1793 - Tod den Galaktikern
er an einer üppig verzierten Säule und ließ den Blick nicht für eine Sekunde von fünf Sydorriern, die in der „Halle des Gomasch Endredde" mit mehreren Hamamesch diskutierten, Fassys und Pooker, die nicht mehr rechtzeitig aus den subplanetaren Anlagen hatten fliehen können. Das Schicksal hatte knapp drei Dutzend Maschtaren-Zöglinge vor einem schrecklichen Tod in den zusammenbrechenden Transmitterfeldern bewahrt und sie nur in galaktische Gefangenschaft geraten lassen. Von Tifflor waren sie aufgefordert worden, die Sydorrier zu unterstützen; er hatte ihnen dafür die Freiheit in Aussicht gestellt.
„Keiner weiß, wo er suchen soll, doch alle machen mit." Wayntrop seufzte gelangweilt.
„Wenn du mich fragst, Guck, das klappt nicht."
Wie lange war er schon nicht mehr als „Guck" angesprochen worden? Der Mausbiber musterte den Veteran aus zusammengekniffenen Augen. Nein, böse meinte Wayntrop es bestimmt nicht, er war eine ehrliche Haut. Gucky erhaschte einen wehmütigen Gedankenfetzen - Heimweh nach Terra. Der Soldat fürchtete, in Hirdobaan zu bleiben, nach einem Raumbegräbnis irgendwann in Jahrzehnten in einer namenlosen Sonne zu verglühen.
Gucky teleportierte.
„Geht es vorwärts, Leute? Hat der Computer endlich die Daten ausgespuckt?"
Ein Sydorrier, der an einer Speicherbank hantierte, die von Syntronspezialisten schon unter anderen Gesichtspunkten untersucht worden war, wandte sich zögernd um.
„Die Zeit läuft uns davon. Sobald die Fermyyd Borrengold angreifen ..."
Der Mausbiber winkte großspurig ab. „Sie werden sich hüten, sich mit uns anzulegen, denn dabei können sie nur den Kürzeren ziehen."
Der Sydorrier glaubte ihm nicht. Was war schon eine Handvoll technisch hochstehender Schiffe gegen die Flotte der Fermyyd und Hamamesch?
„Weitermachen!" kommandierte Gucky. „Laßt euch von mir nicht stören."
Er winkte zwei Soldaten zu.
Die Atmosphäre, fand er, war ungefähr wie die drückende Schwüle vor einem herannahenden Tornado. Jeder spürte, daß der Sturm kommen, aber keiner wußte, wann und welchen Weg der vernichtende Wirbel nehmen würde.
Ungeziefer...
Es war nur ein Gedankenfetzen, den Gucky esperte, zu flüchtig, als daß er mehr damit anfangen konnte. Er schaffte es nicht einmal, festzustellen, wessen Gedanken er eben empfangen hatte.
Vor allem hatte er sich auf Calizo konzentriert, den er seit geraumer Zeit vermißte. Der Anführer der Sydorrier war irgendwo im Oktogon unterwegs, weil er bei den Handelsfürsten „vorsondieren" wollte. Zwei Raumsoldaten begleiteten ihn, deshalb fürchtete Gucky nicht um seine Sicherheit.
Ein buntes Kaleidoskop schlug über dem Mausbiber zusammen. Clarven sehnte sich nach neuem Input für sein Shourachar, Adrom Cereas von Mereosch brütete über neuen Intrigen, mit deren Hilfe er Rani von Buragar als lästige Konkurrentin ausschalten konnte; einige Diener aus dem Gefolge sahen sich schon als neue Fürsten in Glanz und Gloria ...
„Schämen sollen sie sich", schimpfte Gucky.
Endlich entdeckte er Calizo in einer der weitgehend verwüsteten Parkanlagen, in jenem Abschnitt, der dem Jondoron-Oktanten in Hirdobaan entsprach. Die Soldaten hatte der Sydorrier abgeschüttelt, aber er war nicht allein, hatte sich bewußt in jenen Bereich des Oktogons zurückgezogen, weil er gehofft hatte ... Der Störpegel war zu hoch, Gucky verlor den Kontakt in dem Moment, in dem Calizos Gedanken interessant zu werden begannen.
Eine Geheimloge ...
Hatte der Sydorrier versucht, alle zu täuschen?
Mein Freund, dann hast du dich getäuscht. Gucky teleportierte, mitten hinein in ein klebriges Pflanzendickicht, dessen schrecklich süßes Aroma in der Nase kitzelte.
Calizo war mit Kamhele zusammengetroffen, der Beraterin von Fürst Jeschdean von Jondoron. Die beiden kannten sich, und das nicht zu knapp.
„Ich hatte Angst um dich, als ich erfuhr, daß du in die Gewalt der Imprint-Outlaws geraten warst."
Jedes Wort verstand er. Beide Sydorrier standen fast zum Greifen nahe neben dem Dickicht.
Das Kitzeln in der Nase wurde stärker, Gucky wagte kaum noch zu atmen. Er hätte einfach wegteleportieren können, doch das tat er nicht; er fürchtete, Wichtiges zu verpassen.
Kamhele berichtete mit knappen Worten. Wie es dazu gekommen war, daß der Imprint-Outlaw Homer G. Adams sie entführt hatte, wie die Mannschaft der TANKSET bei der Containerwelt Rixxo endlich ihre Imprint-Würfel in Empfang nehmen konnte und daraufhin in Endreddes Bezirk verschwand. Allein
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