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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das sollte nun folgen.
    Der Pfarrer nahm ein Buch und schlug es auf. Er musste den Text daraus vorlesen.
    »Liebe Maria. Du bist an diesem Tag hierher gekommen, um dich mit einem Mann zu verheiraten, den du dir selbst ausgesucht hast. Du hast dich in ihn verliebt, und nicht nur das. Du hast ihn sogar geliebt, und er liebt dich.«
    Der Pfarrer legte eine kurze Pause ein. Als er fortfahren wollte, musste er immer wieder ansetzen, aber er brachte nichts hervor. Stattdessen weiteten sich seine Augen.
    Dirk konnte sich nur wundern. Er hatte zunächst nicht mitbekommen, was ablief. Er hatte zu Boden geschaut, er wirkte dabei wie jemand, der nachdenken musste.
    Dann fiel auch ihm auf, dass der Pfarrer nichts mehr sagte. Stattdessen drang ein geflüstertes Stottern über seine Lippen, und das machte den Bräutigam neugierig. Er schaute hoch. Der Pfarrer war bleich geworden. Die Haut erinnerte an kaltes Hammelfett. Den Mund hatte er zu einer Abwehrgeste verzogen, und er schien sich auch zu ekeln.
    Vor wem?
    Da gab es nur eine Person.
    Dirk Rossmann schaute nach links. Er sah seine Braut im Profil. Das Gesicht lag hinter dem Schleier, aber das war kein Gesicht mehr, sondern eine gelbbleiche Knochenfratze …
    ***
    Harry Stahl war in die Kirche gegangen, aber er hatte sich nicht unter die Besucher gemischt, sondern stand abseits und allein in einer Reihe.
    Von seinem Platz aus konnte er das Brautpaar beobachten und auch den Pfarrer sehen, der die beiden trauen wollte. Er musste das Übliche durchziehen und auch bestimmte Texte sagen. Ob das wirklich passieren würde, wusste Harry Stahl nicht. Inzwischen hatte er den Eindruck, dass diese Hochzeit keine normale war, sondern eine gestellte, um damit irgendetwas zu bezwecken.
    Das konnte verkehrt sein, musste es aber nicht, und Harry war gespannt, wie es weiterging.
    Zunächst lief alles glatt und normal ab. Bis genau zu dem Zeitpunkt, als ein lauter Schrei aufgellte, der sich in der Kirche fortpflanzte und für donnernde Echos sorgte.
    Von diesem Augenblick an veränderte sich alles …
    ***
    Dirk wollte es nicht glauben. Es war der nackte Wahnsinn. Hinter dem Schleier sah er kein Gesicht mehr mit normaler Haut, sondern einen gelblichen Knochenschädel.
    Er fasste es nicht.
    Aber er dachte an die Nacht. Da hatte er seine Frau angefasst. Er hatte ihr Gesicht streicheln wollen und diese harte Masse berührt. Er hatte es für einen Irrtum gehalten, und jetzt erhielt er den Beweis, dass es doch so gewesen war.
    Und wer schrie?
    Nicht der Bräutigam. Es war der Pfarrer, der diese Schreie ausstieß, den Kopf schüttelte und sich auf der Stelle umdrehte, um wegzulaufen. Das schaffte er auch. Er rannte auf eine kleine Tür im Hintergrund zu und brüllte immer wieder seine Angst hinaus. Er sprach von einer großen Scheiße und verhielt sich nun nicht wirklich wie ein Pfarrer.
    Dirk aber floh nicht. Was mit den anderen Gästen war, interessierte ihn nicht. Er sah nur noch seine Frau an, deren Gesicht sich zu einer Knochenfratze verändert hatte.
    Das war widerlich. Das war nicht mehr zu begreifen. Dagegen musste man etwas tun.
    »Wer bist du?«, brüllte er sie an und erhielt keine Antwort.
    Sie fuhr herum und rannte mit wehendem Hochzeitskleid auf den Hintergrund der Kirche zu.
    Dirk Rossmann aber stand da und war nicht in der Lage, auch nur einen kleinen Finger zu bewegen. So brutal hatte ihn der harte Schock erwischt …
    ***
    Jetzt ärgerte sich Harry Stahl, dass er so weit hinten geblieben war. Weiter vorn wäre es für ihn besser gewesen, doch das war nicht mehr zu ändern.
    Und plötzlich kam es zum Chaos. Oder mehr zu einem Durcheinander bei den Gästen. Er wäre am liebsten nach vorn gerannt, um dort aufzuräumen.
    Das war nicht möglich, denn der Weg dorthin war ihm versperrt. Es hatte keinen der Gäste mehr in den Bankreihen gehalten, sie alle wollten raus und schauen, was passiert war. Aber es gab auch welche, die zum Ausgang liefen. Keiner hatte so richtig Angst, das sah auch Harry, aber weg wollten sie.
    Er schuf sich Platz. Er lief in die entgegengesetzte Richtung wie die anderen und sah dann endlich die kleine Bank vor sich, an der das Brautpaar gestanden hatte.
    Dort stand nur noch einer.
    Es war sein Kollege Dirk Rossmann. Und er sprach zu sich selbst, ohne dass etwas zu hören war. Sein Gesicht war sehr blass, er zitterte auch.
    Wenn jemand eine Auskunft geben konnte, dann war es Dirk Rossmann selbst.
    Harry sprach ihn an. »Was ist genau geschehen, Dirk?«
    »Sie ist

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