1793 - Tod den Galaktikern
zu Reichtum zu gelangen. Abgewandelt bedeutete das nichts anderes, als daß die Fermyyd ihn nicht ewig bewachen konnten.
Fünf Raumer materialisierten wenig später in der Flugbahn der KRRZBRNF und beschleunigten Richtung Tampir. Hamamesch-Schiffe wie Tausende andere auch. Bremse gönnte den Ortungsbildern nur eine kurze Aufmerksamkeit.
Im nächsten Moment zuckte er zusammen.
„Vergrößern!"
Es waren Frachter, dickbauchig, plump, mit undefinierbarer Bewaffnung, vielleicht sogar schlagkräftiger als viele der anderen Schiffe im Aenur-System. Aber nicht das interessierte ihn.
Hastig schaltete er die Wiedergabe weiter.
Das fünfte Schiff - er kannte es. Ja, er war sich sicher. Der bauchige Laderaum war entfernt, an seiner Stelle saßen acht nach unten ragende Geschütztürme, zusätzliche Kleincontainer und sechs kleine Beiboote.
Das Flaggschiff des Cryper-Rebellen Coram-Till!
Bremse hatte den Raumer über Borrengold gesehen, nachdem die Galaktiker das Oktogon erobert und die Handelsfürsten in ihre Gewalt gebracht hatten.
Was suchten Queeneroch-Crypers im Aenur-System? Coram-Till mußte sich darüber klar sein, was ihn erwartete, falls er entdeckt wurde.
Ein Wort an die Fermyyd, dachte Nbltsgndpfrdbrms, ein Wort nur, und ich bin reich und kann gehen, wohin ich will.
Es wäre leicht gewesen, den Cryper zu verraten, und andere Stuuhr hätten wahrscheinlich nicht gezögert. Bremse hingegen fragte sich, wie ein Ronald Tekener oder Michael Rhodan an seiner Stelle handeln würde, und genau deshalb ignorierte er die Funkanlage.
Seine Neugierde war geweckt, jeder Gedanke an Flucht mit einemmal zweitrangig. Ohne es bewußt zu wollen, hatte er sich ohnehin längst schon auf die Seite der Galaktiker geschlagen.
*
Beim Anblick der ungezählten Ortungsreflexe auf dem Hauptschirm klappte Coram-Till langsam der Unterkiefer auf. Im Aenur-System hatte sich eine gigantische Flotte versammelt.
„Wahnsinn!" stammelte Tolom-Nor neben ihm. „Ich bin jetzt siebzig Jahre alt, aber so etwas ..." Seine Stimme kippte um, wurde zum unhörbaren Flüstern.
„Meiner überschlägigen Schätzung nach sind mindestens 23.000 Raumschiffe versammelt", ließ Phora-Sugh vernehmen. Er war wohl der einzige in der Zentrale der RACHES, der Emotionen gar nicht erst aufkommen ließ. „Ein Teil der Schiffe steht im Ortungsschatten zweier Planeten, aber die Hochrechnung ist eindeutig."
„Die geballte Streitmacht aller Oktanten von Hirdobaan." Coram-Tills Fäuste öffneten und schlössen sich, als könne er die ungeheure Bedrohung allein mit einer Drohgebärde abwenden.
„Nicht auszudenken, wenn diese Flotte auch gegen uns Crypers losschlägt."
„Ich orte nur einige hundert Regenbogenschiffe", wandte Phora-Sugh ein. „Du weißt, was das bedeutet!?"
Der Ambraux vollführte eine knappe Geste der Bestätigung. Sobald diese Flotte und die zweifellos andernorts versammelten Fermyyd-Kampfschiffe gemeinsam losschlugen, würden die Galaktiker trotz ihrer Technik kläglich untergehen.
Und danach würde sich der Zorn der Hirdobaaner gegen die Rebellen richten.
„Mitgeschwommen, mitgefangen, mitgeschuppt", sagte eine heisere Stimme im Hintergrund der Zentrale.
Coram-Till konnte nicht erkennen, wer den Ausspruch getan hatte, doch der Mann hatte zweifellos recht. Niemand würde den Queeneroch-Crypers die Beteiligung am Angriff auf das Riffta-System und Borrengold vergessen.
„Wir haben uns die falschen Freunde ausgesucht."
Coram-Till wirbelte herum.
„So etwas will ich nicht hören!" bellte er. „Nie wieder, verstanden! Erst die Galaktiker haben die Umwälzungen in Hirdobaan herbeigeführt, an denen wir uns seit Jahrhunderten vergeblich die Kiemen anstoßen."
„Wir müssen Michael Rhodan warnen", sagte Tolom-Nor. „Verglichen mit dieser Flotte verfügt er nur über eine Handvoll Schiffe. Selbst seine Schutzschirme werden dem Ansturm nicht standhalten."
„Auch die BASIS würde am Kräfteverhältnis nichts ändern", überlegte Coram-Till laut.
„Außerdem weiß Rhodan über die Flottenansammlung Bescheid, er hat nur noch keine Ahnung davon, daß Gomasch Endredde den >Heiligen Krieg< gegen die Galaktiker ausgerufen hat."
„Wir können uns keinen Funkspruch erlauben", bemerkte Moin-Art.
„Außerdem wissen wir noch zuwenig. Sobald diese gigantische Flotte in Marsch gesetzt wird, bleibt uns noch Zeit genug für eine Warnung. Bis dahin sehen wir uns um."
„... und hoffen, daß die RACHES unerkannt bleibt", wandte Tolom-Nor
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