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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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regungslose Gestalt.
    Nicht nur regungslos, sie war auch tot!
    Der Mann hatte es nicht mehr geschafft, ich war auch zu spät gekommen und konnte ihm nur noch einen letzten Dienst erweisen und ihm die Augen schließen.
    Der Körper hatte nicht mal so viel mitbekommen, deshalb war er auch nicht so stark gezeichnet. Wahrscheinlich hatte sich das Hexenfeuer mehr in das Innere gefressen und dort irreparable Schäden hinterlassen. Sein Ausflug in die Welt der Hexen hatte ihn das Leben gekostet, denn jetzt ging ich davon aus, dass wir uns in der Hexenwelt befanden. Zudem hatte man uns einen grausamen Beweis geliefert.
    Die Haut des Mannes hatte einen grauen Schimmer angenommen. Mehr war nicht mit ihm geschehen.
    Ich erhob mich langsam und schaute in Bills Gesicht.
    »Und?«, fragte er.
    »Es war zu spät.«
    »Ja, das habe ich gesehen. Aber du hast getan, was du konntest, einen Vorwurf musst du dir nicht machen.«
    »Wir hätten es früher merken müssen.«
    »Wo denn?«
    »Hier.«
    Bill fing an zu lachen. »Und wie? Kannst du mir das auch sagen? Schau dich doch mal um. Ja, tu dir den Gefallen und schau dich um. Was siehst du?«
    Mein Freund hatte recht aggressiv gesprochen, und den Grund dafür wollte ich erfahren.
    Ich sah ihn sehr schnell. Schon der erste Blick reichte aus, um zu erkennen, dass nichts mehr so war wie zuvor. Wir waren allein, okay, aber wir hielten uns in keiner Umgebung auf, in der Häuser standen.
    »Siehst du es, John?«
    »Ja, ich sehe nichts mehr.«
    »Genau. Die andere Welt hat sich zurückgezogen und uns den Toten überlassen.«
    Ich musste Bill zustimmen, fragte mich aber, was das alles sollte. Wollte man uns verunsichern? War es das, was die andere Seite vorhatte? Brauchte sie eine gewisse Vorbereitung, um dann mit noch größerer Wucht zuschlagen zu können?
    Es war alles möglich. Ich kannte die Pläne der anderen Seite nicht und hatte hier zwar eine Gestalt gesehen, sie aber nicht als Gegnerin eingestuft.
    Jetzt brachte es ohnehin nichts mehr. Die Blonde mit dem Namen Irma hatte sich wieder zurückgezogen.
    Wo steckte sie?
    Als ich Bill anschaute, entnahm ich seinem Gesichtsausdruck, dass er ähnlich dachte wie ich. Auf eine Erklärung kamen wir beide nicht. Dafür ging der Reporter Meter um Meter eine bestimmte Strecke, schüttelte den Kopf, weil es der anderen Seite gelungen war, uns so an der Nase herumzuführen. Ich hörte meinen Freund zudem leise fluchen, ohne dass ich ein Wort verstand.
    Das Gebiet, in dem wir uns befanden, war uns unbekannt. Es war eine große Lichtung, auf der noch vereinzelt Bäume wuchsen. Aber es war kein Dorf, und auch kein Dorf, in dem sich Verdammte verbargen, denn hier sahen wir nichts. Wir hätten längst wieder verschwinden können, hätte es nicht diesen schrecklichen Mord gegeben, den wir nicht hatten vereiteln können. Das war eine Tatsache, an der ich zu knacken hatte.
    Ich startete einen anderen Versuch und holte mein Handy hervor. Ich wollte herausfinden, ob es hier eine Verbindung gab oder wir uns an einem Ort aufhielten, in dem die Magie herrschte.
    Nein, es gab keine Verbindung. Nicht in diesem Gebiet. Es war alles anders, in der modernen Welt zwar ein Anachronismus, aber es gab ihn.
    Bill hatte mich beobachtet und fragte: »Willst du telefonieren?«
    »Ich könnte es gar nicht.«
    Bill begriff sehr schnell. »Kein Netz?«
    »So ist es.«
    Er lächelte, was nicht echt aussah. »Das ist wirklich ein Hammer«, sagte er mit leiser Stimme. »Dann muss die andere Seite hier etwas manipuliert haben.«
    »Das denke ich auch.«
    Bill grinste. »Magie gegen die Technik. Und wer hat gewonnen?«
    »Das steht noch nicht fest.«
    »Okay, ich gebe dir recht und frage dich jetzt, was wir tun sollen. Hast du einen Vorschlag? Bleiben wir hier oder verschwinden wir von hier und schaffen den Toten weg?«
    »Was würde uns das bringen?« Ich hob die Schultern. »Ein wenig Bewegung. Das wäre aber auch alles. Tut mir leid.«
    Bill nickte. »Es gibt eine andere Seite«, murmelte er. »Das wissen wir, und mir will es nicht in den Kopf, dass diese so einfach aufgegeben hat.«
    Ich musste lachen. »Wer hat denn davon gesprochen?«
    »Und das heißt?«
    Ich ging einen Schritt auf Bill Conolly zu. »Dass wir warten. Ganz einfach.«
    Er nickte. »Wunderbar. Wir warten also, bis sich etwas tut, denn wer immer hier seine Fäden gesponnen hat, er muss sich ja mal zeigen.«
    Bill hatte zwar nicht begeistert geklungen, aber was sollten wir sonst machen? Irgendwie mussten wir an die

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