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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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telefonierte jetzt mit ihren Eltern. »Ja«, sagte sie glücklich. »Ray wird wieder gesund… Und wie ich mich freue! Ich kann es gar nicht beschreiben… Macht euch meinetwegen keine Umstände… Ein paar Tage, ich weiß noch nicht, wie lange… Ja… Ja, bis gleich… Selbstverständlich fahre ich vorsichtig.« Sie legte auf und schaute Mr. Silver und mich glücklich an.
    »Soll einer von uns beiden Sie fahren?« fragte ich.
    »Das ist nicht nötig.«
    Mr. Silver nahm ihre Koffer auf und trug sie hinaus. Ethel Thompson holte den Wagen, einen silbernen Sierra, aus der Garage, und der Ex-Dämon stellte das Gepäck in den Kofferraum.
    Sie gab uns die Nummer, unter der wir sie von nun an erreichen konnten, und wünschte uns für unser Vorhaben viel Glück.
    »Okay, Tony«, sagte Mr. Silver, nachdem sie abgefahren war. »Laß uns jetzt mit James Lukas und seiner Frau ein ernstes Wort reden.«
    ***
    James Lukas hatte sich aufgegeben. Gegen dieses Schreckenswesen war einfach nicht anzukommen. Die Schmerzen in der Brust wurden immer schlimmer.
    Verdammt, er starb, und Gwendolyn und Gordon sahen dabei zu. Sie waren nicht bereit, auch nur einen Finger für ihn zu rühren.
    Mit letzter Kraft hob er die Hände und streckte sie seiner Frau und seinem Enkel verzweifelt entgegen.
    »Helft…« gurgelte er. »Bitte… helft… mir…«
    Gwendolyn kicherte hinter der vorgehaltenen Hand.
    Sie war ein Ungeheuer!
    »Finde dich damit ab«, gab Gwendolyn zurück. »Laß es geschehen. Je störrischer du bist, desto länger dauert es.«
    Gordon löste sich von seiner Großmutter. Er begab sich zu Lukas, bückte sich, schaufelte mit beiden Händen roten Schleim vom Boden auf und formte daraus einen Ball, den er mehrmals grinsend hochwarf und auffing.
    »Deine Seele wird gleich eine weite Reise antreten, Großvater«, sagte der Junge rauh. »Soll ich dir ihr Ziel verraten? Die Hölle! Dort wird Asmodis, der Fürst der Finsternis, sie in Empfang nehmen, und sie wird in der Verdammnis leiden bis in alle Ewigkeit!«
    Er holte aus und schleuderte den »Ball«.
    Die Kugel flog direkt auf Lukas’ Gesicht zu und klatschte dagegen.
    Die akute Atemnot veranlaßte James Lukas, sich wild aufzubäumen, und er riß den Mund zu einem stummen Schrei auf.
    Im selben Moment legte sich eine Hand auf seine Schulter und schüttelte ihn heftig, und seine Frau sagte mit durchdringender Stimme: »James! James, wach auf!«
    Er riß die Augen auf und starrte Gwendolyn entgeistert an. Schweiß bedeckte seine Stirn, und sein Puls raste. Dabei war alles in Ordnung. Nichts war passiert Er hatte all die entsetzlichen Dinge nur geträumt !
    »Lieber Himmel, James, was ist denn mit dir?« fragte Gwendolyn besorgt. »Du siehst ja furchtbar aus.«
    »Ich hatte den scheußlichsten Alptraum meines Lebens«, antwortete der alte Mann.
    »Du hast Gordons Roman gelesen…«
    »Ja, und irgendwann schlief ich ein, ohne es zu merken.«
    »Ich glaubte, du hättest einen Herzanfall, als ich zur Tür hereinkam. Du hast mich zu Tode erschreckt. Geröchelt hast du, als würde es mit dir zu Ende gehen. Nun siehst du, daß es nicht gut ist, diese Schauerromane zu lesen. Oder willst du bestreiten, daß dieses Heft den Alptraum auslöste?«
    »Das weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls heilfroh, daß du mich geweckt hast, Gwendolyn.« Glücklich griff er nach ihrer Hand. Sie wischte ihm mit ihrem Taschentuch die großen Schweißperlen von der Stirn. »Ich liebe dich, Gwendolyn«, sagte Lukas.
    Sie schaute ihn erstaunt an. »Das hast du schon lange nicht mehr zu mir gesagt.«
    Er schmunzelte. »Dann war es wieder einmal fällig, nicht wahr?«
    »Draußen sind zwei Männer, die dich sprechen wollen«, sagte Gwendolyn. »Ein Mr. Ballard und ein Mr. Silver.«
    James Lukas erhob sich. Er fühlte sich schon wesentlich besser.
    »Schick sie herein.«
    ***
    Rohe Kräfte wurden aktiv. Lange hatte das rote Ungeheuer auf seine Rückkehr warten müssen, doch nun war sie nicht mehr aufzuhalten.
    Die Zeit war reif.
    Nach 33 Jahren war die Bestie wieder erstarkt. Sie konnte nicht mehr nur in Teilen auftreten, sondern wieder als tödliches Ganzes, und sie fühlte sich stärker als je zuvor. Jahr für Jahr war sie weiter nach oben gestiegen. Nun dehnte sie zum erstenmal ihre verderbenbringende Kraft aus.
    Die Erde bekam einen Zickzack-Riß, viele Meter lang. In der schattigen Tiefe bewegte sich das rote Ungeheuer. Blubbernd und brodelnd stieg es hoch und drückte die Erdwände noch weiter auseinander.
    Ein

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