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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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trinkt nur, wenn er weiß, dass er bei etwas gewinnt«, sagte Iryna.
    »Und bei welcher Gelegenheit trinken Sie?«, fragte Monarch.
    Sie blickte beiseite und sagte dann leise: »Wenn ich Mut brauche.«
    »Fühlen Sie sich jetzt mutig?«
    Die Lippen leicht geöffnet, die Nüstern sinnlich gebläht, blickte sie ihn an. »Ein bisschen.«
    Monarch goss jedem von ihnen ein zweites Glas Cognac ein. Er nippte an dem seinen, spürte, wie der Alkohol ihn in die Zunge biss und sie wärmte, und sah zu, wie sie ihm zusah.
    »Wann trinken Sie, Robin?«, fragte sie.
    »Nur in Gegenwart unvorstellbar schöner Frauen«, sagte Monarch.
    Sie warf den Kopf zurück und lächelte. »Sie fühlen sich ziemlich mutig.«
    Belos kehrte unstet zurück und murmelte auf Russisch: »Ich bin müde, Robin, und ich muss ausgeschlafen sein, wenn ich morgen früh fliegen soll, um Lacey abzuholen.«
    Er trat hinter Iryna und legte ihr die Hand auf die Schulter. Irynas Blick streifte Monarch, ehe sie zu Belos aufsah, seine Hand nahm und sagte: »Ich komme mit.«
    Monarch nickte. »Ich sollte mich auch aufs Ohr hauen. Langer Flug.«
    Iryna sagte: »Mögen Sie Pferde, Robin?«
    »O ja.«
    »Wollen Sie morgen früh mit mir ausreiten, während Konstantin Lacey abholt? Ich reite fast täglich alleine aus.« Sie sah Belos an und sagte: »Es gibt mir ein besseres Gefühl, wenn er dabei ist.«
    »Ja, ja«, sagte Konstantin mit wegwerfender Geste. »Nur zu, Robin. Von den Obstplantagen in den Hügeln hat man einen phantastischen Blick auf die Küste.«
    Monarch lächelte. »Dann komme ich gerne mit. Um welche Uhrzeit?«
    »Wann immer Sie aufstehen«, sagte sie.

    Kurz nach Mitternacht lag Monarch im Bett und blickte aus dem Fenster. Im Gebäudetrakt gegenüber waren die Lichter hinter den Vorhängen vor fast einer Stunde ausgegangen. Er dachte an Iryna und spürte ein Frösteln bei der Vorstellung, allein mit ihr auszureiten. Dann musste er an Lacey denken und geriet in Konflikt. Er mochte Lacey. Sie war lustig, klug, schön und eine Granate im Bett. Doch sogar ihre Tante ahnte, dass diese Verbindung nicht von Dauer wäre, so wenig wie Monarchs frühere Beziehungen.
    Bei Iryna dagegen hatte er das Gefühl, es könnte mehr daraus werden. Doch dann gewann Monarchs kalte, rationale Seite die Oberhand und erinnerte ihn daran, dass Konstantin Belos kein Mann war, dem man ins Gehege kam. An die Geliebte eines russischen Gangsterbosses zu denken, war das eine. Ihr nachzustellen, etwas anderes.
    Der Wind hatte aufgefrischt, und mit ihm die Brandung, die gegen das Riff klatschte. Der Mond war fast voll und warf ein Schimmern auf die nächtliche See. Monarch spähte in die leeren Schatten. Iryna hatte überlebt. Er hatte überlebt. Doch dieser Überlebenstrieb machte oft einsam und nervös. Man war außerstande, an irgendetwas anderes zu glauben als an steten Wandel. Er fragte sich, ob es nicht sein Schicksal war, alles, was im Hier und Jetzt geschah, mit Argwohn zu betrachten.
    Monarch schüttelte den Kopf in dem Versuch, diese Gedanken zu verscheuchen. Für gewöhnlich mündeten sie in eine Phase der Verdrossenheit, in der Themen, die ihm in den Sinn kamen, kreisförmige Strukturen annahmen und Fragen aufwarfen, die er nicht beantworten konnte. Warum hatte er auf der Straße leben müssen? Warum war aus ihm der geworden, der er war?
    Das Geräusch eiliger Schritte riss ihn aus den Grübeleien. Er sprang aus dem Bett, trat ans Fenster, schaute hinaus und entdeckte eine Bewegung in der Nähe des Pools. Iryna, in Decken gewickelt, hastete zu den Stufen, die in die Bucht hinunterführten.

24
    Das Geräusch der Brandung schluckte das Knarzen der hölzernen Stufen oben auf der Klippe. Monarch spähte auf den weißen Sandstrand hinunter und versuchte, Iryna auszumachen. Doch er sah nur Dunkelheit. Also stieg er lässig nach unten, ohne den Versuch zu unternehmen, sich zu verstecken. Am Fuß der Treppe, im Schutz der Felsen, legte sich der Wind. Er trat in den Sand. Und folgte ihren Fußspuren.
    Schon nach zwei Schritten trat Iryna ins Mondlicht. Sie hatte sich in eine Decke gewickelt. Schweigend sah sie ihm entgegen, als habe sie ihn erwartet.
    Monarch blieb einen Meter von ihr entfernt stehen. »Sie sagten, Sie würden in die Bucht gehen, wenn Sie nicht schlafen könnten – wo das Geräusch des Meeres jeden Laut erstickt. Ich wollte das selbst hören.«
    Iryna zögerte, doch dann öffnete sie die Decke und zeigte sich im Nachthemd. Sie breitete die Arme aus. Und er ging

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