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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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hochkarätige Smaragde in filigraner Weißgoldfassung, flügelförmig um einen zehnkarätigen Smaragd in getrepptem Achtkantschliff angeordnet: viel zu aufwändig für ein schlichtes Abendessen bei Lady Wentworth. Monarch hob die Kette aus ihrem Seidenbett und ließ sie in seine Gürteltasche fallen.
    Ding!
    Der Aufzug erreichte die Suite.

11
    Monarch knipste die Taschenlampe aus, schloss die Tresortür und verdrückte sich in den Schrank, als er eine Frau mit deutschem Akzent auf Englisch rufen hörte: » Halloo? Housekeeping! «
    Er schloss die Schranktür. Ein Licht ging an. Monarch spähte durch die Rollladenschlitze.
    Das Mädchen trug eine blauweiße Uniform. Sie hatte fahle Haut, feines dunkles Haar und müde Augen. Sie zog das Bett ab und faltete den Überzug mit schweizerischer Genauigkeit. Einen Augenblick später legte sie Schokolade auf die Kissen, drehte sich um und schien im Begriff, den Raum zu verlassen.
    Doch dann blieb sie unweit der Stelle stehen, von der aus Monarch sie beobachtete. Ihr Augenmerk richtete sich auf den Teppich. Monarchs Blick folgte dem ihren. Eine kleine Wasserpfütze stand auf dem Flor, und teelöffelgroße Tropfen setzten eine Spur in den Salon. Das Mädchen erstarrte. Ihr Kopf fuhr herum. Sie schaute auf die Schranktür.
    Monarch versetzte ihr einen Stoß, dass sie aus den Scharnieren sprang. Das Mädchen wich zurück und wollte schreien. Doch bevor sie einen Laut hervorbrachte, war Monarch über ihr. Seine Hand klemmte sich auf ihren Mund, während er sie rücklings zum Bett bugsierte und mit seinem Körper niederdrückte. Sie war entsetzt und versuchte sich ihm zu entwinden.
    Er hielt sie fest und knurrte, zunächst auf Chinesisch: »Ich will dir nicht weh tun. Verstehst du mich?«
    Sie sah ihn verständnislos an. »Englisch?«, fragte er mit chinesischem Akzent. »Sprechen Englisch?«
    Sie nickte, und Tränen tropften ihr über die Wangen.
    Monarch sagte: »Du sein still oder du sterben. Ja?«
    Die Brauen der jungen Frau zogen sich in größter Angst zusammen. Trotzdem nickte sie.
    Monarch löste sich von ihr. Er beließ eine Hand auf ihrem Oberarm, die andere auf ihrem Mund, während er sie auf die Beine zog und ins Badezimmer führte. Dort bugsierte er sie in die Duschkabine und drehte das Wasser auf.
    »Du bleiben da«, sagte er. »Nicht sprechen. Still. Sonst ich dich töten.«
    »Bitte«, sagte das Mädchen aufschluchzend und drückte sich gegen die hintere Wand, bereits triefend nass. »Ich sage nichts.«
    »Gib mir Handy«, sagte er.
    Sie überließ es ihm zitternd. Monarch schloss die Kabinentür, ging zum Wandtelefon neben der Badewanne und nahm den Hörer ab. Dann drehte er die Wasserhähne auf und warf Telefonhörer und Handy ins Wasser.
    Er drehte auch die Hähne am Waschbecken auf und den Ventilator, ehe er sich wieder dem Zimmermädchen zuwandte. Durch die beschlagene Scheibe sah er, dass das Mädchen zu Boden geglitten war und in fötaler Ergebenheit mit angezogenen Knien in der Dusche kauerte. Sie wäre außerstande, etwas zu hören, und würde sich nicht von der Stelle regen, bis jemand sie holen käme. Monarch griff sich ein Handtuch. Er schloss die Tür.
    Die Begegnung hatte kaum zwei Minuten in Anspruch genommen. Er holte lange, schaudernd Atem, bevor ihm dämmerte, dass er nicht wissen konnte, wann ein Vorgesetzter nach ihr Ausschau hielte. Er durfte deshalb nicht riskieren, über den mühsamen Weg das Weite zu suchen, den er gekommen war.
    Regel Nummer vierzehn: Alle Pläne haben Schwachstellen. Improvisiere!
    Sofort fiel ihm eine Alternative ein. Er riss Overall und Gesichtsmaske herunter, ging zum anderen Schrank und schnappte sich den roten Skianorak sowie die wollene Skimütze von Dame Maggies Begleiter.
    Monarch entdeckte eine Männerbrille neben dem Bett und packte sie in den Mantel. Er nahm den Overall und die Sturmmaske, trat an den Saum des Schlafzimmerteppichs, stellte sich mit beiden Schuhen auf das Handtuch und machte sich daran, das Wasser und sämtliche Spuren zu beseitigen, die er in der Suite hinterlassen hatte.
    Monarch begab sich zu dem Fenster, in das er eingebrochen war, und riss es weit auf. Schneeflocken wehten zu ihm herein. Er beugte sich hinaus, bis er den Saugnapf und die Glasscheibe erreichte, die er herausgeschnitten hatte. Er löste den Saugnapf ab, packte die Scheibe und schleuderte sie wie ein Frisbee über die Balkonbrüstung. Sie verschwand im Schneegestöber.
    Er schloss das Fenster, die Füße noch immer auf dem

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