18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
musterte Monarch, als sehe er ihn zum ersten Mal.
»Sie haben weiter über Sicherheit nachgedacht?«, fragte er.
Monarch zog ein Stück Papier heraus, das er zusammengefaltet in der Brusttasche trug. »Hier hab ich zusammengefasst, was mir vorschwebt«, sagte er und reichte Belos das Papier. »Ich denke an eine mit Sensoren bestückte Mauer, die mit den Sensoren auf der Klippe kommunizieren«, sagte er. »Und natürlich der Panikraum. Aber ich glaube nicht, dass er vom Schlafzimmer aus erreichbar sein wird. Die Balken würden ihn nicht tragen.«
»Wo ist der beste Ort dafür?«, fragte Belos und legte das Blatt Papier hinter sich auf den Schreibtisch.
»Neben dem Weinkeller.«
Belos lächelte, dann fragte er beiläufig auf Russisch: »Wie viel hat man Ihnen für die Smaragdhalskette bezahlt?«
Monarch war wie vor den Kopf gestoßen, täuschte aber trotzdem Verständnislosigkeit vor. »Was sagen Sie?«, fragte er auf Englisch.
»Sie verstehen mich ausgezeichnet«, entgegnete Belos auf Russisch. »Ich weiß, dass Sie fließend Russisch und Chinesisch sprechen, und sechs weitere Sprachen.«
Monarch blinzelte bedächtig, ehe er den Kopf schüttelte und auf Englisch dagegenhielt: »Englisch wäre mir lieber.«
Belos lachte und fuhr fort: »Ich glaube, Spanisch wäre Ihnen genauso lieb, aber lassen Sie uns meine Sprache sprechen. Ich weiß eine Menge über Sie, Robin.«
Monarch befeuchtete die Lippen, warf einen Blick hinüber zu Artun und erwiderte auf Englisch: »Konstantin, ich begreife nicht, was hier vor sich geht.«
Ein Schleier legte sich über Belos’ Augen. Der Russe langte nach hinten und drehte einen der Bildschirme zu Monarch um. Er war in mehrere Abschnitte untergliedert. Auf der linken Seite sah Monarch sein jüngeres Selbst in der Uniform der U.S. Special Forces. Die kyrillische Schrift verriet Monarch, dass er ein Informationsdossier des russischen Geheimdienstes über sich selbst vor Augen hatte. Monarch beobachtete den Russen jetzt wie ein Mungo eine Kobra.
»Ihre Eltern waren sehr interessant«, bemerkte Belos und tippte mit dem Zeigefinger nachdenklich gegen seine Lippen. »Eine Hochstaplerin und ein Fassadenkletterer. Wie sind sich die beiden begegnet?«
Monarch fragte sich, wie der russische Geheimdienst an diese Information herangekommen war, und erwiderte: »Bei der Arbeit. Sie hatten beide dieselbe alte Dame im Visier.«
»Sie waren eingeweiht?«, fragte Belos.
»Sobald ich alt genug war«, gab Monarch zu.
»Sie sind viel herumgekommen. So viele Länder, schon als Kind.«
Monarch zog eine Augenbraue in die Höhe. »Sie hielten nichts davon, zu lange an einem Ort zu bleiben.«
»Ihre Eltern wurden in Buenos Aires vor Ihren Augen erschossen. Aus Rache. Sie hatten jemanden betrogen, der der Familie Perón nahestand.«
Monarch sagte nichts.
»Robin, Sie waren fünf Jahre von der Bildfläche verschwunden, bevor Sie in Miami der Armee der Vereinigten Staaten beigetreten sind«, fuhr Belos fort. »Sie haben bei den Prüfungen im Ausbildungslager ungewöhnlich gut abgeschnitten. Man hat Ihre Begabung für Fremdsprachen entdeckt, Sie ans Defense Language Institute in Monterey geschickt, wo Sie neben der französischen, deutschen, spanischen und italienischen Sprache, die Sie bereits beherrschten, noch fließend Russisch, Arabisch, Farsi und Chinesisch erlernten.
Gleichzeitig wurden Sie zum Kundschafter der Special Forces ausgebildet«, fuhr Belos mit grollender Bewunderung fort. »Ihre Aufgabe, wie ich sie verstehe, bestand darin, mit dem Fallschirm aus großer Höhe über feindlichem Gebiet abzuspringen, sich dort einzufügen und das Ziel auszukundschaften, bevor Sie Ihr Team zu sich holten. Die Anzahl der Entführungen, die Sie veranlasst haben, ist beeindruckend.«
Monarch war aufrichtig erschrocken angesichts der vielen Details, die die GRU über ihn zusammengetragen hatte, sagte aber: »Ich glaube, der richtige Begriff dafür ist ›außerordentliche Überstellung‹.«
Wieder lachte Belos. »Es waren Kidnappings, und sie waren meisterhaft durchgeführt. Genau wie der Diebstahl des irakischen Verteidigungsplans vor dem Angriff der Alliierten im Jahr 2003.«
Monarch verzog angewidert das Gesicht. »Ich wünschte, das ginge nicht auf mein Konto. Ein beschissener Krieg, von Anfang an.«
»Und jetzt klauen Sie Schmuck?«
»Ich erhalte Aufträge«, sagte Monarch. »Der Schmuck steht auf einem anderen Blatt.«
»Ein freischaffender Dieb also«, sagte Belos und nahm wieder hinter
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