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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wo die anderen alle wären. »Iarnbud ist noch spät abends fort. Er nimmt nie die Gastfreundschaft der Burg wahr und schläft lieber auf seinem kleinen Boot … wenn er überhaupt schläft.«
    Fidelma wurde hellhörig. »Wie meinst du das?«
    »Der bretat ist ein seltsamer Mensch«, sagte sie und wies auf das Meer. »Er ist auf den Inseln da groß geworden. Selbst nachts, wenn erfahrene Seeleute die gefährlichen Wasser meiden, segelt er auf dem Morbihan herum. Es heißt, er ist einer von den alten frommen Brüdern, die mit der Anderswelt in Verbindung stehen. Er durchstreift Wälder und Haine und Inseln, und das fast immer allein, aber wenn Lord Canao ihn braucht, ist er da.«
    »Aberglaube und kein Ende«, murmelte Eadulf in der Sprache von Éireann. 
    Fidelma überhörte seine Bemerkung und fragte nach Lady Trifina.
    »Sie hat die Burg schon vor Tagesanbruch verlassen.«
    »Tut sie das öfter?«, forschte Fidelma überrascht.
    »Mich darüber zu äußern, was Lady Trifina tut oder lässt, steht mir nicht zu.«
    »Verständlich. Und was ist mit Bruder Metellus?«                
    »Der ist auch erst spät ins Bett gekommen. Ich glaube, Macliau und Bruder Metellus haben beide reichlich dem Wein zugesprochen«, lautete die Auskunft.
    »Und Argantken? Wer ist sie eigentlich?«
    »Wo Macliaus Besucherin ist, entzieht sich meiner Kenntnis.« Allein der Tonfall sprach Bände. »Sie ist aus dem Ort hier und kommt und geht, wie es ihr gefällt. Doch nun zum Frühstück. Gibt es etwas, das ihr ausdrücklich wünscht?«
    Fast klang es, als hätte sie das Sagen zwischen ihnen und wäre nicht die Dienerin, die ihren Wünschen nachzukommen hatte.
    Sie entschieden sich für ein frugales Mahl: Gerstenbrot, Käse und frisches Wasser aus der Quelle.
    »Man hat doch sicher nichts dagegen, wenn wir uns von der Burg entfernen?«, vergewisserte sich Fidelma, als sie gegessen hatten.
    »Ihr seid Gäste hier und könnt euch nach eigenem Belieben bewegen«, hieß es, wenngleich die Augen eine andere Sprache sprachen. »Was soll ich aber Lord Macliau und eurem Gefährten, Bruder Metellus, sagen, wenn sie wissen wollen, wo ihr seid?«
    »Ich denke, wir sind wieder zurück, ehe sie aufwachen«, entgegnete Fidelma geduldig. »Ich möchte nur einen kleinen Spaziergang am Ufer unterhalb der Burg machen.«
    »Es wäre ratsam, einen der Wächter zu eurem Schutz mitzunehmen.«
    »Wir bleiben in Sichtweite der Burg, wandern nur ein wenig unten am Meeresarm entlang.«
    Iuna setzte zur Gegenrede an, ließ aber davon ab. Sie schien sich bewusst zu sein, dass es ihr nicht zustand, den Gästen Empfehlungen zu geben. »Ganz wie du möchtest, Lady«, sagte sie mürrisch.
    Sie verließen die Große Halle und gingen zum Haupttor. Zwei Krieger hielten Wache, aber man öffnete ihnen. Der eine grüßte sogar, und Fidelma erwiderte seinen Gruß. Niemand beachtete sie weiter oder hinderte sie am Verlassen des Burggeländes, womit Eadulf, der davon überzeugt war, dass man sie gefangen hielt, nicht gerechnet hatte. Langsam bekam er Bedenken, ob seine Befürchtungen über Brilhag gerechtfertigt waren. Schweigend stapfte er Fidelma auf einem sich windenden Pfad hinterher, der zunächst über die Landzunge und dann steil abwärts zum Ufer führte.
    Die Sonne, die schon etwas höhergeklettert war, hatten sie jetzt im Rücken. Der Nebel hatte sich gehoben, so dass sich der blaue Himmel im Wasser spiegelte. Vom Westen trieben feine Kumuluswolken heran. Die am nächsten gelegenen Inseln waren klar zu erkennen, die weiter draußen liegenden nur verschwommen.
    Fidelma warf einen Blick hinter sich zur Burg und dann auf das Uferstück vor ihnen. »Genau hier waren die Lichter, die wir gestern Abend gesehen haben.« Und leise fügte sie hinzu: »Dreh dich nicht um, man folgt uns.«
    Eadulf erschrak. »Man folgt uns? Wer? Die Wächter schienen sich nicht sonderlich für uns zu interessieren.«
    »Ich glaube, es ist Iarnbud, aber ganz sicher bin ich mir nicht.«
    Wütend kniff Eadulf die Lippen zusammen. Er hatte die Befürchtungen, als Gefangene festzusitzen, fahren lassen wollen, aber nun kehrten sie hartnäckig zurück.
    »Ist nur er es, der uns beobachtet?«
    »Er allein.«
    Fidelma schritt rasch aus und hielt sich an den Pfad, der steil zum Sandstrand hinabführte. Dann blieb sie stehen. Sie hatte Fischerhütten oder andere Gebäude erwartet, von denen das Licht hätte kommen können. Aber nichts dergleichen. Sie ging weiter durch den weißen Sand und

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