Suko und flüsterte: »Die Person hat sich aus der Zelle befreit.«
    »Ach? Wie konnte das denn geschehen?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist geschehen. Und wir wissen, dass sie eine Doppelmörderin ist.«
    »Und weiter?«
    »Sie ist noch hier im Haus.«
    Suko nickte. »Sehr gut.«
    »Hören Sie auf. Das ist nicht sehr gut. Sie hat sich eine Geisel genommen. Einen jungen Mann.«
    »Und wo sind die beiden jetzt?«
    »In der Bücherei.«
    Devine sprach weiter. Sein Gesicht hatte inzwischen eine rote Farbe angenommen. »Ich werde Alarm geben und ein Einsatzkommando anfordern, das...«
    »Sie werden gar nichts«, sagte ich. »Die Dinge übernehmen wir. Bringen Sie uns in ihre Nähe.«
    Devine presste die Lippen zusammen. Dann nickte er. »Wir können hier unten bleiben.«
    »Okay.«
    Suko hatte noch eine Frage. »Wissen Sie denn genau, wie es passiert ist?«
    »Nein. Aber man muss sie wohl unterschätzt haben. Man hat sie aus der Zelle gelassen, wo sie nicht mehr unter Beobachtung gestanden hat oder nicht mehr unter einer besonderen. Das hat sie ausgenutzt und eine Geisel genommen.«
    »Was hat sie gefordert?«
    »Ich habe keine Ahnung, Inspektor, wirklich nicht. Ich bekam nur am Rande mit, dass sie nach einem Engel geschrien haben soll.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Suko sprach mich an. »Da scheinen wir genau auf dem richtigen Weg zu sein.«
    »Du sagst es.«
    Sie wollte Hilfe haben und sie sich bei der Person holen, die ihr sehr nahe stand. Das war also der Engel, dieser perverse Amor. Ob er kam, war natürlich fraglich, wobei ich mir wünschte, dass er erschien, dann hätte ich ihm ein paar Fragen stellen können.
    Wir mussten den Flur fast bis zu seinem Ende durchgehen. Dabei passierten wir auch den Zugang nach oben. Auf der Treppe verteilt standen Posten, die alles im Auge behielten. Zu hören war nichts. Es herrschte eine nahezu beklemmende Stille.
    Vor einer Tür blieb Devine stehen. Er war nervös und leckte über seine Lippen.
    »Sind die beiden dahinter?«, fragte ich.
    »Ja. Dort befindet sich die Bücherei. Da stehen auch zahlreiche Regale.«
    »Wer von Ihren Leuten befindet sich noch dort?«
    »Keiner. Sie haben sich alle zurückgezogen. Wir wollten ja ein SEK holen, aber dann haben Sie uns dazwischengefunkt. Ich bin gespannt, ob Sie es schaffen.«
    »Ist Leila Zackery bewaffnet?«, fragte Suko.
    »Muss wohl.«
    »Und womit?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Hat man das nicht gesehen?«
    »Nein, aber sie ist bewaffnet. Es kann sein, dass es sich um ein Messer handelt.«
    »Okay.«
    Suko und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Ich hatte noch eine Frage.
    »Wissen Sie, ob die Geisel verletzt wurde?«
    »Nein.«
    »Und sonst?«
    »Müssen Sie schon alles selbst entscheiden.« Er hob seine Schultern. »Ich habe ja versucht, einen anderen Weg zu gehen, was mir nicht gelungen ist.«
    »Was auch besser so ist.«
    Für uns war alles klar. Jetzt ging es nur nach vorn und das bedeutete das Stürmen der Bibliothek.
    Stürmen war zu viel gesagt. Wir würden behutsam vorgehen. Vorsichtig zogen wir die Tür auf, um einen ersten Blick in die Bücherei zu werfen.
    Was wir sahen, waren Regale und hell gestrichene Wände, die aber keine Spuren aufwiesen, die auf einen Kampf hingedeutet hätten. Alles stand wie immer, war gepflegt, und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, hier den Schauplatz eines Verbrechens zu vermuten. Wir hörten auch keine Stimme oder ein anderes Geräusch, das uns verdächtig vorgekommen wäre.
    Das blieb nicht so. Die Tür hatten wir kaum geschlossen, als wir vor uns und hinter den mit Büchern gefüllten Regalen eine Stimme vernahmen. Es war nicht die der Frau. Da sprach die Geisel, und ihre Worte wurden von einem Stöhnen begleitet.
    »Was

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