1798 - Werkstatt des Lebens
Führungsqualitäten!"
Voltago/Aachthor stieß ein leises, raubtierhaftes Grollen aus, das Tekener verstummen ließ.
Der Smiler war alles andere als ein Feigling; er war aber gewohnt, Risiken einzuschätzen.
Voltago/Aachthor schien ihm in dieser Verfassung entschieden zu unkalkulierbar zu sein.
„Ihr ..." - Voltago/Aachthors Finger deutete auf die Galaktiker - „... werdet dieses Problem für mich lösen ..."
Es gab keine Widerrede ...
4.
Die Bildfunkverbindung stand. Michael Rhodan konnte in den einzelnen Segmenten des Monitorbildes Alaska Saedelaere erkennen, der zusammen mit den Vandemar-Zwillingen auf Colounshabas LAMCIA übergewechselt war. Ronald Tekener hatte das Kommando über die LEPSO übernommen.
Immer wieder mußte Michael Rhodan lächeln, wenn er den Namen von Tekeners Schiff hörte.
Ein Schiff ausgerechnet LEPSO zu taufen, nach einem Planeten, der als Brutstätte des Lasters und des Verbrechens galaxisweit berüchtigt war, stellte schon eine ziemliche Provokation dar - und genau das war es wohl, was Ronald Tekener mit seinem essigsauren Humor bezweckt hatte.
„Können wir aufbrechen?"
„Alles klar, Mike", gab Tekener durch. „Das Abenteuer ruft."
Alaska Saedelaere faßte sich, seiner Art gemäß, entschieden kürzer. Er nickte nur.
„Hat Colounshaba die ersten Koordinaten berechnet?"
„Die Zielorte sind eingegeben", versicherte Saedelaere.
„Dann los ..."
Voltago/Aachthors gewaltiges Sporenschiff blieb im Zentrumsbereich von Queeneroch zurück, während die Galaktiker und die Arcoana mit ihren drei Schiffen einige markante Punkte in der Galaxis aufsuchen wollten, um dort nach Hinweisen zu fahnden, die einen Aufschluß über den Verbleib der Biophore geben konnten. Oder aber Hinweise auf die Natur der Hyperphänomene, die das übergeordnete Kontinuum nach wie vor erschütterten. In den letzten Stunden hatten die Strukturrisse und Hyperraum-Beben etwas nachgelassen; niemand kannte den wahren Grund für die Änderung.
Die Schiffe nahmen Fahrt auf und begannen das erste Hyperraum-Manöver. Leiter dieser Expedition war die Arcoana Colounshaba. Mit 5-D-Mathematik und Hyperraum-Phänomenen kannten sich die Galaktiker, die für diesen Einsatz zur Verfügung standen, nicht gut genug aus, also hatte die Arcoana diese Berechnungen übernehmen müssen. Auf diesem Gebiet konnte man ihr trauen.
Nach kurzer Zeit war der erste Zielpunkt erreicht: ein klaffender Strukturriß, der nur über die Hyperortung zu erkennen war, wo er sich als schwarzer Schatten vor dem Hintergrund der Sterne deutlich abzeichnete.
Der Riß war dreißig Lichtjahre lang und unregelmäßig gezackt, seine Ränder änderten sich unaufhörlich. Colounshaba hatte sich jenen Punkt in Queeneroch ausgesucht, an dem dieser Riß scheinbar begann - an der dicksten Stelle.
Der Flug endete in einem Zwillingssystem. Ein roter Überriese vom Typ Beteigeuze, der in weitem Abstand von einem Weißen Zwerg umflogen wurde. Schon von weitem war das System mit seinen Einheiten gut zu erkennen - ein grell leuchtender Schweif aus Sonnenplasma zog sich von dem Weißen Zwerg hinüber zu dem düsterroten Giganten.
„Ein überaus beeindruckendes Schauspiel", kommentierte Michael Rhodan und machte es sich in seinem Kommandantensessel ein wenig bequemer.
Jetzt konnte er kaum etwas tun, er konnte nur abwarten, zu welchen Ergebnissen Colounshaba wohl kommen würde.
Der Strukturriß schien sich auf den Bildschirmen zu bewegen, er zappelte und flatterte wie das freie Ende einer langen Fahne. Dabei wischte diese Fahne immer wieder einmal in der Nähe des Weißen Zwerges durch das Normalkontinuum, und wenn das geschah, verdunkelte sich das Gestirn schlagartig. Ein großer Teil der ungeheuren Energien, die aus der Oberfläche des Weißen Zwerges hervortosten, wurde von dem Riß absorbiert.
„Wie lange hält das System dasdurch?" fragte sich Michael Rhodan im Plauderton.
„Nicht sehr lange", gab Alaska Saedelaere zurück. „Wenn ich die Miene einer Arcoana richtig deute, drücken sie schwere Sorgen!"
Michael grinste. Das Mienenspiel eines Geschöpfes, wie es Colounshaba war, deuten zu wollen war für einen Humanoiden nahezu ausgeschlossen. Aber solche Tatsachen hinderten die meisten Menschen nicht daran, beispielsweise zu behaupten, daß ihre Katzen und Hunde sie ausgezeichnet verstünden, fast wie ein Mensch. Ein hübscher frommer Glaube, der in krassem Widerspruch zu der Tatsache stand, daß die meisten Katzen ihre menschlichen
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