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1792 - Die Nachtjägerin

1792 - Die Nachtjägerin

Titel: 1792 - Die Nachtjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschlossen.«
    »Das heißt, wir müssten die Tote wieder aus dem Grab holen?«
    »Klar. Wäre das denn für dich schlimm?«
    »Nein, wo denkst du hin? Daran ist nichts Schlimmes, es ist alles okay.«
    »Das sagst du nur so, John.«
    »Stimmt. Hast du deinen Nachbarn denn mal gefragt, wie oft ihm das schon passiert ist? Oder ist das eine Premiere gewesen? Wäre ja mal interessant.«
    »Für ihn eine Premiere. Ob es schon öfter während seiner Abwesenheit bei anderen Toten passierte, dazu kann er nichts sagen. Es ist durchaus möglich. Da gab es dann andere Zeugen als er oder gar keine.«
    »Und was ist deine Meinung?«, fragte ich.
    »Genauer, John.«
    »Wie stehst du dazu? Glaubst du ihm voll und ganz?«
    »Ja, das tue ich.« Er fuhr fort, als er meinen skeptischen Blick gesehen hatte. »Jeb Fisher ist keiner, der sich was aus den Fingern saugt. Das ist ein ehrlicher Mensch, und er hat unter seiner Angst gelitten, als er zu mir kam.«
    »Ist er wieder zum Dienst gegangen?«
    »Ja, ich habe ihm auch dazu geraten. Er muss sich den Dingen stellen, sonst kommt er davon nicht los.«
    »Ja, das ist leider so.«
    Tanner nickte und behielt trotzdem seinen Hut auf. »Wie hast du dich entschieden?«
    Ich bewegte zuckend meine Schultern. »Wie sollte ich mich denn entscheiden?«
    »In meinem Sinne natürlich.«
    »Das habe ich auch.«
    »Super. Soll ich dich denn nach einem Plan fragen?«
    »Nicht nötig.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich noch keinen habe. Aber ich habe mir gedacht, dass ich mir den Friedhof mal ansehe und dann auch mit deinem Nachbarn sprechen. Ist das in deinem Sinne?«
    »Sehr sogar.«
    »Dann musst du mir nur noch sagen, wo ich diesen Friedhof finden kann.«
    »Ziemlich weit weg.«
    »Hört sich nicht gut an.«
    »East London Cemetery.«
    »Ach du Schreck.«
    »Mit der U-Bahn bist du schnell da, sagt mein Nachbar. Und der muss es ja wissen.«
    »Klar, das muss er.«
    »Aber du musst achtgeben, dass du dich nicht verläufst.«
    »Keine Sorge.« Ich trank erst mal wieder einen Schluck Wasser. »Gibt es sonst noch was?«
    »Nein, das war alles.«
    »Gut, dann werde ich mich mal um den Fall kümmern. Ich besuche Jeb Fisher. Soll ich ihm einen Gruß von dir bestellen?«
    »Ja, das kannst du.« Tanner grinste. »Ich habe ihn schon mal vorbereitet und davon gesprochen, dass jemand kommen könnte, der sich um seine Sache kümmert.«
    »Freut er sich?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls möchte er Aufklärung haben. Die konnte ich ihm nicht geben.« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und plötzlich wurde er still.
    »Was ist denn?«
    »Wir bekommen Besuch.«
    »Ach, und wer kommt? Dein Nachbar?«
    Tanner verzog die Lippen. »Das wäre gut, aber es ist leider meine Frau Kate, und für uns ist es nicht mehr möglich, uns aus dem Staub zu machen.«
    »Ach, du hast ihr nichts von unserem Treffen gesagt?«
    »Wo denkst du hin?«
    Ich kam nicht dazu, eine Antwort zu geben, denn dicht hinter mir hörte ich Kate Tanners Stimme.
    »Ach nein. Wen sehe ich denn da?«
    Ich drehte mich um und tat sehr überrascht. »Kate, Sie hier? Das ist ja nicht zu fassen und …«
    Sie drohte mir mit dem Zeigefinger. »Wissen Sie, dass mein Mann Urlaub hat?«
    »Ja.«
    »Aha. Und weshalb treffen Sie sich mit ihm?«
    »Weil ich auch Urlaub habe. Da bin ich mal durch diese Mall geschlendert, und wen sehe ich da? Meinen alten Freund Tanner. Er saß so einsam und verlassen hier am Tisch, da habe ich die Gelegenheit genutzt und mich zu ihm gesetzt.«
    »Ach, sind Sie nett, Mister Sinclair.« Den Satz hätte auch ein Scharfrichter so aussprechen können. »Wissen Sie was?«
    »Nein.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort. Kein einziges.« Jetzt war ihr Mann an der Reihe. »Da hast du doch mal wieder was ausgeheckt.«
    »Nein!«, wehrte sich Tanner. »Wie soll ich das denn getan haben? Oder hast du gesehen, dass ich mit meiner Dienststelle Kontakt aufgenommen habe?«
    »Nein, das habe ich nicht. Es wäre auch noch schöner gewesen. Kommt nicht in die Tüte.«
    Tanner deutete auf mich. »Ein wunderbarer Zufall, wirklich.«
    »Ha. Wunderbar?«
    »Ja, so meine ich das.«
    Kate Tanner schüttelte den Kopf. Dabei sagte sie: »Ich habe ja nichts dagegen, dass ihr euch gut versteht. Aber mit solchen Lügen kommt ihr bei mir nicht durch. Mein Mann hat Urlaub, dabei bleibt es. Den hat er sich nämlich verdient.«
    »Dagegen sage ich nichts, Kate.«
    »Gut, dann bis später mal.« Sie nickte ihrem Mann zu, und Tanner stemmte sich langsam in die Höhe. Er konnte

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