1793 - Tod den Galaktikern
Hand, rollte über den Boden.
„Das ist der Datenspeicher", behauptete Gucky. „Um zu verhindern, daß die Sydorrier die Wahrheit erfahren, hat Eschtor ihn aus dem Versteck geholt. Jetzt wollte er ihn vernichten, und uns ebenfalls." Telekinetisch öffnete er die andere Faust des Toten. Die vermeintliche Waffe entpuppte sich als kleiner Sprengsatz, der ausgereicht hätte, den Raum in eine Hölle zu verwandeln.
„Ich mußte ihn erschießen", sagte der Soldat. „Beinahe hätte ich seine Absicht zu spät erkannt."
„Ich hätte ihn noch telekinetisch ..." Gucky sah zu, wie Calizo den Datenspeicher an sich nahm. „Ach was", murmelte er. „Geschehenes kann man nicht rückgängig machen."
*
Die zweite Angriffswelle war vorbei; in den frühen Morgenstunden des 11. Dezember zogen sich die letzten Regenbogenschiffe der Fermyyd zurück. Wieder trieben Hunderte von Wracks zwischen den Planeten, doch im Vergleich zur Stärke der Angreifer eine unbedeutende Zahl.
Weitaus schwerer zählte für die Galaktiker der Ausfall dreier Kreuzer. Die Besatzungen waren zwar gerettet worden, aber das Schicksal der Schiffe zeigte deutlich, daß die Fermyyd gelernt hatten.
Die Galaktiker erhielten eine Atempause, mehr nicht.
„Mit der nächsten Welle werden die Angreifer alles in die Waagschale werfen, was sie haben", befürchtete Michael Rhodan. „Fünfzigtausend Schiffe", fügte er schwer hinzu.
Julian Tifflor blickte ihn von der Bildwiedergabe des Hyperkoms durchdringend an. „Wenn die Fermyyd konsequent sind, stehen wir auf verlorenem Posten."
Mike nickte knapp.
„Wir halten demnach die Stellung", folgerte Tifflor. „Obwohl es verdammt viele Wenn und Aber gibt. Vielleicht werden die Sydorrier noch rechtzeitig fündig, vielleicht gelingt es Perry in Endreddes Bezirk, den Transitionsschirm abzuschalten, und er kann mit der BASIS eingreifen."
„Wir sind gezwungen, Stärke zu beweisen", sagte Michael Rhodan. „Dreißig Millionen Galaktiker, die auf Hilfe warten, sind die einzig moralische Rechtfertigung für unser Handeln.
Aber sie reicht nicht aus."
Eine halbe Stunde später kam die Nachricht von Borrengold, daß die Sydorrier ihre Suche beendet hatten.
Als die MONTEGO BAY neben dem Oktogon landete, teleportierte Gucky direkt in die Zentrale und trat dabei Marfin Kinnor fast auf die Füße.
„Ich hoffe, die Fermyyd lassen uns lange genug in Ruhe, bis wir die Speicherdaten gesichtet haben", begann der Ilt.
„Bitte sie darum, Kleiner", sagte Kinnor schroff. „Mag sein, daß sie auf dich hören."
Der Ilt murmelte etwas, das wie „Banause" klang.
„Für privates Geplänkel haben wir keine Zeit", schimpfte Michael. „Also bitte ..."
Einer der in Zentralnähe gelegenen Konferenzräume der MONTEGO BAY war für die Besprechung hergerichtet worden. Die Technik reichte aus, um selbst unbekannten Datenträgern innerhalb kurzer Zeit ihre Geheimnisse zu entlocken.
Außer den Sydorriern, einigen Wissenschaftlern und Technikern aus Mikes Team fanden sich die Vandemar-Zwillinge, Gucky und natürlich der Kommandant selbst ein. Geraume Zeit verging, bis Bild- und Tonspeicherung wirklich optimal abgerufen werden konnten.
Das Material war in der Tat brisant. Und ausführlich dokumentiert. Nach knapp zwei Stunden unterbrach Michael Rhodan den Abspielvorgang.
„Wie es aussieht, haben wir nicht zuviel erwartet", sagte er. „Ich bin der Meinung, daß die Handelsfürsten sehen sollen, was hier belegt wird. Je eher, desto besser."
„Es liegt uns fern, eine künftige Zusammenarbeit mit den Hamamesch abzulehnen", fügte Calizo hinzu.
Gucky teleportierte. Er brachte Rani von Buragar und Jeschdean von Jondoron, die beide nicht wußten, wie ihnen geschah. Danach holte er mit drei weiteren Sprüngen die anderen.
Lediglich Kanzler Jesher protestierte lautstark gegen die „unglaubliche Behandlung". Gucky hielt ihm telekinetisch den Mund zu.
„Verhaltet euch ruhig und gesittet", kommandierte der Mausbiber. „Dann wird euch keine einzige Schuppe gekrümmt."
Nach wenigen Minuten verstummte der letzte Widerspruch. Ungläubig verfolgten die Handelsfürsten einen Teil der Geschichte Hirdobaans.
Die Rede war von Gomasch Endredde, der vor Zehntausenden von Jahren ein Intelligenzerweckungsprogramm entwickelt hatte, das die Evolution primitiver Lebewesen beschleunigen konnte. In den Hamamesch fand er eine Spezies, die gut auf das Programm reagierte. Ihre Zuchtwelt wurde der Planet Nundor, Level 13, auf dem in abgegrenzten
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