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1801 - Die Herreach

Titel: 1801 - Die Herreach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergessen Pröoon, Galanter, Hovver, Klob und Dubon, die anderen Städte. Allein in der Hauptstadt Moond waren es einige zehntausend Priester, die jederzeit der Aufsicht bedurften.
    Dourmel hatte nicht mehr die Zeit, experimentelle Gebete persönlich zu leiten. Er wechselte seine Mahner bis auf einen einzigen aus. Die neuen Unterführer mußten fähig sein, Gebete mit mehr als tausend Teilnehmern unfallfrei zu leiten. Auf diese Weise kamen ständig Erkenntnisse zusammen.
    Der oberste Künder des Kummerog denn der war er nun! - ließ eine regelrechte Anleitung verfassen.
    Was an Geheimwissen nötig war, durfte das große Bethaus von Moond nicht verlassen. Zu groß die Gefahr, daß aus Dummheit eine Katastrophe entstand.
    Im Schmutz der Hauptstadt wurde Dourmel krank, er baute körperlich gewaltig ab: das gleiche Schicksal, das sein Vorgänger erlitten hatte.
    Ein bemerkenswerter Schub von Erfindungen und Veränderungen fiel in diese Zeit. In Feueröfen wurde Eisen geschmiedet, und Moond verwandelte sich in eine hämmernde, rauchende Kloake. Einstige Nomaden siedelten in großer Zahl am Stadtrand. Bald wurde es Mode, seine Hütte mit Braad-Geziegel aus den fernen Bergwerken zu beheizen. Dourmel war nicht glücklich darüber, da es seiner Meinung nach keiner erhöhten Temperatur bedurfte. Hätte er die notwendige Macht besessen, er wäre zweifellos eingeschritten. Aber diese Sorte Einfluß besaß niemand auf die Herreach.
    Einer der wichtigsten Anstöße kam von Dourmel selbst. Der oberste Künder erinnerte sich seiner Verbannung nach Keerioch - und an den Erfinder Johm. Was, wenn die Vision von einem „Karren" und von einer Transportlinie zwischen Moond und Keerioch doch noch Wahrheit würde?
    Dourmel ließ Johm aus der Wüste in die Hauptstadt kommen. Als die Idee mit dem Karren endlich perfekt funktionierte und schließlich die Verbindungslinie geöffnet werden konnte, da war sein Leben beinahe vorbei.
    Das einzige" was sich in all diesen Zeiten niemals veränderte, das war das Zentrum der Stadt. Immer noch war der Tempel des Kummerog von einem viereinhalb Kilometer durchmessenden, gepflasterten Platz umgeben. Und noch immer hatte es niemand geschafft, die Pforte zum Tempel zu öffnen.
    Dourmel ließ von seinen Mahnern das größte Gebet vorbereiten, das jemals stattgefunden hatte. 5000 fähige Clerea aus allen Teilen der Welt versammelten sich, um das Innerste zu besiegen. Dourmel erlebte es kraftlos und nur vom Rand aus mit. Das Gebet wurde zum denkwürdigen Ereignis.
    Zwischen den Gläubigen entstand eine durchscheinende Gestalt, die anfangs wohl dem schwarzen Mörder ähnelte, am Ende aber zu zwölf Metern Größe angewachsen war. Und die gemeinschaftliche Vision von 5000 Priestern verfestigte sich. Sie erhielt die Gestalt eines Herreach - als sie sich in Bewegung setzte, da erzitterte unter Dourmels Füßen der gepflasterte Schwefelstein.
    Du bist der Riese, summten 5000 Kehlen, die Gestalt aus unseren Träumen, der Riese Schimbaa.
    Ein uraltes Lied war’s, das sie da sangen. Dourmel kannte es aus der eigenen Kinderzeit, er summte unwillkürlich mit: Riese Schimbaa, schütze meinen Schlaf, erfülle meine Wünsche, und lenke meine niemals endende Wanderschaft.
    Mit raumgreifenden, anfangs taumelnden Schritten näherte sich das Geschöpf dem Tempel. Sein Ziel war die 17 mal 19 Meter messende Vierecksnut, die den Umriß der Tempelpforte zeigte. Als es die sändsteinfarbene Wandung erreicht hatte, streckte das Geschöpf die Arme aus. Dourmel sah den Riesen schon an der Pforte rütteln, pochen, reißen, aber im entscheidenden Augenblick besaßen seine Schöpfer nicht die Kraft.
    Durch seine Glieder schimmerte bereits der wirbelnde Himmel, der eiförmige Schädel wurde lückenlos transparent und löste sich am Ende vollständig auf.
    „Nein ..."
    Dourmel sank in sich zusammen. Er begriff, daß seinem Dasein die entscheidende Krönung versagt bleiben würde. Vielleicht, ja, ganz gewiß war es möglich, eines Tages einen besseren und stärkeren Riesen zu erschaffen. Aber er würde es nicht mehr miterleben.
     
    5.
     
    SZONKARS DOKTRIN
     
    Die kommenden Generationen verstrichen ohne Besonderheit. Unter den Herreach existierte weder Krieg noch großer Wettstreit. Und kam’s doch einmal zu Konflikten, so wurden sie durch ein Wort des obersten Künders aus dem Weg geräumt.
    Dourmels Nachfolger ließen beharrlich am Riesen arbeiten, ohne daß ein Durchbruch erzielt wurde.
    Diejenigen Clerea, welche die meiste

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