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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Zähnen setzte er den Deckel auf das Fläschchen, steckte es in die Manteltsche und wandte sich erneut dem Schrank zu, wobei er den Kopf noch immer gesenkt hielt. Monarch sah, dass er nur die linke Hand gebrauchte. Mit der rechten schien etwas nicht in Ordnung zu sein.
    Kaum hatte Monarch diesen Gedanken gefasst, als der Mann aufblickte, um die höheren Regale zu inspizieren, wo die Klempnertasche stand. Monarch erkannte ihn jetzt. Es war derselbe, mit dem er in St. Moritz auf dem Weg zu Dame Maggies Smaragdschmuck zusammengestoßen war, derselbe, der Belos hatte umbringen wollen und den er den Eiskanal hinunter verfolgt hatte. Bei dieser Gelegenheit hatte er dem Killer eine Schusswunde am Arm verpasst. Der Mann nahm seine Waffe in die rechte Hand und drückte sie zaghaft an sich, während er mit der Linken nach der Tasche griff. Monarch richtete die Pistole auf die Stirn des Killers.
    Da zischte eine Stimme aus dem Handy des Blonden: » Vytor! Politsya !«
    Vytor nahm das Gewehr wieder in die Linke, knipste das Schranklicht aus und trat den Rückzug an. Monarch wartete zehn Sekunden, ehe er sich regte. Binnen fünfzehn Sekunden war er aus seinem Versteck auf dem Boden, in den Schuhen und auf und davon. Er hörte, wie unten eine Tür ins Schloss fiel und gleich darauf Blaulicht in den Fenstern aufleuchtete.
    »Du hast die Polizei vor der Tür«, sagte Yin in Monarchs Ohr. »Einzelner Streifenwagen.«
    »Weiß ich längst«, sagte Monarch und ging aus der Wohnungstür, erleichtert, den Flur leer vorzufinden.
    Er warf einen Blick auf den Aufzug und entdeckte dann ein Piktogramm am Ende des Flurs, das den Fluchtweg bezeichnete. Er rannte darauf zu und gelangte durch eine Tür in ein Treppenhaus, das er vom Gebäudegrundriss her kannte. Auf der Treppe unter ihm waren Schritte zu hören. Er warf einen Blick über das Geländer. Ein Stockwerk tiefer stand der tschetschenische Killer und blickte zu ihm herauf. Ein weiteres Stockwerk tiefer sah eine Budapester Polizistin zu ihnen beiden herauf.

30
    »Halt!«, rief die Beamtin.
    Der Tschetschene schien Monarch wiederzuerkennen. Mit wutverzerrter Miene legte er auf ihn an.
    Monarch wirbelte herum, hörte, wie eine schallgedämpfte Waffe ein Projektil gegen die Wand spuckte, und hastete, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.
    »Holt mich raus«, keuchte er in sein Headset.
    »Sechster Stock«, sagte Yin. »Da findest du eine Leiter und eine Luke zum Dach.«
    Monarch erreichte den Treppenabsatz im fünften Stock und jagte weiter. Unter ihm wurden Stimmen laut. Im sechsten Stock entdeckte er eine Leiter aus Metall, die an der Wand befestigt war und zu einer verschlossenen Luke führte.
    Er zerschoss Schloss und Riegel. Der kalte Wind riss den Lukendeckel auf. Er warf die Tasche hindurch und sprang auf die Leiter. Er war bereits auf der obersten Sprosse angelangt, als unter ihm der Tschetschene auftauchte, fuchsteufelswild, auf ihn anlegte und schoss.
    Die Kugeln prallten von der Mauerkrönung, verfehlten Monarch nur knapp, der das Feuer erwiderte und Vytor in Schach hielt. Auf dem Dach angelangt, wirbelte Monarch herum und schnappte sich die Tasche.
    »Gebt mir eine Richtung. Ich hab zwei Meuten auf den Fersen.«
    »Norden«, sagte Yin.
    Monarch rannte los. Auf halbem Weg über das Dach warf er einen Blick zurück. Der Tschetschene war auf Knien, legte an, wollte abdrücken. Ein anderer Mann, kleiner, bulliger, zwängte sich durch die Luke. Vytor gab Feuer. Monarch tauchte in letzter Sekunde hinter einen Klimakompressor und rannte dann weiter. Hinter sich hörte er Schüsse, nicht schallgedämpft.
    »Die Bullen schießen auf den Burschen, der es in St. Moritz auf Belos abgesehen hatte«, knurrte Monarch. »Er will mich umlegen. Hier wimmelt es in fünf Minuten von Menschen.«
    »Spring!«, wies Yin ihn an. »Drei Meter tiefer, und hübsch ausrollen.«
    Monarch erspähte das niedrige Mäuerchen, das die Dachkante markierte. Er sprang mit dem rechten Bein hoch auf die Kante, stieß sich schwungvoll ab und flog kopfüber ins Leere. Die Tasche hatte er vorangeschleudert.
    Er sah das zweite Dach auf sich zukommen, zog den Kopf ein und hob den linken Arm zum steifen Bogen. Seine Hand schlug zuerst auf, dann der Unterarm. Das Kinn fest gegen die Brust gedrückt, schlug er einen Purzelbaum, der in einer schlitternden Landung im Aikido-Stil endete.
    Monarch brachte die Pistole in Stellung und feuerte auf die Dachkante, von der er soeben abgesprungen war, als der

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