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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ziemlich geschlossen sind. Dort herrschten noch die alten Strukturen. Da wurde auf Disziplin geachtet und man stellte konservative Werte in den Vordergrund, was oft auch eine Prügelstrafe mit einbezog.
    Ich ging davon aus, dass dies auch in dieser Schule der Fall war. Auf dem Hof fühlte ich mich nicht wohl. Außer mir hielt sich dort niemand auf, und so kam ich mir wie auf dem Präsentierteller vor. Da konnte ich von verschiedenen Orten aus gut gesehen werden.
    Ich blieb weiterhin allein. An der linken Seite standen so etwas wie Ställe, die mit Türen verschlossen waren. Ansonsten war der Hof leer.
    Der breite Eingang der Schule erwartete mich. Die Tür bestand aus dickem Holz. Um sie zu erreichen, musste ich drei breite Stufen hochgehen.
    Ich rechnete nicht damit, dass sie offen war – und wurde bestätigt. Das Tor hatte ich öffnen können, die Tür nicht, was mich auch nicht besonders bedrückte, denn damit hatte ich gerechnet in den Ferien. Und wer hier geblieben war, der besaß bestimmt einen Schlüssel.
    Wieder zurückgehen oder weiterhin nach einem Eingang suchen? Ich entschied mich für die letzte Möglichkeit. Zumindest einmal wollte ich den Bau umrunden. Aus Erfahrung wusste ich, dass oft an den Seiten noch Eingänge vorhanden waren. Das kannte ich zumindest aus meiner Zeit. Vielleicht hatte ich das Glück und sie waren offen.
    Es stimmte. An der Seite fand ich einen weiteren Zugang in die Schule. Ich musste erneut eine Treppe hoch und sah eine Tür vor mir, die nicht so groß war wie die am Eingang. Diese hier war schmaler, sah auch stabil aus und ich versuchte, sie zu öffnen.
    Ja, es ging!
    Das war etwas. Ich verhielt mich weiterhin sehr vorsichtig und schaute zunächst mal durch den Türspalt in den Bau hinein. Kühlere Luft wehte mir entgegen, ich nahm auch den Geruch nach Bohnerwachs wahr, aber es war nichts zu hören, was mir verdächtig vorgekommen wäre.
    Hinzu kam die Stille, die ich durch meine Anwesenheit unterbrach, ich konnte nicht lautlos gehen, und meine Füße hinterließen ein leises Knirschen.
    Ich stand in einem Querflur, der auf einen anderen Gang zuführte. Mein Flur hier war nicht lang. Es gab auch keine Türen, es gab nur Wand, und mir war klar, dass ich hier nichts finden würde. Der andere Flur war wichtiger. Drei Etagen hatte diese Schule, wobei eine nicht mehr als Unterrichtsgebiet zählte, denn dort hatte ich die zahlreichen Fenster gesehen, die zu den Zimmern der Schüler gehörten.
    Ich blieb in dem längeren Flur stehen und schaute ihn entlang. Nach rechts und nach links hatte ich freie Sicht. In meiner Nähe war eine Aussparung, in der es ein großes Fenster gab.
    Der Blick fiel auf den Hof, auf dem sich ebenfalls nichts bewegte. Am Ende des Flurs sah ich den Beginn der beiden Treppen, die in die Höhe führten, und auch von dort waren keinerlei Geräusche zu hören. Ich stand in der Stille und fragte mich, warum ich hier wartete. Es war eigentlich Unsinn oder Zeitverschwendung.
    Aber Mara hatte davon gesprochen, dass nicht alle Schüler verreist waren. Davon merkte ich nichts, auch nicht, dass es noch Lehrer gab, die geblieben waren.
    Ich sah auch die Türen der Klassenräume. Sie standen allesamt offen. Es war kein Problem, in die einzelnen Klassen zu schauen. Ich fand nichts, was mich hätte misstrauisch machen können.
    Und den Mann im Kittel sah ich auch nicht. Aber ich hatte ihn nicht vergessen und wäre nicht verwundert gewesen, wenn er plötzlich aufgetaucht wäre.
    Ich wanderte weiter, erreichte die Treppe, die hoch führte und schaute auf die Stufen aus Stein, die glänzten, als wären sie frisch poliert worden.
    Zwei Absätze brachten mich in die erste Etage. Ich schaute mich dort um und sah das gleiche Bild wie unten. Nur dass hier weniger Türen geöffnet waren. Zwei fielen mir auf, weil sie verschlossen waren. Ich ging näher und versuchte es bei der ersten Tür, hinter der das Sekretariat lag.
    Die Tür war zu.
    Bei der zweiten hatte ich mehr Glück. Das Büro gehörte dem Rektor der Schule. An dem Schild neben der Tür hatte ich den Namen gelesen. Alan Summer.
    Ich schob die Tür auch hier vorsichtig auf, rechnete mit einem Hinterhalt und konnte aufatmen, denn ich blickte in ein normales Büro, das nicht mal besonders groß war. Es gab dort einen Schreitisch, den leeren Stuhl, den Rechner und in der Luft schwebte irgendein komischer Geruch, der nicht eben angenehm war.
    Die Quelle des Geruchs entdeckte ich nicht. Dafür sah ich etwas anderes. Eine zweite

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