Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
Vom Netzwerk:
den Drähten eines wasserdichten Zeitzünders. Sie aktivierte ihn, und die beiden schwammen eilig davon. Die dumpfe Detonation vibrierte durch ihre Körper. Sie kehrten zum Tor zurück, das jetzt offen stand.
    Tatupu hoffte, dass sie genau die richtige Menge Sprengstoff benutzt hatten, um das Tor auszuhängen: Die Ladung sollte kräftig genug sein, um durch Stahl zu schneiden, und doch auch leise genug, damit die Explosion lediglich als besonders große Brandungswelle wahrzunehmen war, die gegen das Riff brach. Sie schalteten die Lampen aus und durchschwammen das Tor. Das Riff fiel zurück in die Tiefe der Bucht.
    Sie strampelten sich nach oben. Tatupu tauchte als Erster auf. Er steckte den Kopf aus dem Wasser und hörte die Dünung hinter sich, doch auf dem Strand oder den Klippen über ihnen war nichts zu sehen. Er atmete erleichtert auf. Sie brauchten sich den Weg aus der Bucht also nicht zu erkämpfen, wurden nicht beschossen wie Fische in einem Fass.
    Tatupu spuckte das Mundstück seiner Druckluftflaschen aus, befreite sich von der gesamten Ausrüstung – Weste, Druckluftflaschen und Hose – und ließ sie auf den Grund der Bucht fallen. Chávez tat es ihm gleich.
    Er flüsterte: »Gib acht auf die Drucksensoren vor der Klippe.«
    Chávez nickte und schwamm auf die Nordseite der Bucht zu. Tatupu wandte sich nach Süden, stieg aus dem Wasser und kletterte den Fels hinauf. Er ruhte sich einige Augenblicke aus, bevor er seinen wasserdichten Seesack öffnete und eine .45er samt Schulterhalfter, zehn geladene Magazine, einen Schalldämpfer und ein Funk-Headset herausfischte. Er schraubte den Schalldämpfer auf die Pistole, steckte sie ins Halfter, setzte das Headset auf und sagte: »Hört ihr mich?«
    »Klar und deutlich«, sagte Gloria Barnett. »Wir sind bei euch.«
    Barnett saß mit Ellen Yin in einem Schleppnetzfischerboot, fünf Meilen vor der Küste.
    »Ich sehe zwei Wachleute«, sagte Fowler. »Außerhalb der Mauer, im Nordosten.«
    »Nimm sie als Erste«, sagte Tatupu. »Los geht’s.«
    »Verstanden«, sagte Fowler.
    Der Samoaner kletterte auf den losen Stapel Steine, der die südliche Klippe bildete, und wurde langsamer, als er sich der Kante näherte, um nach Stolperdrähten und Drucksensoren Ausschau zu halten. Etwa dreieinhalb Meter unterhalb der Kante entdeckte er einen, umrundete ihn und gelangte auf eine mit Steinplatten belegte Terrasse. Er schlich geduckt weiter, eifrig darauf bedacht, nur ja nicht auf die trockenen Blätter zu treten, die überall verstreut lagen.
    Nach mehreren Schritten blieb Tatupu wie angewurzelt stehen. Ein Kampfhund kam auf ihn zugehetzt. Ein Knurren brodelte in der Kehle des Tiers, bevor es sich duckte und mit aufgerissenem Maul zum Sprung ansetzte.
    Der Samoaner wich in gebückter Haltung seitwärts aus, griff blitzschnell mit der Rechten unter das Tier, erreichte fast die Hinterbeine, so dass der Hund über ihn hinwegschoss und mit dem Bauch auf seinen Schultern landete. Kaum spürte Tatupu das Gewicht des Hundes, richtete er sich ruckartig und energisch auf und ließ das Tier über die Klippe segeln. Er hörte, wie sein geiferndes Bellen in ein angstvolles Japsen überging, dann nichts mehr.
    Tatupu trabte auf den Nordflügel der Villa zu, wobei er sich im Schatten hielt und jede Sekunde –
    Zwei Flintenschüsse zerrissen die Nacht.
        
    In Belos’ Büro schlüpften beide hastig in die Kleider. Sie hatten den dumpfen Knall zunächst als Donner oder großen Brecher abgetan. Doch dann hatten sie das Japsen gehört, und gleich darauf zwei Schüsse.
    »O Gott, Konstantin«, wimmerte Iryna, während sie in die Hose fuhr und bereute, so viel getrunken zu haben. Der Alkohol beeinträchtigte ihr Denkvermögen.
    Belos war vor einen Waffenschrank getreten, hatte ihn geöffnet und eine Pumpgun herausgenommen. »Geh«, sagte er. »In den Panikraum.«
    »Der ist nicht hergerichtet!«, beschwerte sich Iryna, jetzt den Tränen nah.
    »Er lässt sich abschließen«, sagte Belos und ging an ihr vorbei, während draußen wieder Schüsse fielen.
    Iryna rannte hinter ihm her, von ihren Albträumen gejagt. »Wer ist das?«
    »Ist das wichtig?«, knurrte der Russe, während er den Flur entlangrannte, durch die Eingangshalle, die Bar, über die Sonnenterrasse und durch die Tür, die zur Treppe und in den Panikraum führte.
    Belos nahm die Flinte in die linke Hand und griff nach dem Türknauf, als Iryna sich von hinten an ihn herandrängte.
    Tatupu trat aus dem Schatten und knipste mit

Weitere Kostenlose Bücher