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1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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soll das denn? Warum hältst du mich fest? Das bringt doch nichts.«
    »Ich will hier weg!«
    »Dann musst du dir ein Auto kommen lassen.«
    »Nein, nicht so. Jemand anderer soll mich hier wegschaffen.«
    »Ha, der Engel?«
    »Ja, aber du solltest nicht spotten, sonst zerschneide ich dir dein Gesicht.«
    Das hörte sich gar nicht nett an, gab uns aber die Gewissheit, dass sich die Geisel in einer Lage befand, die so etwas zulassen würde.
    Suko brachte seinen Mund dicht an mein rechtes Ohr. »Trennen wir uns?«
    Ich nickte. »Wir gehen die beiden dann von zwei Seiten ein. Meinst du das?«
    »Ja.«
    »Ist gut.«
    Mehr brauchten wir nicht zu sagen. Suko und ich waren ein eingespieltes Team. Das musste sich in diesem Fall wieder mal beweisen und würde es auch.
    Suko verschwand nach rechts, ich nach links. Beide bewegten wir uns so leise wie möglich. Bevor ich einen Schritt ging, schaute ich zu Boden und suchte ihn nach einem Hindernis ab. Ich wollte nicht, dass ich plötzlich irgendwo gegen trat und dabei ein verräterisches Geräusch verursachte.
    Ich kam gut weiter. Kein Knirschen unter meinen Schuhen, kein Atemzug, der mich verriet, und dann sah ich, dass es dort, wo die Regale endeten, heller war. Dort musste sich das Fenster mit dem Gitter befinden.
    Aber wie kam ich dorthin, ohne gesehen zu werden? In diesem Bereich bekam ich nichts weiter zu sehen. Ich hatte auf Leila Zackery und ihre Geisel gehofft, aber ich sah nichts.
    Neben einem Regal als Deckung schlich ich näher. Diesmal ging ich etwas schneller und ich dachte auch an den Augenblick der Überraschung.
    Die Waffen hatten wir hier nicht abgegeben. Ich hielt meine Beretta in der Hand, und die Mündung wies nach unten.
    Und dann hörte ich etwas.
    Ein schweres Atmen oder ein Stöhnen. Es musste von der Geisel stammen, die ich leider nicht sah. Aber das Atmen war nicht das einzige Geräusch, es gab noch ein zweites, und das bestand aus kichernden Lauten.
    Weder Suko noch ich waren bisher entdeckt worden, und so konnte ich mich näher heranschleichen. Als ich das Ende eines Regals erreicht hatte, da fiel mein Blick auf den Bereich vor dem Gitterfenster.
    Dort saßen sie am Boden.
    Nein, das stimmte nicht ganz. Leila Zackery saß, der junge Mann lag auf dem Rücken. Sein Hinterkopf befand sich in der Höhe ihres Schoßes. Eine ideale Position, um die Kehle mit einer großen Glasscherbe zu bedrohen. Leicht angeritzt war sie schon, denn ich sah das Blut, das über die Haut in sein Hemd lief.
    Der Junge schwitzte wie irre. Und er zitterte auch. Leila Zackery starrte von oben herab in sein Gesicht.
    Sie bewegte dabei ihren Mund. Falten erschienen an den Wangen, als sie zu sprechen begann.
    »Bete, dass der Engel kommt. Wenn er nicht erscheint, werde ich deine Kehle zerfetzen und dich in einem Blutbad enden lassen, das ist versprochen.«
    Der junge Mann fand noch die Kraft, etwas zu erwidern.
    »Von welchem Engel sprichst du denn?«
    »Von dem mit den Pfeilen. Von Amor. Er wird kommen und sich an meine Seite stellen.«
    »Nein, es gibt keine Engel. Manche glauben daran, aber ich habe noch keinen gesehen.«
    »Kann ich mir denken. Du bist nicht würdig. Aber das ist egal. Der Engel ist auf mich fixiert. Er wird hier aufräumen, das schwöre ich dir. Keiner kann ihm entkommen. Wer mir etwas antun will, der ist dem Tode geweiht. Deshalb kann kommen, was will. Ich werde immer die Siegerin sein, verlass dich darauf.«
    »Aber du bist kein Engel – oder?«
    »Nein, das bin ich nicht. Aber einer von ihnen ist mein Freund und Beschützer. Sein Pfeil hat mich getroffen und alles perfekt gemacht. Ich kenne mich aus. Ich weiß, wie es weitergeht, das kann ich dir schwören. Er wird mich unter seinen Schutz nehmen, denn ich gehöre zu ihm. Wir werden dieses ungastliche Haus hier verlassen und die große Freiheit genießen. Aber jetzt muss er kommen.«
    »Und wenn er dich im Stich lässt?«
    »Ha, dann töte ich dich.«
    Ich hörte es und hatte inzwischen die beiden ein paar Mal gesehen. Ihre Haltung hatte sich nicht verändert. Nach wie vor lag der Mann auf dem Rücken und die dicke Glasscherbe befand sich dicht an seiner Kehle.
    Wie konnte ich die Person überwältigen?
    Es war die große Frage. Es war riskant, sehr riskant sogar. Eine falsche Bewegung, und die Scherbe würde die Kehle aufreißen.
    Ein Schuss? Ein Blattschuss? Ein Treffer in den Kopf vielleicht? Das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber dann würde ich nichts mehr aus ihr herausbekommen, und ich wollte mehr

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