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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwarteten.
    „Fünfundzwanzigtausend sind es bis jetzt", bemerkte Phora-Sugh. „Eher noch einige hundert Schiffe mehr."
    Zweifel an der Zahl waren unangebracht. Neider behaupteten sogar, Phora-Sugh sei nicht aus einer Eihülle, sondern aus den Schaltkreisen einer Hyperortung geschlüpft, dementsprechend hoch war seine Perfektion.
    Wenn Coram-Till richtig nachrechnete, schrieben die Galaktiker heute den 4. Dezember.
    Nill-Uttra meldete sich an, eine zumindest für ihn willkommene Abwechslung. Er genoß ihre Nähe, und vielleicht war ihr Entschluß, nicht mit ihm nach Queeneroch zu gehen, doch nicht ihr letztes Wort gewesen.
    „Was wirst du tun?" wollte sie wissen, als sie ohne Begleitung die Kommandozentrale der RACHES betrat.
    „Mit dir Regenmuscheln essen, wie früher. Erinnerst du dich?"
    „Ich rede von deinen neuen Freunden, diesen Fremden", unterbrach sie unangenehm berührt. Ihre gemeinsame Zeit ging niemanden außer ihnen beiden etwas an. „Wann wirst du das Aenur-System verlassen?"
    Coram-Till wußte es nicht. Und das sagte er auch.
    „Ich glaube, daß Raa-Nu-Kal bald den Angriff befiehlt", sagte die Cryperin. „Worauf wartet er überhaupt?"
    „Auf weitere Schiffe." Coram-Till lächelte, seine Fingerspitzen gingen auf Wanderung, glitten über Nill-Uttras Halsschuppen. Unbewußt reckte sie das Kinn.
    „Du weißt mehr über ihn?" fragte der Rebellenführer. Es klang nebensächlich, aber das war es nicht.
    Mit einer schroffen Bewegung schob Nill-Uttra seine Hand zur Seite.
    „Ich hatte gehofft, die Zeit hätte dich verändert, Coram-Till." Wehmut schwang in ihrer Stimme mit. „Aber du benutzt mich heute noch wie früher. Was für dich zählt, sind Informationen, egal wie und woher - ihr Rebellen seid alle gleich."
    „Dann vergiß Raa-Nu-Kal und begleite mich nach Queeneroch."
    „Nein." Nill-Uttra benetzte ihre Finger an den Lippen und strich ihm über die Stirn. Das war mehr als nur eine wohlwollende Geste; sie wünschte ihm wirklich, daß seine Schuppen nie austrocknen mögen. Gleichzeitig sagte sie: „Ich kann Llatru nicht im Stich lassen, meine Heimat ist nicht der Weltraum, sondern ein einziger Planet."
    Nichts hatte sich verändert. Es war ungeschickt gewesen, sie ausgerechnet jetzt darauf anzusprechen.
    „Ausweichmanöver!" brüllte Tolom-Nor unvermittelt. „Alle Energie auf den Antrieb!"
    Die Absorber wimmerten. Vorübergehend hatte Coram-Till das ungute Empfinden, als wolle eine Riesenfaust ihn in den Boden stampfen, dann ebbte der jähe Andruck wieder ab.
    Auf dem Hauptbildschirm war die Bugregion eines schwarzen, stabförmigen Raumschiffs zu sehen. Grelle Flammenzungen zuckten aus den Steuerdüsen.
    „Seid ihr wahnsinnig?" polterte Tolom-Nor los. „Wenn wir uns umbringen wollen, brauchen wir keine Patruskee dazu."
    In einem Segment des Bildschirms stabilisierte sich ein Gesicht, das von handtellergroßen, stechenden gelben Augen beherrscht wurde. Der „Prediger" stand so nahe vor der Optik, daß sein scheibenförmiger Körper mit den ringsum abstehenden Gliedmaßen gar nicht erfaßt wurde.
    „Ein Fehler in der Überlicht-Programmierung", sagte er, so gleichgültig, als wären beide Schiffe nicht nur um wenige hundert Meter aneinander vorbeigeschrammt. „Doch die Silberne Gottheit hält schützend die Hand über ihre Kinder - und natürlich auch über euch." Die Stimme bekam einen zwingenden Tonfall. „Die Silberne Gottheit hat euch ihre Nähe bewiesen, sie hat euch eben das Leben neu geschenkt. Darum geht in euch und lauscht dem Nachhall ihrer großen Güte."
    „Höre lieber mir zu!" platzte Coram-Till heraus. „Euer Kurs zielt schon wieder auf mein Schiff, korrigiert ihn, oder ich werde meine große Güte vergessen."
    „Wir passen Kurs und Geschwindigkeit deinem Schiff an, Cryper. Der Schutz der großen Gottheit ist euch gewiß, deshalb werden wir zu euch an Bord kommen und mit euch reden ...„ „Dummes Geschwätz, das niemanden interessiert!"
    „Sag das nicht, Cryper. Deine Seele lechzt nach der Erlösung, dir wird sich ein Reich öffnen, schöner und gewaltiger, als du es dir in deinen kühnsten Träumen vorstellen kannst. Laß uns ..."
    „Ich lasse die Waffen aktivieren und dein Schiff zerstören, Prediger! Hier sind Tausende von Schiffen versammelt, und einige Besatzungen sind begierig darauf, mehr über deine Silberne Gottheit zu hören. Also, laß die in Ruhe, die nichts davon wissen wollen. Heute ist dein Tag, Prediger, du hast Auswahl, wer dir zuhören

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