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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht?"
    „Akute Notfallsituation wird bestätigt", plärrte der Bordrechner. „Soll ich das Rettungsmanöver einleiten?"
    Bremses Klauenhände verkrampften sich. Ihm war klar: Wenn er jetzt eingriff, würde sein Schiff von vielen bemerkt werden, und dann blieb ihm kaum noch eine Chance, seine Flucht zu verwirklichen.
    „Erfolgen Kursänderungen anderer Einheiten?" wollte er wissen.
    „Nicht feststellbar", lautete die Antwort.
    Der Stuuhr drosch die Fäuste gegeneinander, deutliches Zeichen seiner Unentschlossenheit.
    Was hatte er mit den Nischdrich zu schaffen? Für den desolaten Zustand ihrer Schiffe waren diese Wesen selbst verantwortlich, also sollten sie auch sehen, wie sie mit den Problemen fertigwurden.
    In einem Stakkato prasselnder Störgeräusche war der Hilferuf abgebrochen. Die Ortungen zeigten weiter steigende Temperaturen.
    „Kursänderung!" befahl Nbltsgndpfrdbrms. Seine Stimme bebte dabei.
    Er verstand selbst nicht, weshalb er sich dazu hinreißen ließ, den Nischdrich zu helfen. Zumal sie, wäre es anders gewesen, kaum ein Fettpartikel geopfert hätten, um ihm beizustehen.
    „Euch werde ich zeigen, daß Stuuhr nicht so schlecht sind wie ihr Ruf." Das hatte irgendwann gesagt werden müssen, auch wenn niemand außer ihm und dem Bordrechner es hören konnte.
    Die Galaktiker galten in Hirdobaan ebenfalls als bösartig, reizbar und eroberungssüchtig, doch Bremse hatte sie von einer anderen Seite kennengelernt.
    „Beschleunigen!" keuchte er. „Wir holen die Nisch..."
    Ein Glutball dehnte sich aus. Wo eben noch der Frachter gestanden hatte, loderte für wenige Augenblicke eine neue winzige Sonne. Was blieb, waren rasch verwehende Energieschleier.
    „Befehl widerrufen!" brüllte der Stuuhr. „Bisherigen Kurs beibehalten."
    Zu spät. Zwei Regenbogenschiffe tauchten in unmittelbarer Nähe aus dem Hyperraum auf. Die Fermyyd meldeten sich sofort.
    „Was ist geschehen?" fragte eine befehlsgewohnte, rauhe Stimme.
    „Ich weiß es nicht", antwortete Nbltsgndpfrdbrms wahrheitsgemäß. „Bei Nischdrich-Raumern weiß man nie."
    „Mehr hast du dazu nicht zu sagen, Stuuhr?"
    Er bewegte die Stummelflügel hastig, doch die Fermyyd reagierten nicht darauf. Jeder Hamamesch an ihrer Stelle hätte sich schockiert abgewandt.
    „Du fliegst einen eigenartigen Kurs", brachte der Fermyyd dumpf grollend hervor. Als Bremse immer noch schwieg, fügte er hinzu: „Die Rückrechnung ergibt, daß du das System verlassen wolltest."
    „Ich habe nicht darauf geachtet, ich..."
    Gleißende Helligkeit sprang von den Schirmen der Direktbeobachtung herab. Erneut heulte der Alarm auf.
    „Thermoschuß auf geringe Distanz", meldete der Bordrechner.
    „Das war eine Warnung, Stuuhr", dröhnte der Fermyyd. „Jeder Versuch, Gomasch Endredde zu verraten, wird mit dem Tod des Verräters enden."
    „Ich habe nicht..."
    „Deinem Schiff wird eine neue Position zugewiesen. Wir ..."
    Nbltsgndpfrdbrms hatte sich lange genug beherrscht. Egal ob Fermyyd oder nicht, jetzt war er mit seiner Geduld am Ende.
    „Ich habe nicht vor, Hirdobaan im Kampf gegen die Galaktiker allein zu lassen", grollte er zornig. „Kein Stuuhr zieht sich feige zurück - das solltest du mir besser nicht unterstellen, Fermyyd, sonst werde ich unangenehm."
    „Wir überspielen deinem Computer neue Wartekoordinaten", fuhr sein Gesprächspartner ungerührt fort. „Eine Abweichung zieht die Vernichtung deines Schiffes nach sich."
    Der Monitor erlosch. Zugleich trafen die Koordinaten ein.
    „Deine Genehmigung zur automatischen Kursänderung wird benötigt", sagte der Computer.
    In ohnmächtiger Wut ballte Bremse die Fäuste.
    „Genehmigung erteilt!" sagte er. „Aber laß dir Zeit. Die Fermyyd sollen sehen, daß sie mit einem Stuuhr so nicht umspringen können."
    Bremse bedachte die Schutztruppe der Hamamesch mit einer Flut von Beschimpfungen. Und nicht nur das. In Erregung tut man häufig Dinge, die man hinterher bereut - sofern man noch Gelegenheit zur Reue bekommt. Er begriff gerade noch rechtzeitig, daß er auf dem besten Weg war, sich selbst mitsamt der KRRZBRNF in eine Atomwolke zu verwandeln. Nur eine Handbreit über der im Zorn aktivierten Geschützschaltung verharrte seine Faust. Die Zielmarkierung zeigte auf den Antriebssektor eines Regenbogenraumers.
    „Diesmal lasse ich euch noch eures Weges ziehen", tönte er großspurig. „Aber auch meine Geduld hat ein Ende."
    Ein altes Prospektorensprichwort kam ihm in den Sinn: Jeder neue Tag bringt eine neue Chance,

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