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1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry

Titel: 1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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während es insgesamt vierzehn Levels gab. Und nur zwölf konnten sie betreten.
    Tolot schaltete sich in ihre mathematische Unterhaltung ein. Er brachte neue Erkenntnisse mit und wartete auf das Echo. Es blieb aus. Die dreizehn Artgenossen ignorierten ihn. Er versuchte zu erkennen, ob sie seine Anwesenheit wahrnahmen oder nicht. Es mißlang ihm.
    Entschlossen stellte er sich in ihren Kreis, aber noch immer blieb er von der Unterhaltung ausgesperrt.
    Icho Tolot versuchte es auf herkömmliche Weise.
    „Können Sie mich sehen?" fragte er. „Ich stehe hier neben Ihnen! Geben Sie mir ein Zeichen, wenn Sie mich erkennen."
    Die dreizehn führten ihre Unterhaltung weiter, als sei nichts geschehen.
    Eine Stunde lang experimentierte Tolot mit ihnen. Er versuchte es mit Schallwellenbestrahlung und Musik, bewarf sie mit Sand, trommelte gegen ihre Körper und richtete sogar den Hyperfunkwellensender auf ihre Schädel.
    Nichts half; schließlich gab der Haluter auf. Es gelang ihm nicht, ihre Aufmerksamkeit weg von der abstrakten Unterhaltung auf sich zu lenken. Er fertigte mehrere Nachrichten an, die er ihnen an die Kleidung heftete.
    „Icho Tolot nahe Fly-Away auf Zonder-Myry", schrieb er darauf. „Wir brauchen Sie dringend."
    Es hatte keinen Sinn. Selbst wenn sie die Botschaft verstanden, wären sie nicht in der Lage, ihr zu folgen. Enttäuscht verließ er den Wald und kehrte zu Petterssons Riff zurück.
    Zu vierzehnt hätten die Haluter eine Chance gegen Tréogen gehabt. Sie hätten ihn so beschäftigt, daß er nichts, anderes mehr hätte unternehmen können, als gegen sie zu kämpfen. Auf Dauer wäre er gegen vierzehn unbesiegbare Haluter unterlegen.
    Tolot hatte die Wirkung der zwei Imprints und der Suggestivstrahlung unterschätzt. Ratlosigkeit erfüllte ihn. Er hatte keine Ahnung, wie er den dreizehn Artgenossen im Kristallwald helfen konnte.
     
    *
     
    Dreißig Millionen Lebewesen in einem Gefängnis mit zwölf Zimmern - das war Endreddes Bezirk.
    Die Lage der Galaktiker wurde von Stunde zu Stunde aussichtsloser.
    Zu einem Großteil waren sie sich bewußt, daß sie vergebens arbeiteten. Aber der Suggestiveinfluß zwang sie weiterhin zu ihrer sinnlosen Arbeit, wie er es zuvor schon bei Millionen Angehörigen anderer Völker getan hatte. Der innere Kampf, der ihre Psyche über jedes erträgliche Maß hinaus belastete, führte zu geistiger Verwirrung und körperlichem Zerfall.
    Draußen zwischen den Kantinen und einem Berg Techno-Müll, der vermutlich aus der Zeit der Kschuschii stammte, arbeiteten die verbliebenen achtunddreißig Androgyn-Roboter seit über fünf Stunden wie besessen. Sie hoben lange Gräben aus und bestatteten die toten Topsider. Sie übernahmen dabei vermutlich die Arbeit der Opera-Roboter oder der Eleaina, falls diese sich jemals so nahe an einen Trichterturm herangewagt hatten.
    Von den Aufsehern Gomasch Endreddes ließ sich keiner in der Nähe von Fly-Away blicken.
    Warum sie sich so rar machten, stellte eines der Rätsel dar, deren Aufklärung den Mitgliedern des Kommandos Gonozal am Herzen lag. Die vielen tausend rund um NETWORK bildeten nur einen kleinen Teil der riesigen Streitmacht des geheimnisvollen Drahtziehers Gomasch Endredde. Die übrigen waren spurlos verschwunden.
    Die Anwesenheit von mehreren Dutzend Immunen gegen Endreddes Einflüsterungen schien für die Operas plötzlich kein Problem mehr darzustellen.
    Eine Teilantwort steckte in der Existenz von Tréogen. Seine Befreiung hatte die Lage auf den Leveln grundlegend geändert.
    Atlan wandte sich von dem Anblick der arbeitenden Androgynen ab und kehrte in das Innere der Kantine zurück. An den Wänden entlang lagen geschwächte Topsider, mindestens fünfzig Stück. In der Mitte neben den Nahrungsautomaten lagerten die ehemaligen Phasenspringer.
    „Ich weiß, es klingt unmenschlich, was ich jetzt ausspreche", sagte der Arkonide. „Es hat jedoch keinen Sinn, jedem einzelnen Individuum auf den zwölf Leveln Hilfe zu bringen. Das schaffen wir nicht. Aber es gibt eine Möglichkeit, wie sie sich von der Vegetation der Levels selbst ernähren können. Wir müssen es ihnen nur beibringen."
    „Du denkst an Deffert und Jonniel?" Ronald Tekener schnippte mit den Fingern. „Das ist die Idee."
    „Deffert und Jonniel bieten von Natur aus genügend Nahrung vor allem im pflanzlichen Bereich", bestätigte der Arkonide. „Ich denke aber auch an Zimbag. Zwar lauern im Dschungel von Level 3 tödliche Gefahren durch Raubtiere. Aber dem läßt sich

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