1792 - Lebensziel Rache
gerichtet, mußte jedoch davon ausgehen, daß dessen SERUN keinen Schuß durchkommen ließ.
Warum zielte dann Adams auf ihn?
Homer! dachte Perry inständig, als er am Boden lag und das Schlimmste erwartete. Wenn du je wirklich gewußt hast, was du tust, dann hoffentlich jetzt!
Das war der Moment, in dem der junge Terraner sich aufbäumte und den markerschütternden, langgezogenen Schrei ausstieß.
Perry Rhodan schloß die Augen und drückte sich noch fester an den Boden. Atlan an seiner Stelle hätte wohl ein Stoßgebet zu seinen Göttern ausgeschickt, daß der Schirm des SERUNS die um ihn herum freiwerdenden Energien noch ableiten, beziehungsweise neutralisieren könne.
Es gab nichts, das man durch das ohnehin ohrenbetäubende Krachen und Knistern im Helm noch zu hören vermocht hätte. Es gab nichts, das das elmsfeuerartige Leuchten und die Blitze noch übertroffen hätte. Perry Rhodan hatte, als er es kurz wagte, die Augen ganz weit zu öffnen, das Gefühl, daß ein unheimlicher Sog entstanden wäre, der alles in sich hineinriß, was von dort, wo Cyrn Dow tobte, ausging. Als ob ein gewaltiger Strom blauen und weißen Lichts über ihn und die anderen hinwegschösse.
Und zwar in die Wand hinein, die ihnen den weiteren Weg versperrte.
Als es zu Ende war, wartete er noch fünf Sekunden, bevor er sich aufzurichten und umzudrehen wagte.
Dann sah er, daß in der meterdicken Felswand ein Loch klaffte; vielmehr eine Röhre, etwa drei mal drei Meter groß, mit glasierten Wänden. Wie weit sie hineinreichte, konnte er noch nicht abschätzen, aber Cyrn Dows Energien mußten die gesamte Trennwand durchschlagen haben.
Erstens maß der SERUN einen Luftaustausch an, der so nicht möglich gewesen wäre, hätte Cyrn nur einige Meter tief ins Gestein „hineingeschossen". Und zweitens hatten sich seine Augen jetzt wieder soweit normalisiert, daß er den Lichtschein am Ende der Öffnung sah.
Jetzt lag Dow da, offenbar bewußtlos, und Alaska kümmerte sich wieder um ihn.
„War es das, was du wolltest, Homer?" fragte Perry Rhodan seinen alten Weggefährten verbittert.
„Unter einigem anderen - ja", gestand Adams. „Du mußt mir vertrauen, Perry."
Rhodan lachte rauh, während sich seine Gedanken halb schon wieder um die Möglichkeiten drehten, die ihnen die offensichtlich entstandene Öffnung in weitere Bereiche Zeytters eröffnen konnten.
„Einen Menschen mißbrauchen, der über Paragaben verfügt", fragte Perry, während er über den Helmfunk hörte, daß sich die beiden anderen Gruppen, alarmiert, rasch ihrem Tunnel näherten, „hast du das hier in Endreddes Bezirk gelernt, Homer?"
„Seit wann zeigst du dieses Interesse für Cyrn Dows Schicksal?" gab Adams ebenso frostig zurück. „Du kennst ihn nicht!"
„Aber du!"
„Ich werde dir später alles erklären, Perry. Bring du uns jetzt weiter. Ich weiß, was ich tue. Du mußt es mir glauben."
„Du hättest ihn töten können?"
„Ja."
„Du hättest es getan, falls nicht...?"
„Ja! Aber da kommen Atlan und die anderen. Laß es uns später bereden. Cyrn hat verstanden, was Alaska ihm sagte, und diesmal das Wunder geschafft. Doch dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Ich weiß nicht, wann Cynan ihn wieder angreift und ob er dann noch einmal das, was aus ihm herauswill, in die richtige Richtung lenken kann. Er hat uns den Durchgang geschaffen, worauf warten wir also?"
„Er hat uns den Durchgang geschaffen - und damit seine Schuldigkeit getan, Homer?" fragte Rhodan.
„Überlaß das mir", erwiderte Adams barsch. „Keiner von euch, außer deinem Sohn Mike und jetzt Alaska, hat sich bisher um ihn gekümmert. Also halt du mir keine Predigten."
„Wie kann ich mich um jemand kümmern, von dessen Existenz mir jahrelang niemand berichtete?" fuhr Rhodan auf.
„Der Punkt geht an dich", mußte Adams zugeben. Er drehte sich zu Atlan um, der gerade vor ihnen gelandet war und sie mit einem Bombardement von Fragen überschüttete.
Homer G. Adams seufzte tief.
„Am besten, ihr geht vor", sagte er zu dem Arkoniden und seinen Begleitern. „Der Weg müßte frei sein. Alaska wird sich vorerst um Cyrn Dow kümmern. Ihr bekommt alle Erklärungen, sobald wir endlich aus dieser Halle und dem Tunnel sind." Er zögerte kurz. „Ich habe wohl oder übel noch etwas mit Perry zu bereden, damit er endlich Ruhe gibt."
Atlan sah sie stirnrunzelnd an. Dann schüttelte er den Kopf und gab den anderen das Zeichen, ihm zu folgen.
*
Perry wartete, bis Voltago als letzter der
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