1793 - Tod den Galaktikern
zerstört worden.
Jäh zuckte Coram-Tills Hand zur Waffe. Beinahe zu spät hätte er die Umrisse im Halbdunkel einer Nische als Opera-Roboter identifiziert. Die Maschine vom Typ Blau war eine Kombination von Arbeits- und Kampfroboter, auf jeden Fall ein ernstzunehmender Gegner.
Erst auf den zweiten Blick erkannte der Cryper, daß der Opera regungslos an der Wand lehnte. Der zapfenförmige Körper wies die Schmelzspuren eines scharf gebündelten Thermostrahls auf.
Der Gang mündete in einen quadratischen, senkrecht in die Tiefe führenden Schacht. Nach den mechanischen Fangvorrichtungen zu urteilen, besorgte eine von Prallfeldern, vielleicht auch von Antigravkräften getragene Kabine den Transport.
Sie hatte sich im Schacht auf der Höhe eines Seitenkorridors verkeilt. Im Dach klaffte ein rundes Loch, mit einem Desintegrator herausgeschnitten.
Coram-Till wagte keine Vermutung über die Größe der unterirdischen Festung von Coenus, aber zweifellos war sie ein kleineres Abbild der Anlagen auf Borrengold. Das bedeutete weitläufige Räumlichkeiten, Unterkünfte, Forschungsstätten und Energieerzeuger. Die von den Galaktikern angebrachte Sprengladung hatte nicht ausgereicht, die gesamte ausgedehnte Station zu zerstören.
Ein Schott riegelte den Korridor ab. Die Energieversorgung funktionierte noch. Als Coram-Till die Schaltplatte berührte und das schwere Stahltor aufglitt, stellte er überrascht fest, daß er eine Schleusenkammer vor sich hatte. Eigentlich nichts Besonderes. Wer auf einem atmosphärelosen Mond einen Stützpunkt errichtete, sorgte für alle Eventualitäten vor. Dazu gehörte auch der Schutz vor explosivem Druckabfall. Vermutlich hatten dicht unter der Oberfläche Schleusenkammern gelegen, waren aber wie die Oberflächenhangars, die bis vor kurzem dem Warenumschlag gedient hatten, zerstört worden.
Der Druckausgleich erfolgte rasch. Coram-Till nahm jedoch erst eine Grobanalyse über die Anzugssensoren vor, ehe er den Helm öffnete.
Die Luft war rauchgeschwängert, zudem machte sich ein metallischer, auf der Zunge brennender Geschmack bemerkbar. Ob überhaupt noch Umwälzpumpen arbeiteten, war fraglich.
„Ein scheußlicher Gestank", schimpfte Nill-Uttra nach den ersten Atemzügen. „Ich hoffe, du täuschst dich nicht in deinen Galaktikern."
Coram-Till schaute die Frau fragend an.
Nill-Uttra traf Anstalten, den Helm wieder zu schließen, verzichtete dann aber doch darauf.
Schicksalsergeben ließ sie die Arme sinken.
„Jetzt ist es wohl schon zu spät. Falls chemische Stoffe in der Luft die Maschtaren töten sollten ..."
„Das würde Rhodan nie zulassen", protestierte der Ambraux-Cryper heftig. „Ich kenne ihn, ich ..."
Warum schwitzte er plötzlich? Nervös wischte er sich übers Gesicht, massierte die prickelnden Lippen. Dann hastete er weiter.
Eine große Halle. Fremd anmutende Aggregate, deren Funktion weder er noch Nill-Uttra einschätzen konnten, die keinesfalls der in Hirdobaan gebräuchlichen Technik entstammten.
Im Anschluß leere Räume, die Wände ebenso wie der Boden von Rissen durchzogen, teilweise um eine Handbreite versetzt. Die Explosion hatte deutliche Spuren hinterlassen.
Urplötzlich waren sie da.
Fünf, sieben, zehn Hamamesch umringten die Eindringlinge. In ihren Gesichtern stand grimmige Entschlossenheit zu lesen; sie würden nicht zögern, ihr Leben zu opfern, um die erlittene Niederlage zu rächen.
Zwei von ihnen trugen Waffen. Nill-Uttra und Coram-Till blicken geradewegs in flirrende Abstrahlmündungen.
*
Fast die gesamte Hamamesch-Besatzung hatte vor Zündung der Sprengladung fliehen können. Zumindest war das die Ansicht der Galaktiker gewesen, und Coram-Till hatte bisher keinen Grund gesehen, daran zu zweifeln. Doch entweder waren die Hamamesch, die er als Kukonden einstufte, also als Verwaltungsbeamte, inzwischen zurückgekehrt, um die Scherben zu kitten, oder sie waren vor der Zerstörung nur noch in die Seitentrakte geflohen.
Es änderte nichts daran, daß ein einziger nervöser Fingerdruck genügte, Coram-Till und seine Begleiterin in die Tiefe des ewigen Ozeans zu befördern.
„Wir hatten eine freundlichere Begrüßung erwartet", sagte Nill-Uttra.
Sie erhielt keine Antwort.
„Wir stammen von der Flotte, die sich über Tampir zum >Heiligen Krieg" gegen die Galaktiker sammelt. Raa-Nu-Kal wird bald den Befehl zum Angriff geben. Dann wird der Tod der Maschtaren gerächt werden."
Aus dem Mund einer Cryperin, auch wenn sie in Hirdobaan
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