Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1798 - Werkstatt des Lebens

Titel: 1798 - Werkstatt des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
werden - eine irreführende Aussage, denn in Wirklichkeit waren sie völlig passiv. Wenn sie etwas taten, dann nicht aus eigenem Antrieb, sondern unter dem unheilvollen Bann der Hibisken.
    Die beiden halb hypnotisierten Galaktiker in der Space-Jet griffen in die Steuerung ein und drückten die Space-Jet tiefer auf die Lebensinsel hinab. Der Flug war unregelmäßig. Ohne die helfenden Einflüsse der Syntrons, die jeden groben Pilotenfehler automatisch korrigierten, wären die Galaktiker wahrscheinlich im Sturzflug auf der schwimmenden Insel zerschellt.
    Und dann geschah etwas, das Ronald Tekener unwillkürlich ein atemloses Stöhnen entriß.
    Der Diskus der Galaktiker schwebte jetzt knapp fünfzehn Meter über dem Eiland der Hibisken, leicht taumelnd, aber von der Syntronik halbwegs im Gleichgewicht gehalten. Das Fahrzeug sank langsam weiter auf die Oberfläche des Planeten hinab.
    Dann aber ...
    Jäh wölbten sich die Ränder der schwimmenden Insel in die Höhe; riesige Fangarme packten die Space-Jet mit einem erbarmungslosen Griff und zerrten sie in die Tiefe.
    Ronald Tekener sah, wie sich die Tentakel um den Rumpf des Diskus schlössen und ihn binnen weniger Sekunden in einen unerbittlichen Griff nahmen. Rasend schnell wurde der blitzartige Überfall weitergeführt.
    Nach wenigen Augenblicken war das Kleinraumschiff in der lebenden Masse dieser Insel verschwunden. Von allen Seiten wucherte Grün heran, legte sich über den stählernen Rumpf, schloß ihn ein wie ein Kokon. Ein paar Sekunden lang war noch die Kuppel der Space-Jet zu sehen, dann war auch sie überwuchert und verschluckt worden.
    „Mike, unternimm doch etwas ...", drängte Tekener.
    Ihm schwante, daß die Katastrophe ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hatte.
    Zu sehen war die Space-Jet nicht mehr, aber die Ortung verriet, daß sie unter dem wuchernden Pflanzendach der Insel begraben und eingeschlossen lag. Die Syntronik hatte inzwischen den Antrieb abgestellt, wohl um die Passagiere an Bord vor größerem Schaden zu bewahren.
    Außerdem bestand nach wie vor die Bildfunkleitung von einer Space-Jet-Zentrale zur anderen, so daß Ronald Tekener verfolgen konnte, was sich an Bord des zwangsgelandeten Schiffes abspielte.
    Michael Rhodan war aufgestanden und taumelte in der Zentrale hin und her, unfähig, selbst etwas zu seiner Rettung zu tun. Verena Cassel und Friel Ponsent hingen schlaff in ihren Sesseln und stierten in idiotischer Verzückung vor sich hin.
    „Mike ...!"
    Tekeners Ruf verhallte ohne Antwort. Michael Rhodan konnte sich zwar gegen den Sang der Sirenen stemmen, aber dafür brauchte er den größten Teil seiner seelischen und geistigen Kräfte. Für andere Aktionen blieb einfach nichts mehr übrig.
    Es war deutlich auf dem großen Schirm zu sehen. Die Lebensinsel zog sich nunmehr langsam zusammen, sackte blubbernd und blasenwerfend ab und verschwand von der Oberfläche, vermutlich, um auf dem Grund des Meeres den unverhofften Fang zu verdauen.
    Ronald Tekener stieß einen Fluch aus.
    Glücklicherweise konnte die Insel der Space-Jet nicht wirklich gefährlich werden; so blieb genügend Zeit, etwas zur Rettung von Mike, Verena und Friel zu unternehmen.
    „Da kommt er ...!"
    Colounshabas Stimme.
    „Wer?"
    „Aachthor", sagte die Arcoana. „Ich habe ihn, bevor ich mit dir geredet habe, über alles informiert!"
    Einige Augenblicke später klang auf allen Funkkanälen die Stimme des Mächtigen auf.
    „Ich bin rechtzeitig gekommen", sagte Voltago/Aachthor mit sichtlicher Zufriedenheit. „Das habt ihr gut gemacht, trotz eurer naturgegebenen Unfähigkeit, höhere Zusammenhänge zu begreifen. Nun können wir endlich handeln und aktiv werden."
    „Michael Rhodan ...", begann Tekener, aber Voltago/Aachthor schnitt ihm das Wort ab.
    „Zuerst muß selbstverständlich dieser Planet vernichtet werden", verkündete Voltago/Aachthor gleichmütig. „Dann werden wir ..."
    „Augenblick!" rief Ronald Tekener scharf. „Den gesamten Planeten vernichten? Warum?"
    „Ich kann kein entartetes Leben im Kosmos dulden", sagte Voltago/Aachthor. „Es muß ausgelöscht werden."
    „Einmal ganz abgesehen davon, daß dort unten irgendwo Mike und seine beiden Freunde in der Klemme stekken ..." Tekeners Stimme vibrierte von mühsam gezügeltem Zorn. „Was heißt hier entartetes Leben? Was ist das überhaupt für ein Begriff? Und wer gibt dir das Recht..."
    Auch dieses Mal schnitt ihm Aachthor das Wort ab.
    „Was entartet ist? Siehst du es nicht selbst? In seiner

Weitere Kostenlose Bücher