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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Handtuch, schlurfte in die Eingangshalle, wo neben der geschlossenen Aufzugtür der Zimmermädchenwagen stand. Monarch entdeckte eine Umhängetasche, riss sie an sich und stopfte die Kleider hinein. Das Handtuch vergrub er im Wäschekorb des Zimmermädchens. Er holte die Lesebrille hervor, setzte sie auf und zog sich die Kapuze über den Kopf, bevor er auf den Aufzugknopf drückte. Er wusste, dass er höchstwahrscheinlich auf einem Überwachungsmonitor erschien, also ging er gebückt, die Tragetasche über die rechte Schulter geworfen.
    Die Aufzugtür öffnete sich. Monarch trat in eine holzvertäfelte Kabine mit Messinggeländer und wandte sich dem Bedientableau zu. Für jedes Stockwerk war ein Code erforderlich, nur nicht für das Erdgeschoss. Er drückte daher auf E und wartete mit gesenktem Kopf, als die Tür sich schloss und der Lift sich in Bewegung setzte.
    Wahrscheinlich säße ein Wachmann und Pförtner rechts von ihm, wenn er den Aufzug verließ. Die Wachleute hatten um acht Schichtwechsel, und Monarch betete, dass Dame Maggie das Hotel zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen hatte.
    Die Täuschung ist eine delikate, suggestive Kunst. Als der Aufzug das erste Stockwerk passiert hatte und langsamer wurde, rollte Monarch die Schultern nach vorn und sammelte in der Zungenmitte den gesamten Speichel in seinem Mund. Kaum wurde der Aufzug langsamer, holte er tief Luft.
    Er verschluckte sich und fing an zu husten. Die Tür ging auf. Er trat in den Flur, vornüber gebeugt und hustete heftig und stoßweise. Er ging geradewegs weiter, blieb nicht stehen, auch nicht, als er eine Frau rufen hörte: »Herr Reynolds? Alles in Ordnung?«
    »Ich habe mich böse verschluckt«, stieß Monarch gurgelnd und mit britischem Akzent heraus. Er blieb weder stehen, noch schaute er zurück, um die Reaktion der Frau zu sehen. Er hustete nur immer weiter und bewegte sich auf die Hotellobby zu. Er fröstelte wie erkältet, als er sie betrat, und hustete erneut, während er sich dem Ausgang näherte.
    Ein Türsteher in Livrée verbeugte sich und öffnete ihm die Tür. »Danke«, sagte Monarch.
    Ein zweiter Türsteher stand draußen. »Ein Taxi, mein Herr?«, fragte er.
    »Nein, danke«, sagte Monarch und ging gesenkten Hauptes durch das Schneegestöber davon.

12
    Monarch warf den weißen Overall und die Gesichtsmaske in den Müllcontainer eines Restaurants, als er zum Kulm Hotel zurückschlenderte, wo er den Wagen geparkt hatte. Die Tragetasche versenkte er in einer Mülltone vor einer Kneipe. Er ging hinein und bestellte sich zwei unverdünnte Tequila. Dann verwickelte er den Barkeeper in ein Gespräch, behauptete, sein Kunde habe ihn versetzt, und gab ihm ein großzügiges Trinkgeld.
    Er holte den Wagen, fuhr in nördlicher Richtung zu den Skihängen in Diavolezza, parkte vor der menschenleeren Bahnstation und arbeitete schnell. Er drehte den Defroster auf die höchste Stufe und steckte Handschuhe, Gamaschen und Werkzeuge in die Bauchtasche; dann stopfte er alles in ein großes Päckchen mit der für das Gewicht passenden Frankierung und einer Schweizer Zollerklärung, die den Inhalt als zahnärztliche Instrumente deklarierte. Adresse: ein Postfach in London.
    Als Nächstes nahm Monarch die Smaragdkette aus dem Samtbeutel und legte sie in seinen Schoß. Er kramte in seinem Rucksack und fand darin eine rechteckige Pappschachtel, etwa acht Zentimeter hoch, fünfundzwanzig Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter breit. Der Deckel warb für einen Schokoladenladen in Sankt Moritz und war mit einer hübschen roten Schleife und einer Geburtstagskarte beklebt, adressiert an MARTA. Er nahm ihn ab.
    Ein Bogen Konditorpapier lag über etwas, das auf den ersten Blick wie eine Tafel Schweizer Schokolade anmutete, in Goldfolie gebettet, fast zwei Pfund schwer. Monarch ergriff die Kanten der vermeintlichen Schokoladentafel und entfernte den Deckel dessen, was in Wirklichkeit ein Hohlkörper aus Schokolade war.
    Monarch legte den Deckel beiseite, nahm behutsam die Halskette und bettete sie in diese Schachtel. Ohrgehänge und Ring legte er ebenfalls hinein. Dann öffnete er einen Druckverschlussbeutel, der ein Dreiviertel Pfund Schokoladenstreusel enthielt, kippte diese über die Kette, bis der Hohlraum ausgefüllt war, und setzte anschließend den Schokoladendeckel darauf. Die Goldfolie hielt das Ganze zusammen.
    Monarch ging erneut an seine Gürteltasche und förderte ein dünnes Kabel zutage, das er mit dem Zigarettenanzünder verband. Der Stecker

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