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1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie das Donnern und Prasseln, mit dem sich der Planet gegen die Mißhandlung durch Tag und Nacht wehrte.
    Der Bugparalysator arbeitete mit höchster Intensität. Auf diese Weise rollte Donder die Kolonne der Herreach von hinten her auf. Reihenweise stürzten sie und blieben gelähmt liegen. Selbst wenn die Paralyse nur eine Stunde anhielt, dann konnte das ihr Leben retten.
    Dort, wo zuvor der Bergrücken aufragte, gähnte ein einziger Krater. Magma aus der Tiefe und verflüssigtes Gestein der Oberfläche quollen in alle Richtungen. Immer wieder schossen Fontänen aus dem Schlund, der inzwischen einen Durchmesser von über zehn Kilometern aufwies. Sie prallten gegen die Gravofelder der Schiffe, breiteten sich nach den Seiten aus und stürzten dann als glühender Regen von mehreren tausend Grad Celsius zum Boden zurück.
    Von den rund fünfhundert zurückgebliebenen Herreach gab es keine Spur mehr. Die Glut hatte sie zugedeckt und in sich aufgenommen, ein schneller Tod, der sie nicht lange hatte leiden lassen.
    Donder Pereira entdeckte eine andere Gruppe, die sich gerade auf dem Rückweg in die Gefahrenzone befand. Sie schaltete das Funkgerät wieder ein. Übergangslos fand sie sich in einem Bombardement von Anweisungen, Ermahnungen und Bitten wieder.
    „Könnt ihr da tatenlos zusehen?" schrie sie. „Ich nicht."
    „Die Haupteruption steht noch bevor", warnte einer der Kommandanten. „Wir halten den Druck unserer Schwerkraftfelder so, daß es nicht zu weiteren Zersetzungen des Oberflächengesteins kommt. Der Untergrund muß seinen Überdruck loswerden. Danach ist alles nur halb so schlimm."
    „Natürlich. Und planetenweit sind dann Millionen von Herreach ums Leben gekommen. Die müssen wir schon nicht ernähren, sobald ihr Planet ihnen nicht mehr genug zu essen bietet."
    Ein paar Augenblicke blieb es still, dann meldete sich Whitcombe.
    „Ein entsprechendes Hilfsprogramm existiert bereits, wie du weißt. Du hattest nur deshalb nichts damit zu tun, weil du einzig und allein mit der Organisation des wissenschaftlichen Programms für Trokan beschäftigt warst. Warum also diese Hysterie?"
    „Kannst du es dir nicht denken?" giftete sie. „Durch das Chaos sind bereits vier der von mir deponierten Sonden zerstört worden. Bald wird es überhaupt keine Möglichkeit geben, auf Trokan nach Spuren zu suchen.
    Der Gedanke macht mich rasend."
    „Donder, deine Gefühle in allen Ehren. Aber du hast von Anfang an gewußt, daß das mit den Sonden nichts bringt. Ich habe es als eine Geste deinerseits verstanden. Du hast nichts unversucht gelassen. Mehr kann man nicht von dir erwarten."
    „Ich werde auch hier nichts unversucht lassen. Geht das in deinen Schädel rein, Whitcombe? Ende der Durchsage."
    Diesmal ließ sie den Funk eingeschaltet, aber sie gab keine Antwort mehr. Natürlich meinte es jeder von ihnen gut. Aber sie argumentierten aus ihren sicheren Sesseln droben in den Schiffen.
    „Kommt herunter und kämpft um das Leben jedes einzelnen Herreach. Dann seid ihr Männer."
    Sie lenkte den Gleiter nach Norden. Hovver lag im Schein der Abendsonne. Eine bizarre Stadt, deren Zerstörungen das diffuse, gelbe Licht verschluckte. Auf Trokan gelangte deutlich weniger Licht an als auf Terra. Entsprechend verschwammen die Konturen sehr viel schneller, wurde die Dämmerung zu einem merkwürdigen Erlebnis von scheinbar rapide verminderter Sehschärfe.
    Während Donder auf die Stadt zuhielt, rutschte diese zur Seite. Ein rascher Blick auf die Kontrollen zeigte ihr, daß sie keiner Sinnestäuschung unterlag. Die Stadt bewegte sich tatsächlich.
    „Alarm!" sagte sie. „Hovver ist in Gefahr. Setzt Traktorstrahlen ein! Die Stadt rutscht davon."
    Es handelt sich um zwei dünne Gesteinsplatten, die sich übereinanderschieben", klang die Antwort auf. „Wir können nichts dagegen tun. Hätte es am Bergrücken keine Druckentlastung gegeben, dann wäre die ganze Stadt Hovver längst in die Luft geflogen."
    „Ich brauche ein Schiff und vier Space-Jets zur Evakuierung", beharrte sie.
    „Bist du verrückt?Inder Stadt leben sechshunderttausend Herreach. Siehst du im Nordosten den Kugelraumer? Der hat versucht, einen Teil von ihnen an Bord zu nehmen. Sie haben sich sogar dem Traktorstrahl widersetzt. Polamen ist mit nicht einmal tausend dieser Wesen wieder abgeflogen. Hättest du nicht eine Zeitlang deinen Funk ausgeschaltet gehabt, wärest du informiert."
    Donder schüttelte ihre schwarze Mähne. Solche Sprüche brachten sie nicht aus dem

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