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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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sind Ratten.«
    Die hämische Stimme des Jungen riss Monarch aus seinen Erinnerungen. Er blickte mit wachsender Alarmbereitschaft um sich.
    »Sie sind da drin bei den Ratten«, sagte Juan. »Jetzt sind sie selber welche.«
    Monarch sah sich den Paco-Raucher an, der die Menschen in der Müllhalde verächtlich musterte. Antonio dagegen starrte nur verlegen zu Boden, was Monarch vermuten ließ, dass er schon einmal gezwungen gewesen war, im Abfall zu stochern.
    Monarch sagte: »Das Leben hat sie hierher verschlagen.«
    »Ich werd nie eine Ratte sein«, sagte Juan.
    »Du würdest eine Menge tun, wenn dein Hunger groß genug wäre«, sagte Monarch und ging weiter.
    Monarch führte die Jungen durch ein Gewirr von Gassen einen Hügel hinauf, oberhalb der Müllhalde. Die Behausungen am Abhang ähnelten den Baumhäusern von Kindern, aus Sperrholz und Bodenplanken, Blechteilen und Baumästen zusammengezimmert.
    Auf halbem Weg den Hügel hinauf, unweit einer der wenigen Straßenlaternen, erhoben sich vier Männer von Holzkisten und stellten sich ihnen in den Weg. Jeder hatte eine Bierflasche in der Hand. Monarch hörte ein Springmesser aufschnappen. Der bärtige Muskelprotz im ärmellosen T-Shirt hatte es in der Hand.
    »Was ist in der Tasche, Mann?«, fragte er.
    Monarch sagte nichts, wobei seine Aufmerksamkeit vom Anführer zu dessen Männern huschte, der eine breit und fleischig, die anderen beiden schlaksig und ausgesprochen belustigt von der Situation.
    »Geld«, sagte Juan hinter Monarch. »Er sagte uns, er hätte Geld.«
    »Stimmt das?«, fragte der Anführer, kühner geworden. Er drohte Monarch mit dem Messer, flankiert von seinen Männern.
    Monarch behielt sie im Auge und verdrehte den rechten Arm, um seine Tätowierung zu zeigen.
    Der Schlaksige rechts von Monarch sah sie und wandte sich unbehaglich ab. » La Fraternidad «, sagte er zu seinen Begleitern.
    Der Bärtige spuckte aus. »Scheiß auf die Bruderschaft. Die gibt’s nicht mehr. Was is in der Tasche?« Er kam einen Schritt näher und hielt Monarch die Klinge an den Hals.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung packte Monarch die Hand des Mannes an der Außenkante. Er drehte sich und warf sich mit voller Wucht über das Handgelenk. Knochen knackten. Der Mann brach schreiend in die Knie.
    Der Fleischige holte zum Kinnhaken aus. Monarch kam ihm zuvor, wich aus und versetzte dem Boxer einen deftigen Schlag in die Rippen. Er spürte einige knacken. Der Mann schnappte nach Luft und fiel auf die Knie. Sein Keuchen hörte sich an, als würde man ihn erwürgen.
    Wieder drehte sich Monarch herum, hielt Ausschau nach den schlaksigen Jungs. Die aber wichen mit erhobenen Händen zurück und sagten: »Wir sind cool. Wir sind cool.«
    Monarch nahm die Geldtasche in die andere Hand und sah sich nach den Kindern um. Antonio stand der Mund offen. Juan wich zurück, brach in Tränen aus und sagte: »Es tut mir leid, Señor! Es tut mir so leid!«
    »Mir nach«, knurrte Monarch.
    Oben wehte ein frischer Wind den Müllgeruch davon. Es duftete nach gebratenem Fleisch.
    Antonio roch es auch und sagte: »Ich hab Hunger.«
    »Ich will Paco«, beschwerte sich Juan. »Wohin gehen wir?«
    »Hier hinein«, sagte Monarch und blieb vor einem Gebäude aus Lehmziegeln stehen. Perlenvorhänge schmückten den Eingang und verdeckten das Innere, wo Licht brannte. Frauen redeten, ein Baby quäkte. Über dem Querbalken hing ein hölzernes Kruzifix.
    »Das ist kein Paco-Haus«, klagte Juan. »Was ist da drin?«
    »Hoffnung«, sagte Monarch. »Geht rein.«
    Antonio warf einen Blick auf seinen Paco-Kumpel, stieg die Treppe hinauf und schob sich durch den Vorhang. Juan folgte ihm widerstrebend. Die drei traten in einen etwa fünfzehn Meter langen Saal, in dem es nach Antiseptikum roch. In der Nähe des Eingangs standen metallene Klappstühle. Poster, die für sauberes Wasser und Gesundheit warben, säumten die Wände. Jenseits der Stühle befand sich eine Theke und hinter dieser eine behelfsmäßige Klinik. Weiße Laken fungierten in dem langen Krankensaal als Trennwände.
    Eine ältere Frau in Jeansrock und weißem Laborkittel trat hinter einer Trennwand hervor. Sie hatte ein Stethoskop um den Hals hängen und den Blick auf ein medizinisches Diagramm gesenkt. Sie hatte ihr langes graues Haar zu Zöpfen geflochten, und ihr schönes Gesicht wirkte müde und weise. Als er sie sah, wurde Monarch warm ums Herz.
    An der Theke angelangt, sah sie von ihren Aufzeichnungen auf und entdeckte ihn. Ihre Miene

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