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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Ochsenblut. Der Mann war Ende fünfzig, Anfang sechzig und trug einen grobgestrickten Pulli, Combat Trousers und Springerstiefel. Um den Hals hatte er einen Wollschal gewickelt. Seine Arbeiterhände ruhten auf dem Griff eines Spazierstocks.
    »Omak, nehme ich an«, sagte Monarch auf Russisch, als sie ihn erreichten.
    Omak schnippte mit den Fingern, und Monarch spürte eine Berührung im Rücken. Ein Stromschlag durchzuckte ihn. Seine Zunge wölbte sich, die Augen traten ihm aus den Höhlen, und seine Kiefer schlugen heftig aufeinander. Als der Stromfluss abbrach, stand er eingesunken, schwach und keuchend da.
    »Vytor hat das sehr genossen«, sagte Omak. Die Stimme des Tschetschenen war rau wie Schleifpapier.
    Monarch sah Vytor in sein Blickfeld treten, einen Elektroschocker in der linken Hand.
    »Stehlen Sie den Zünder für den Russen?«, fragte Omak. »Für Belos?«
    »Welchen Zünder?«, fragte Monarch. »Und wer ist Belos?«
    Vytor stieß ihm den Elektroschocker in die Seite und drückte ab. Monarch verrenkte sich so heftig, dass er glaubte, er habe sich innerlich etwas gerissen. Heißer Schweiß rann ihm über die Stirn.
    »Sie haben ihm in St. Moritz das Leben gerettet«, sagte Omak. »Vytor hat Sie in Vadas’ Haus gesehen. Andere haben Sie in Belos’ Haus auf Zypern gesehen. Und jetzt kommen Sie aus Koporskis Hauptquartier. Also frage ich Sie erneut: Helfen Sie dem Russen, Koporski den Zünder abzukaufen?«
    Vytor wog den Elektroschocker lässig in der Hand.
    Monarch sagte: »Ich habe in seinem Namen verhandelt.«
    »Wie viel verlangt Koporski?«
    »Zweihundert Millionen«, sagte Monarch.
    Omak lachte. »Konstantin Belos will bezahlen?«
    Monarch zuckte mit den Schultern. »Es ist die Verhandlungsbasis.«
    Omak schüttelte den Kopf. »Belos wird niemals so viel Geld hinlegen, und ich an seiner Stelle würde es auch nicht tun.« Nach kurzer Pause richtete er den Blick fest auf Monarch. »Sie stehlen ihn?«
    »Nicht mein Stil«, sagte Monarch. »Ich bin nur ein Mittelsmann.«
    Omak kräuselte die Lippen und nickte Vytor zu, der Monarch ein drittes Mal mit dem Elektroschocker traktierte. Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen, als Omak fragte: »Warum will er diesen Zünder so sehr, dass er Sie anheuert, um ihn zu klauen?«
    Monarch keuchte noch immer. »Damit Sie ihn nicht kriegen.«
    Omak dachte darüber nach und lächelte. »Wie viel lässt er springen, damit Sie ihn stehlen?«
    »Fünf Millionen«, sagte Monarch. »Und das Leben meiner Freundin.«
    »Wo hat Koporski das Ding?«
    »Das muss ich erst noch herausfinden.«
    Omak sah ihn prüfend an, nickte und stand auf. Er stützte sich schwer auf seinen Gehstock und bewegte sich unbeholfen, als habe er sich einen Knochen gebrochen, der nicht richtig heilen wollte. Er lehnte sich an den Tisch, links von Monarch. »Ich bezahle Ihnen vier Millionen und lasse Sie am Leben«, sagte Omak.
    »Nein«, antwortete Monarch. »Belos sagt, Sie bauen eine Nuklearrakete und brauchen nur noch den Zünder, damit sie funktioniert. Und da Belos außerdem mehr bezahlen will, geht der Zünder an ihn.«
    Monarch wappnete sich für den Elektroschocker. Doch Omak hielt Vytor zurück. Er legte die Spitze seines Stocks auf Monarchs Schulter. »Ich habe keine Rakete. Wer hat Ihnen das eingeredet? Belos?«
    »Genau.«
    »Er täuscht sich.«
    »Warum wollen Sie dann den Zünder?«
    »Damit Belos ihn nicht kriegt«, sagte Omak und lachte.
    »Umso mehr Grund zum Verhandeln.«
    »Ich pflege nicht zu verhandeln.«
    »Seien Sie realistisch«, sagte Monarch. »Es handelt sich um eine Auktion, ob nun Koporski sie veranstaltet oder ich. Im Augenblick sind für meine Dienste fünf Millionen geboten und das Leben einer Frau, die mir wichtig ist. Also erhöhen Sie Ihr Gebot oder lassen Sie Vytor den Spaß.«
    Omak taxierte ihn finster. »Sechs Millionen, und um die Frau kümmern Sie sich selbst.«
    Monarch dachte nach. »Abgemacht«, sagte er.

37
    Noch fünf Tage …
Östlich von Chisinau, Republik Moldawien
    Im Nachtzug von Kiew nach Chisinau schlief Monarch und zog Bilanz, wobei er sich bemühte, die Ereignisse der letzten Wochen nüchtern zu betrachten. Da war Belos, der ihn erpresste, den Zünder zu besorgen. Vytor, der in der Wohnung des Ungarn auftauchte. Duboff, der behauptet hatte, es handle sich um einen Beschleuniger, nicht um einen Zünder. Koporski, der ihm bestätigt hatte, im Besitz dieses Beschleunigers zu sein. Und jetzt erschien Omak auf dem Plan.
    All diese

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