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1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hilfe bitten.
    Aber es kam keiner. Die Menschen schienen die Strecke bewusst zu meiden. So blieb Leo Gant weiterhin auf dem Weg liegen und machte sich erst jetzt Gedanken darüber, dass er sich selbst helfen musste, wenn es schon kein anderer Mensch tat.
    So hatte er in seinem Leben immer gedacht, und das würde auch so bleiben. Zuerst versuchte er, sein linkes Bein zu bewegen, und war froh, dass es klappte. Jetzt musste er herausfinden, ob es auch einen Druck vertrug. Er drehte den Fuß und stemmte ihn mit der Hacke gegen den Untergrund.
    Auch das klappte.
    Er wunderte sich darüber, und er wunderte sich weiterhin, dass er keine großen Schmerzen verspürte. Es war wie immer, als würde kein Pfeil in seinem Oberschenkel stecken.
    Das war ein Phänomen. Warum er keinen Schmerz verspürte, wusste er nicht. Lange darüber nachdenken wollte er auch nicht, sondern froh darüber sein, dass es so war.
    Er stand auf.
    Und er konnte es.
    Leo Gant lachte. Der Pfeil in seinem Bein störte ihn nicht. Er war weit davon entfernt, Schmerzen zu verspüren, es lief alles locker ab wie immer.
    Er stand.
    Er knickte auch nicht ein.
    Er musste einfach lachen. Das tat er, anstatt nach einer Erklärung zu suchen.
    Sein Lachen verstummte allmählich. Es war auch besser so, denn aus der Richtung, aus der er gekommen war, sah er zwei Joggerinnen, die nebeneinander herliefen.
    Wären sie vor einigen Minuten gekommen, hätte er sie noch angesprochen, das ließ er jetzt bleiben, er machte nur den Weg frei und sah zu, dass er sich am Wegrand hinter einem Baumstamm in Deckung begab.
    Die beiden Frauen erreichten seine Höhe und liefen schnaufend weiter, um ihr Ziel zu erreichen.
    Leo traute sich wieder aus der Deckung hervor. Jetzt schwitzte er, aber das kam nicht vom Laufen wie sonst. Es hing mit den Ereignissen zusammen.
    Leo lehnte sich an den Baumstamm. Erst mal Ruhe finden, durchatmen, dann sah er weiter.
    Er blickte an seinem Körper entlang nach unten.
    Er sah den Pfeil aus seinem linken Oberschenkel ragen und dachte daran, dass er der Beweis für etwas war, was es eigentlich nicht geben konnte.
    Er bewegte sein Bein. Dabei hob er es an, streckte es, knickte es und achtete auch auf Schmerzen, die eventuell über ihn kamen, aber das war nicht der Fall.
    Es dauerte eine Weile, bis ihm das klar geworden war. Da pulsierte es in seinem Kopf, da wirbelten die Gedanken durcheinander, und er kam zu dem Schluss, nicht wirklich verletzt zu sein, auch wenn der Pfeil noch steckte.
    Er trat wieder auf den Pfad. Kein Schmerz. Einige Sekunden wartete er noch, dann fing er an zu laufen. Erst einige Schritte langsam und im Kreis, dann immer schneller, wobei er plötzlich lachen musste, weil ihm nichts wehtat.
    Es lief alles super.
    Eine Verletzung, die keine war. Genau das war es doch. Aber wie sollte man das den anderen Menschen erklären? Seinen Bekannten oder Freunden? Das war ein Problem. Er würde sich Zeit geben müssen, um der Sache näher zu kommen.
    Der Pfeil steckte in seinem Körper. Das war immerhin etwas. Aber wie ging es weiter? Wer zog ihn aus dem Bein, denn er konnte nicht mit ihm herumlaufen?
    Es war keiner da, der ihm eine Hilfe hätte sein können. Und er wollte auch nicht zu einem Arzt gehen, er musste sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    Er hatte die Spitze des Pfeils noch nicht gesehen. Er wusste auch nicht, ob er Widerhaken hatte, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen.
    Leo Gant schaute sich um. Er wollte wissen, ob die Luft rein war.
    Sie war es. Er war zufrieden, denn niemand sollte ihn bei dem beobachten, was er vor sich hatte.
    Der Pfeil musste weg!
    Gant fasste ihn an seinem oberen Ende mit zwei Fingern an und zog. Er stellte sich dabei auf Schmerzen ein, die durch sein Bein zucken würde, doch nichts passierte. Er spürte nur, dass der Schaft in die Höhe glitt, das war alles.
    Und dann lag er frei!
    Es gab nur den glatten Schaft, an dem etwas Blut klebte. Leo schaute auf seinen linken Oberschenkel.
    Weh tat ihm nichts. Alles war im grünen Bereich. Es schien ihm so zu sein, als hätte es den Treffer gar nicht gegeben. Das war schon ungewöhnlich, und er suchte nicht mehr nach einer Erklärung. Es würde eine geben, aber die war im Moment nicht wichtig für ihn. Für ihn zählte nur, dass er nicht mehr behindert war.
    Er probierte das Laufen.
    Es klappte.
    Auch als er schneller lief, spürte er keinen Schmerz. Er war fit, er fühlte sich super. Besser konnte es für ihn nicht laufen. Als hätte ihm die Verletzung

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